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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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Mister Hellmark. Mein Mann sitzt im
Wohnzimmer.« Sie sagte es traurig, nervös.
    Stimmte etwas nicht?
     
    *
     
    Es war düster in dem kleinen Haus mit den winzigen
Fenstern.
    Im schmalen Korridor brannte eine Funzel, die den Namen Lampe
nicht verdiente.
    »Mein Mann ist noch ein bißchen scheu, er ist…
verändert, wenn Sie wissen, was ich meine?«
    Er nickte.
    Sie fuhr fort: »Er muß irgend etwas erlebt haben, das
ihn nicht losläßt. Er ist immer in Gedanken versunken.
Seit die Polizei im Hause war, ist er so. Ich weiß nicht, was
mit ihm ist.« Sie deutete auf die offenstehende
Wohnzimmertür. »Kommen Sie!«
    Sie ging voran.
    Im Wohnzimmer war es noch düsterer als im Hausflur.
    Draußen fing es an zu regnen.
    Mrs. Jigger steuerte auf den Tisch zu.
    Im Dämmer sah Björn eine dunkle Gestalt auf einem
abgewetzten Sofa sitzen.
    Die blickte er an.
    Dadurch entging ihm, daß noch jemand im Raum war.
    Die Gestalt stand hinter der Tür.
    Etwas wischte durch die Luft.
    Ein harter Gegenstand traf Björn Hellmark genau auf den
Hinterkopf.
    Mrs. Jigger hörte, wie der Körper dumpf zu Boden
schlug.
    Sie warf den Kopf herum, starrte fassungslos auf das, was
geschehen war, und schrie gellend auf.
    Aber es wurde nur ein kurzer, unterdrückter Schrei.
    Mit einem einzigen Schritt stand die Gestalt vor ihr, preßte
ihr die kräftige flache Hand auf den Mund und stieß ein
Messer tief in ihre Brust.
     
    *
     
    Zwei Stunden waren verstrichen, und der Fahrgast hatte sich nicht
am verabredeten Ort eingefunden.
    Der Taxichauffeur rauchte noch eine Zigarette und fuhr dann einmal
langsam durch das Dorf.
    Es regnete noch immer. Leise und leicht, als versprühe jemand
aus einer unerschöpflichen Dusche Wasser.
    Die Hauptstraße lag wie ausgestorben. Hinter einigen
Fenstern sah man Gestalten, die sich gegen den hellerleuchteten
Hintergrund wie Scherenschnitte abhoben.
    Ein stilles, fast romantisches Bild.
    Warum kam sein Fahrgast nicht? Hatte er es sich anders
überlegt?
    Aber dann hätte doch ein Wort genügt, und er würde
nicht weiter warten.
    Der Fahrer kam auch an dem abseits stehenden Haus des
Briefträgers vorbei.
    Darin war alles still und ruhig.
    Er ahnte nicht, was für ein Drama sich darin abgespielt
hatte.
    Langsam rollte der Wagen durch die schmale, holprige Gasse.
    Da sah er die Schlange. Sie war dicker als ein Menschenarm,
graugrün und hob sich kaum vom feuchten Straßenbelag
ab.
    Er trat auf die Bremse.
    So ein großes Tier hatte er noch nie in freier Natur
gesehen.
    Sie glitt blitzschnell über die Straße und verschwand
im Unterholz hinter dem Haus Henry Jiggers.
     
    *
     
    Als er wach wurde, hatte er das Gefühl, einen Schädel
aus Blei auf seinen Schultern zu haben.
    Björn Hellmark brauchte nicht lange, um sich wieder
zurechtzufinden.
    Sofort war alles wieder da.
    Er richtete sich auf und erkannte, daß er noch im Wohnzimmer
der Jiggers war.
    Die Frau hatte ihn in eine Falle gelockt.
    Aber warum?
    Er starrte auf die Gestalt auf dem Sofa. Die saß noch immer
so da wie vorhin.
    Vorhin? War er nur wenige Augenblicke bewußtlos gewesen? So
wie ihm der Schädel brummte, mußte einer gehörig
zugelangt haben.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr und fuhr zusammen.
    Es war später Nachmittag. Er war mindestens vier Stunden lang
besinnungslos gewesen.
    Da stimmte doch etwas nicht.
    Er hielt den Atem an, und wieder ging sein Blick hinüber zu
der Gestalt auf dem Sofa. Auf die hatte er sich eingestellt, als er
in das Zimmer trat. Er hatte angenommen, daß es sich dabei um
Henry Jigger handelte. Wenn dies Jigger war, dann mußte
außer ihm und seiner Frau noch jemand in der Wohnung gewesen
sein.
    Björn ging auf die reglose Gestalt zu, die auf dem Sofa
saß. Eine Puppe?
    Nein, ein Mensch.
    Das Sofa war durchtränkt mit Blut. Der junge Mann war
ermordet worden. Zwischen seinen Schulterblättern klaffte eine
breite, verkrustete Wunde.
    Aber das war nicht alles, was dieses seltsame Haus an
Überraschungen für ihn bereit hielt. Er knipste das Licht
an und fand große Blutflecke auf dem Teppich.
    Eine Schleifspur in das angrenzende Zimmer. Die Tür
ließ sich öffnen. Er prallte zurück. Quer über
dem Bett lag eine Frau. Auch sie ermordet.
    Hier hatte ein Amokläufer gewütet.
    Wer war der Täter?
    Mrs. Jigger war selbst überrascht worden von den
Vorfällen, daran gab es für Björn Hellmark keinen
Zweifel mehr.
    Er tastete nach dem Puls von Mrs. Jigger und zuckte zusammen. Er
schlug noch ganz schwach.
    Sie war noch nicht
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