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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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der furchtbaren Ungetüme, die sich über
sie beugten. Rauhe Hände strichen über ihren nackten
Körper.
    Sie erschauerte.
    Es waren Gestalten, die halb Mensch halb Tier waren und deren
stinkender Atem ihr ins Gesicht wehte.
    »Tötet sie!«
    Cindy wurde von Klauenhänden emporgerissen.
    Alles in ihr konzentrierte sich auf einen Ausbruchversuch.
    Doch sie konnte sich nicht rühren. Sie war wie erstarrt,
gelähmt, hilflos diesen stinkenden, abscheulichen Ungeheuern
ausgeliefert, die sich freuten, diesen Auftrag zu erledigen.
    Cindy Parker wurde durch die düstere gespenstische Landschaft
getragen.
    Knorrige Bäume, an denen es kein Laub gab, reckten ihre
schwarzen Zweige und Äste wie anklagend gegen den bleiernen
Himmel.
    Die zum Tode Verurteilte konnte nur ihre Augen bewegen. Am
schummrigen Himmel glaubte sie die Schatten von geierartigen
Vögeln zu sehen, die sich langsam herabsenkten.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie wahr, daß diese
Landschaft bis zum Horizont ein einziger, unheimlicher Friedhof war,
wie sie ihn noch nie gesehen, wie ihn menschliche Augen
überhaupt noch nie wahrgenommen hatten.
    Armselige Gräser schossen hier und da aus der Erde. Flache,
eingefallene Hügel wiesen darauf hin, daß hier irgendwann
einmal jemand beigesetzt worden war.
    Aus der Dämmerung schälten sich lange, schlanke
Säulen. Sie waren geformt – wie Frauenbeine.
    Es waren Frauenbeine, die aus dem Boden ragten wie Grabsteine.
    Das unheimliche, blutüberströmte Gesicht, in dem ihre
fiebernden, überreizten Sinne hin und wieder ihr eigenes zu
erkennen glaubte, wanderte vor ihr am düsteren Himmel her wie
eine Mondscheibe.
    Ich phantasiere, dies ist eine Vision! kam es ihr in den Sinn.
    Da wieder die Stimme: »Du wolltest über die Welt, mit
der du vertraut wurdest, Außenstehenden Zeugnis geben. Nun
siehst du diese Welt in ihrer ganzen Schönheit. Nimm sie in dich
auf – denk über sie nach. Du wirst sie nie vergessen. Du
wirst immer hierbleiben und in ihrem Boden ruhen. Im Totenacker der
Dämonen.«
    Da stand plötzlich alles kopf.
    Es ging blitzschnell.
    Sie begriff noch, daß ihr Kopf nach unten wies, daß
ihre Beine in die Luft ragten.
    Vor ihr im Boden ein großes, schwarzes Loch. Gerade
groß genug für ihren Oberkörper.
    Wie ein Pfahl wurde sie in den Boden gesetzt.
    Angstwellen durchpeitschten ihren Körper, panisches Entsetzen
packte sie. Sie sah ihre Hoffnung schwinden, daß jemand kam, um
das Grauenhafte zu verhindern.
    Dies geschieht nicht im Keller des Miethauses! gellte es in ihrem
Bewußtsein auf.
    Sie hatte die Grenze passiert. Die Dämonen, denen sie
gesellschaftlichen und materiellen Erfolg verdankte, so lange sie dem
Kreis der Teufelsanbeter angehört und alle Auflagen erfüllt
hatte, drehten nun den Spieß um.
    Ihre Helfershelfer – wurden zu ihren Totengräbern.
    Dumpf fiel die schwere schwarze Erde in das Loch, in dem sie
lebendig begraben wurde.
     
    *
     
    »Sie war eine Dienerin – und hat Verrat begangen. Sie
erhält ihre Strafe. Ein Neuling auf der Warteliste wird ihren
Platz einnehmen. Die Neue ist ahnungslos. Das Gesetz des Meisters
befiehlt: für einen Verräter eine Unschuldige. Dann erst
ist der Forderung Genüge getan. Der Kreis schließt
sich.«
    Die Stimme, die Cindy Parker durch die immer dicker werdende
Erdschicht noch vernahm, verebbte.
    Sie starb einen qualvollen Tod.
    Und sie wußte, daß sie dies selbst verursacht
hatte.
    Es war kein Spiel gewesen, was sie als Spiel angesehen hatte.
    Ein Zucken durchlief ihren Körper.
    In der letzten Sekunde ihres Todes konnte sie sich noch einmal
bewegen.
    Ihre langen, schlanken Beine streckten sich. Von den Hüften
ab ragte ihr Körper in die kalte Luft des unübersehbaren
Dämonenfriedhofes.
    Der Wind pfiff. Geiervögel ließen sich auf
mächtigen Schwingen herab auf die schwarzen knorrigen Bäume
der Teufelslandschaft.
    Die Vögel waren die Wächter dieses unheiligen Ortes. Und
besondere Gäste.
    Cindy Parker hatte ihr gespenstisches Grab im Reich der
Dämonen gefunden. Für alle Zeiten würde sie aus New
York verschwunden sein.
     
    *
     
    Es wurde Frühling.
    Die Luft war mild.
    In New York sah man schon sehr viele Passanten in leichter
Sommerkleidung. Um die Mittagszeit wärmte die Sonne schon.
    Aber davon merkte Sally Swanson nichts.
    Die junge Schauspielerin mit der rauchigen Stimme und einer Figur,
wie sie Mädchen auf den Titelblättern der Sexzeitschriften
hatten, lag um zehn Minuten nach zwölf Uhr mittags noch im
Bett.
    Da
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