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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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der, welcher die
Mitglieder zusammenrief, der hier den Vorsitz führte und
besondere Worte an die Anwesenden zu richten hatte?
    Siedendheiß pulste das Blut durch seine Adern. Er hatte das
Gefühl, als würde er innerlich verbrennen.
    Er nahm einfach auf einem der leeren Blöcke Platz und harrte
der Dinge, die da kommen sollten.
    Wenn alles schieflief, dann hatte er immer noch seine Waffe dabei,
mit der er sich eine gefährliche Entwicklung vom Hals halten
konnte.
    Doch es gab Dinge, die sich nicht auf diese Weise erledigen
ließen.
    Aber davon ahnte er nichts.
     
    *
     
    In den nächsten zwanzig Minuten füllte sich der
tempelartige Versammlungssaal.
    Ellis beobachtete durch die schmalen Augenschlitze seiner Maske
jeden Ankömmling, versuchte festzustellen, ob es vielleicht eine
bestimmte Sitzordnung gäbe, ob er möglicherweise dagegen
verstoßen und sich dadurch verraten könnte.
    Manchmal kam es ihm so vor, als wisse jeder genau, wo er
hingehöre, dann wiederum schien ihm, als würde man sich
einfach einen Sitzblock nehmen, der gerade frei war.
    Dann kam der letzte. Er verschloß die Tür. Der schwere
Riegel wurde vorgeschoben, ein Schlüssel drehte sich. Der
Maskierte ließ den Schlüssel in seinem Gewand
verschwinden.
    Damit hockte er in der Falle, wenn jetzt etwas schiefging.
     
    *
     
    Der letzte Gast ging durch die mittlere Sitzreihe, steuerte direkt
auf den Altar zu und küßte ihn von allen Seiten. Die
Gruppe der Teufelsanbeter erhob sich.
    Peter Ellis war bis in die letzten Enden seiner Nerven erregt.
    Sein Blick hing an dem Ankömmling, der die anderen um
Haupteslänge überragte und sich mit federnden Schritten
bewegte. Er trug die eindrucksvollste Teufelsmaske, die Ellis bisher
gesehen hatte.
    Wer verbarg sich hinter dieser Fratze mit den zynisch
herabgezogenen Mundwinkeln, mit den beiden
Ziegenbockhörnern?
    Wer verbarg sich hinter den anderen Masken?
    Der Meister der Teufelsanbeter stieg zu seinem steinernen Thron
hinauf.
    Alle erhoben sich.
    Peter Ellis reagierte sofort.
    Er durfte nicht versagen. Er mußte sich genauso verhalten
wie die anderen.
    Eigentlich konnte er doch ganz zufrieden sein, sagte er sich.
Bisher war alles glatt verlaufen.
    Der Meister sprach.
    »Im Namen Asmodis heiße ich euch willkommen,
Brüder und Schwestern. Zu diesem besonderen Abend, der unsere
Kraft stärken wird. Ich freue mich, daß alle meinem Aufruf
gefolgt sind.«
    Wie ein Messer schnitten die letzten Worte in Ellis’
Bewußtsein.
    Hier stimmte etwas nicht.
    Einer zumindest mußte fehlen: der Mann, den er, Peter Ellis,
niedergeschlagen und in einer dunklen Ecke des Außenkellers
versteckt hatte.
     
    *
     
    Er versuchte seine Erregung unter Kontrolle zu bekommen.
    Für einen Moment geriet er in eine Art Panikstimmung. Er
wäre am liebsten zur Tür vorgerannt und davongelaufen. Aber
das ging auch nicht so einfach.
    Abwarten, aufpassen! hämmerte das Blut in seinen
Schläfen.
    Er beobachtete genau.
    Er registrierte Stimmungen und Gefühle, und es kam ihm
so vor, als spüre er Feindseligkeit, Haß um sich herum,
als würde die Mauer der schwarzgekleideten Anwesenden mit den
furchteinflößenden Teufelsmasken enger
zusammenrücken.
    Der Ellbogen seines Nachbars berührte ihn.
    Ellis warf unwillkürlich den Kopf herum. Es zuckte in seiner
Hand. Fast hätte er nach seiner Waffe gegriffen, aber er besann
sich in der letzten Sekunde eines anderen.
    Er erkannte, daß das, was er als Angriff aufgefaßt
hatte, nur eine zufällige Bewegung seines linken Nachbars
gewesen war. Der Maskierte wollte ihn nicht angreifen.
    Verdammter Idiot! nannte er sich im stillen. Du wirst langsam alt.
Du solltest diesen Beruf aufgeben. Dir gehen schon die Nerven
durch.
    Der Meister der Teufelsanbeter hob wie ein Priester beide
Hände zum Gebet.
    Ein Schwall unflätiger Worte sprudelte dumpf und drohend aus
dem Mund der schrecklichen Maske.
    Alle anderen plapperten das unsinnige Zeug nach. Ellis gab sich
Mühe, mitzuhalten, um nicht aufzufallen.
    Dann drehte der Sektenführer den Versammelten den Rücken
zu.
    Er kniete vor seinem steinernen Thron nieder und küßte
die Sitzfläche.
    Leises Rumoren.
    Hinter Ellis.
    Der spannte alle Muskeln an, wagte nicht sich umzudrehen. Denn
niemand drehte sich um.
    Hinter ihm lösten sich einige Anwesende aus den Sitzreihen
und gingen zu den Fackeln. Sie löschten alle bis auf eine.
    Diese eine nahm einer der Versammelten in die Hand und ging damit
durch den Mittelgang auf den Meister zu, der sich inzwischen
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