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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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wieder
herumgedreht hatte.
    Es war sehr finster. Man konnte gerade das Notwendigste
erkennen.
    Ellis sah, daß in der schattigen Ecke vorn rechts neben dem
Thron Bewegung entstand.
    Was geschah dort?
    Je näher der Fackelträger den Stufen kam, desto besser
war es zu erkennen.
    Dort standen zwei Personen. Eine war maskiert wie alle
anderen.
    Die andere aber war splitternackt.
    Es war ein junges, gutgebautes Mädchen mit schlanken Gliedern
und langen Beinen. Die Nackte hatte die Augen mit einem
blutgetränkten Tuch verbunden.
    Ellis wußte selbst nicht, wie er darauf kam, daß es
Blut sein müsse.
    Auf dem stark getränkten Lappen lösten sich hin und
wieder ein Tropfen und rollte wie Tränen über die bleichen
Wangen der Hereingeführten.
     
    *
     
    Der Fackelträger übergab die Fackel in die Hände
des verkleideten Begleiters, der die Nackte durch einen Geheimstollen
hereingeführt hatte.
    Es war jetzt so still, daß man eine Stecknadel hätte
fallen hören können.
    Die Atmosphäre war seltsam geladen.
    Lautlos verschwand der Fackelträger hinter den beiden wie
abwartend dastehenden Neuankömmlingen.
    Alles hielt den Atem an. Diesen Eindruck hatte Peter Ellis.
    Wurde hier ein neues Mitglied eingeführt?
    Er wußte aufgrund des Materials, mit dem er sich in der
zurückliegenden Zeit eingehend beschäftigt hatte, daß
solche Geheimgruppen recht phantastische Riten vollzogen. Allzuviel
drang nicht an die Öffentlichkeit, aber das, was man zu Ohren
bekam, reichte aus, um es mit der Angst zu tun zu bekommen.
    Der Maskierte kehrte aus dem Stollen zurück.
    Er brachte zwei flache Schalen, die er dem Meister
entgegenstreckte.
    Der hielt kurz die Fackel hinein und entzündete die
Flüssigkeit. Mit den Dämpfen verbreiteten sich
ätherische Gerüche, die schnell den Sauerstoff
anreicherten.
    Süß und schwer, betäubend war der Duft, der Ellis
in die Nase stieg.
    Der Maskierte trug die beiden Schalen zu dem groben Altar, stellte
eine ans Fußende, die andere ans Kopfende.
    Der Meister reichte die Fackel zurück, der andere
löschte sie.
    Jeder Handgriff wirkte wie einstudiert.
    Um Ellis herum begann es zu rascheln.
    Was geschah jetzt?
    Jedes neues Ereignis konnte ihn entlarven, weil er sich nicht
korrekt verhielt.
    Vor ihm streifte jemand sein schwarzes Gewand ab.
    Runde, samten schimmernde Schultern kamen zum Vorschein.
    Es war eine Frau, die sich entblößte, die unter dem
Gewand kein weiteres Kleidungsstück trug.
    Sie stieg elegant und reizvoll aus dem zu ihren Füßen
liegenden seidenen Stoff und ging durch den Mittelgang.
    Die schreckliche Maske behielt sie auf. Niemand konnte ihr Gesicht
sehen.
    Noch mehr folgten nach. Alle weiblichen Mitglieder dieser Sekte
verließen ihre Plätze, alle waren unbekleidet bis auf die
Maske.
    Schlanke, straffe Körper. Junge Mädchen, junge
Frauen.
    Insgesamt waren es dreizehn. Sie bildeten eine Gasse vom Altar bis
zu der Stelle auf dem erhöhten Podest, wo die Fremde mit dem
kurzgeschnittenen blonden Haar und den verbundenen Augen stand. Sie
atmete schnell und flach, fuhr sich des öfteren mit der Zunge
über ihre Lippen.
    Sie war neu, auch sie wußte nicht, was sie erwartete. Und
doch hatte sie auf irgendeine Weise den Kontakt zu dieser Gruppe
gefunden und wollte dazugehören.
    Der Sektenführer nahm Platz auf seinem Thron. Seltsame Worte,
die lateinisch klangen, kamen über seine Lippen.
    Rätselhaft klingende Namen rief er in den fast finsteren
Versammlungssaal. Und mit den gleichen Namen riefen die dort
Versammelten zurück.
    »Asmodi!«
    »Asmodi!«
    »Pluto!« rief der Meister.
    »Pluto!« antworteten die Versammelten.
    Das waren die einzigen Namen eigentlich, die Ellis verstand. Mit
den anderen konnte er nichts anfangen.
    »Gantara argahm untur!«
    Was waren das für Worte?
    Sie klangen bedrohlich, beschwörend, schienen aus der Tiefe
der Erde emporzukommen und sich mit dem betäubenden Geruch der
verbrennenden Öle und Kräuter zu vermischen um mit jedem
Atemzug tiefer in den Körper einzudringen und mit dem Strom des
fiebernden Blutes in das Hirn getragen zu werden.
    Die Bilder wurden seltsam verzerrt, als hätte Ellis eine
Droge genommen. Seine Kehle war rauh, trocken. Er mußte
schlucken. Sein Puls beschleunigte sich.
    Etwas war anwesend, das er nicht sah, das er aber ganz deutlich
spürte.
    Er merkte, daß eine Veränderung eintrat, die er mit
seinen Sinnen nicht mehr kompensieren konnte.
    Die mit scharfen Gerüchen durchsetzte Luft flimmerte vor
seinen Augen.
    Die
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