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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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Durch das Auftauchen Rani Mahays war
etwas in Gang gekommen, was niemand erwartet hatte. Vernichtung war
in den Vorraum der Hölle getragen worden.
    Zu allen Zeiten schützten sich naturverbundene Völker
durch das Tragen von Masken vor dem bösen Blick der
Dämonen. Diese Menschen mußten irgendwann einmal Kenntnis
von Dingen erhalten haben, die heute weitgehend verlorengegangen war
oder die man nicht mehr ernst nahm, weil sie nicht in eine –
angeblich aufgeklärte – und volltechnisierte Welt
paßte.
    Mahay verhielt im Schritt. Sie waren zwischen den erstarrten
Beinen angekommen, wo Hellmark das Kreuz auf die Erde gekratzt
hatte.
    »Man muß sich zweimal um seine eigene Achse
drehen«, sagte Mahay mit seiner fremden, fürchterlichen
Stimme, die durch das Tragen der Dämonenmaske so moduliert
wurde. »Einmal zur Erde hin verbeugen und dreimal den Namen
’Asmodi’ aussprechen. So jedenfalls haben es Sisley und
Fleetwood gestanden. Wenn sie nicht gelogen haben, müßten
wir auf der anderen Seite der Welt wieder ankommen.«
    Sie machten gemeinsam die seltsame Zeremonie. Wie ein Hohn war es,
daß sie den Mächten, denen sie den Kampf angesagt hatten,
Tribut zollten, in dem sie diese verehrende Zeremonie
durchführten.
    Die Höllenlandschaft vor ihnen verschwamm.
    Das Gesicht Markoffs war verschwunden, die von ihm herbeigerufenen
Dämonen waren irgendwo in der endlosen Weite dieser
Schreckenslandschaft untergetaucht. Der Himmel war nicht mehr
frostiggrau, sondern schwarz, schwarz vor lauter geierartigen
Vögeln, die sich herabsenkten, sie umkreisten.
    Sie suchten Hilfe. Aber die konnte ihnen niemand mehr geben, denn
sie waren Verdammte.
     
    *
     
    Ein Sog packte sie und schleuderte sie durch einen Schlund. Es war
rundum alles schwarz. Sie fühlten nur die Nähe ihrer
Körper.
    Bruchteile von Sekunden dauerte der Weg aus dem Vorzimmer der
Hölle in das geheimnisvolle Zimmer, das in Boris Markoffs
Wohnung lag.
    Dort kamen sie an.
    Aber sie waren nicht allein.
    Etwas hatte sie begleitet.
    Ein großer schwarzer Vogel war mit dem Sog, der sie gepackt
hatte, mitgerissen worden.
     
    *
     
    Das riesige schwarze Tier umflatterte ihre Köpfe.
    Unwillkürlich duckten sich Mahay und Hellmark, der immer noch
Carminia auf seinen Armen trug.
    Alles ging sehr schnell. Es blieb für alle Zeiten ein
Geheimnis, ob der Seelenvogel aus dem jenseitigen Reich durch Zufall
oder absichtlich in den Sog gestürzt war.
    Aus der Nähe erkannten sie, wie groß der Vogel wirklich
war, der sich wie ein riesiger Schatten herabsenkte.
    Die Flügel streiften ihre Köpfe. Mahay streckte schon
seine Hand aus, das Tier abzufangen.
    Da wurde es seltsam durchsichtig.
    Es verlor seine Form. Aus dem geierartigen Vogel löste sich
eine helle, durchscheinende Gestalt. Der Körper von Sally
Swanson.
    Man sagt, daß der Geist, daß die Seele die
äußere Gestalt formt.
    Wie ein Geist stand Sally Swanson in dem dämmerigen Raum.
    Dann verlöschte sie.
    Aber esblieb Zeit genug, zu erkennen, daß ein zufriedenes,
stilles Lächeln ihre vergehenden Züge beherrschte.
    Ihr war die Flucht aus dem Höllenreich geglückt. Sally
Swanson litt nicht mehr. Nicht nur ihr Körper – auch ihr
Geist war tot. Über sie hatte der Fluch des ewigen Leids, das
Markoff allen prophezeit hatte, keine Macht mehr.
     
    *
     
    Mahay riß die Dämonenmaske vom Kopf.
    Durch die Fenster des geheimnisvollen Zimmers fielen die ersten
Sonnenstrahlen. Der Morgen dämmerte.
    Hellmark erfuhr, daß nur in der Nacht der Sog in diesem
normal und alltäglich eingerichteten Zimmer aktiviert wurde.
Tagsüber passierte gar nichts.
    Björn erfuhr auch von Fleetwood und Sisley, die sich in
Polizeigewahrsam befanden.
    Durch Fleetwood und Sisley hatte der Mann aus Bhutan, der sich als
ein wahrer Partner und Freund erwiesen hatte, von Markoffs Wohnung
und von seiner führenden Rolle erfahren.
    Umgehend hatte Mahay sich hierherbegeben. Keine Sekunde zu
früh war er im Jenseits angekommen.
    Fleetwood und Sisley hatten gesprochen, und sie hatten die
Wahrheit gesagt.
    In der gleichen Stunde wurde Carminia Brado noch in ein Hospital
außerhalb New Yorks gebracht, wo sie untersucht wurde. Die
Versteifung ihrer Glieder ging langsam von selbst zurück.
    Durch die Aussagen Sisleys und Fleetwoods kam vieles zur Sprache,
was auch den abgebrühten Beamten der Mordkommission einige
Schauer über den Rücken jagte.
    Dann waren da noch die Bücher der Sektenführer, in denen
die Aufnahmetexte standen und die Namen, für
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