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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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der
realen Welt eingeleitet worden war, wurde hier fortgesetzt und seinem
Ende zugeführt.
    Björn übersprang mit mächtigen Sätzen die
ungepflegten Gräber, stieß sich an den ausgestreckten,
angewinkelten, gekreuzten Beinen ab.
    Wie eine verglühende Sonne schwebte das Gesicht des
Dämons in sehr niedriger Höhe am frostig-grauen Himmel.
    Er war der Herrscher über diesen Teil der Hölle, und der
Mann, der sich Boris Markoff nannte, genoß seinen Triumph.
    Hellmark wollte kämpfen. Carminia sollte nicht sterben.
    Er kam bis zu dem offenen Grab.
    Dann stockte er mitten im Lauf.
    Er kam keinen Schritt weiter.
    Er stand wie festgewurzelt an der Stelle, er warf sich nach vorn.
Vergebens. Er kam nicht voran.
    Hellmark sah die Dämonen hantieren, und schräg vor ihm
tauchte Markoffs Dämonenfratze auf. Es war wie in einem Traum.
Man versuchte einer Gefahr zu entkommen, man begann zu rennen, aber
grausamerweise trat man auf dem Fleck.
    Dies hier aber war kein Traum. Es war Wirklichkeit, die
Wirklichkeit einer Welt jenseits der, in der die Menschen lebten.
    Er konnte Carminia nicht helfen.
    Hilflos mußte er mit ansehen, wie die schrecklichen
Hände über den bloßen Körper der Brasilianerin
strichen, wie Carminias Glieder sich reckten und dehnten, langsam
steif wurden…
     
    *
     
    War es wirklich hilflos?
    Er konzentrierte sich.
    War er in der Lage, Macabros entstehen zu lassen, oder würde
der Herrscher dieser Welt auch diesen Versuch torpedieren
können?
    Hellmark fühlte eine unbändige Kraft in sich, die durch
seine Verzweiflung noch gesteigert wurde.
    Direkt neben dem Altar formte sich ein diffuser Nebel,
unabhängig von den grünlichen Wogen, das die
Kultstätte einhüllte.
    Ein Körper bildete sich. Es war Hellmarks Gestalt, es war
Macabros.
    Macabros war frei, konnte sich bewegen, konnte denken und handeln.
Er setzte sich sofort in Aktion.
    Macabros sprang auf den nächsten Dämon zu, packte ihn,
schleuderte ihn zur Seite. Der Taumelnde fiel gegen einen der
zahlreichen schwarzen Bäume, auf denen die Seelenvögel
saßen.
    Die geierartigen Tiere erhoben sich mit lautlosen
Flügelschlägen in die eisige Luft, umkreisten die
Bäume, auf denen sie hockten.
    Macabros war schon dabei, den zweiten Dämon vom Altar weg
zuzerren.
    Carminia Brado lag da mit weitgeöffneten Augen,
halbgeöffnetem Mund, als wolle sie schreien. Aber sie konnte
nicht.
    Sie sah das vertraute Gesicht über sich, als Macabros mit
einem Satz auf den Altar sprang, nach den widerlichen Geschöpfen
trat, deren Hände auf Carminias Körper lagen.
    Die Tritte und Schläge schafften zwar kurzfristig Luft, aber
sie verletzten die Dämonen nicht, wie Menschen durch diese
Abwehrmaßnahmen betroffen worden wären.
    Macabros riß die Brasilianerin hoch. Ihre Lippen hingen an
seinen Augen, in denen Hoffnung flackerte.
    ›Björn!‹ schien sie zu sagen. Kaum merklich
bewegten sich ihre Lippen.
    »Es wird alles gut werden, Schoko«, flüsterte
Macabros. Er hatte den Eindruck, daß sie ihn
verstände.
    Seine Worte erfüllten nur noch den Zweck des
Tröstens.
    Er sah keinen Ausweg. Jetzt nicht mehr.
    Macabros warf einen Blick in die Runde.
    Sie kamen wieder. Von überall her. Es wimmelte hinter dem
wogenden, grünlichen Nebel, der rundum waberte.
    Die Dämonen kamen. Ihr Meister rief sie. Sie kamen wie eine
Armee, die sich näherschob.
    Es bewegte sich hinter den schwarzen Geisterbäumen, welche
die Seelenvögel gebarten. Es bewegte sich hinter den makabren
Grabsteinen. Die bösartigen Bewohner dieser Welt, die auch ins
Diesseits überwechseln und dort Menschengestalt annehmen
konnten, kamen aus allen Richtungen.
    Der Totenacker der Dämonen wurde zum Rummelplatz des
Grauens.
    Macabros erkannte die Ausweglosigkeit der Situation. Sein Blick
fiel auf die einsame Gestalt, nur wenige Schritte von dem
Dämonenaltar entfernt.
    Da stand er selbst, Björn Hellmark im Kampf gegen die
unsichtbare Kraft, die verhinderte, daß er auch nur einen
Schritt machen konnte.
    Auch er sah die Ausweglosigkeit, die Sackgasse.
    Das riesige Gesicht von Markoff stand unverrückbar am
tiefhängenden Himmel.
    »Sinnlos«, sagte die schreckliche Stimme. »Ich habe
es schon zu Anfang gesagt. Es gibt keinen Ausweg. Du wirst es diesmal
nicht schaffen, Hellmark.«
    Die Mauer der Dämonen rückte näher.
    Carminia Brado krallte ihre klammen Finger in Macabros’
Brust.
    Markoff hatte vorhin eine Möglichkeit angedeutet, doch eine
Veränderung herbeizuführen.
    Aber er hatte nur Hoffnung
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