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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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Treppe zukamen und dann leiser wurden.
    Kaum hörbar klappte die Tür zu den
Kellerräumen.
    Peter Ellis schloß eine Sekunde lang die Augen und atmete
tief durch.
    Er hielt sich keinen Moment länger auf. Sein Ziel war die
Wohnung in der zweiten Etage. Dort befand sich kein Namensschild.
    Ellis betätigte die altmodische Klingel. Sie hörte sich
wie eine Fahrradklingel an.
    Eine Tür klappte in der Wohnung.
    Schritte.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Peter Ellis’ Plan stand fest.
    Vor ihm stand Ron Taylor. Schlank gewachsen, gut aussehend,
erfolgreicher Selfmademan.
    »Ja, bitte?« Das Lächeln gefror auf seinen Lippen.
Er hatte offenbar jemand anders erwartet. Doch keinen Fremden.
    »Bitte, keinen Laut!« sagte Ellis mit scharfer Stimme.
»Ich müßte Ihnen sonst ein Loch in Ihr frisches Hemd
pusten. Das sieht unfein aus.«
    Die Pistole lag ruhig in seiner Hand. Er machte den Eindruck eines
Mannes, der zu allem entschlossen war.
     
    *
     
    Ellis trieb Taylor in die Wohnung zurück. Der faßte
sich sofort wieder.
    »Was soll der Unfug?«
    »Das werden Sie gleich sehen. Drehen Sie sich um! Keine
Tricks. In Ihrem eigenen Interesse.«
    Taylor drehte sich langsam um und stellte sich mit gespreizten
Beinen, die Hände gegen die Wand gestützt, wie ein
Verbrecher hin, der visitiert wurde.
    Ellis untersuchte Taylor nur flüchtig, fand weder eine
Schußwaffe noch ein Messer.
    »Umdrehen!« kommandierte Ellis.
    »Wollen Sie Geld?« fragte Taylor. Seine Augen
flackerten.
    »Nein.«
    »Wollen Sie mich – ermorden?«
    »Nein.«
    »Was wollen Sie dann?«
    »Das werden Sie gleich sehen, Mister Taylor.« Mit diesen
Worten zog er eine Nylonschnur aus seiner Hosentasche. Geschickt
fesselte er dem Wohnungsinhaber zunächst die Hände, band
sie ihm dann auf den Rücken.
    Ellis hatte an alles gedacht. Sogar einen vorbereiteten Knebel
trug er bei sich, den er Taylor zwischen die Zähne steckte.
    Er verschnürte den Überfallenen wie ein Paket. Taylor
konnte sich nicht rühren. Er lag auf dem Boden. Um die Fessel
perfekt zu machen, rollte Ellis sein Opfer in einen Teppich ein.
    Der Detektiv eilte zum Schrank.
    Alles lief ab wie am Schnürchen. Jeder Handgriff
saß.
    Auf Anhieb fand er das geheime Fach. Seine Handlungsweise bewies,
daß er schon mehr als einmal diesen Griff getan haben
mußte.
    Er zog den fein säuberlich zusammengelegten schwarzen Umhang
aus dem Fach. Er war aus reiner Seide und rot gefüttert.
    Aus weitaufgerissenen Augen starrte Taylor aus dem
zusammengerollten Teppich. Der Mann wollte etwas sagen, er strengte
sich an, brachte aber nur dumpfe Laute zustande.
    Ellis machte sich nicht die Mühe, ihm den Knebel aus dem Mund
zu nehmen. Die Zeit drängte.
    Das Gewand unter den Arm geklemmt, verließ er eilig die
Wohnung.
    Korridor und Treppe waren leer und dunkel.
    Der Detektiv näherte sich der Kellertür.
Undurchdringliche Schwärze umgab ihn.
    All das, was er in den letzten Wochen beobachtet hatte, gereichte
ihm nun zum Vorteil.
    Hinter den ausgetretenen Stufen machte der kurze Gang gleich einen
Knick. In einer Nische blakte eine Fackel.
    Dahinter erkannte Ellis die dunklen Gestalten, die bereits
anwesend waren.
    Aus Taschen und kleinen Koffern nahmen die Ankömmlinge ihre
dunklen seidenen Gewänder und zogen sie an. Männer wie
Frauen.
    Sie verschwanden danach im Hintergrund des Kellers. Leise tapsende
Schritte. Es raschelte auf dem Boden.
    Ellis’ Herz schlug bis zum Hals.
    Er passierte die Fackel. Das unruhige Licht malte bizarre Reflexe
auf seine bleiche Haut.
    Mechanisch, als hätte er das schon immer so getan, warf er
den schwarzen Umhang über seine Schultern und klemmte ihn
oberhalb der Brust mit einer mattschimmernden Spange fest, die aussah
wie eine etwas zu dick geratene Oblate, in die das klassische Antlitz
des Teufels graviert war.
    An dem rotgefärbten Überwurf befand sich eine Kapuze.
Die zog er über den Kopf.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Hinter sich hörte er die Kellertür klappen.
    Ellis trat sofort einen schnellen Schritt zur Seite.
    Er zupfte an seinem Gewand herum. Aus den Augenwinkeln heraus nahm
er den Neuankömmling wahr. Einen jungen, gutgekleideten Mann,
Mitte dreißig.
    Er kümmerte sich nicht um den Sektenbruder. Sie
grüßten sich auch nicht. Er ging einfach an Ellis vorbei,
trug eine weichlederne Aktentasche in der Hand, aus der er ebenfalls
sein Gewand holte. Die Tasche ließ er einfach auf dem Boden
stehen. Dort standen noch mehrere.
    Der Neuankömmling aber hatte noch etwas dabei.
    Ellis
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