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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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hatte Mahay das Gefühl, als wisse er gar
nicht, was eigentlich alles hinter ihm lag. Lincoln mußte nicht
lange fahren. Dr. Sisley hatte seine Praxis in Manhattan. Im gleichen
Haus wohnte er auch.
    Während der Fahrt sprachen sie kaum miteinander.
    Harold Lincoln stellte den Wagen direkt vor dem Haus ab.
    Von Fleetwood wußten sie, daß in der großen
Wohnung des prominenten New Yorker Nervenarztes ein Zimmer als Tempel
für den okkulten Kreis eingerichtet war.
    Sisley war der Führer der zweiten Loge, die daran arbeitete,
die Macht des Bösen zu erweitern, um selbst in den Besitz
übernatürlicher Kräfte zu gelangen und andere Menschen
Leid zuzufügen.
    Lincoln ging ganz offiziell vor. Gemeinsam betraten sie den
Hausflur des großen Hauses und fuhren mit dem Lift in die
dritte Etage. An der Wohnungstür stand ein großes
Messingschild. Darauf der Name:
    Dr. Abraham Sisley. Facharzt für Nervenleiden.
    Lincoln klingelte. Aber die Glocke im Innern der Wohnung schlug
nicht an.
    »Sie ist abgestellt. Sie ist immer abgestellt, wenn sie da
sind«, erklärte Fleetwood, und er blickte sich in der
Gegend um. Er wußte Bescheid.
    »Wenn wer da ist?« fragte Lincoln.
    »Die Mitglieder des Kreises. Oder die Dämonen.«
    Mahay warf Lincoln einen schnellen Blick zu. Die Szene im Tempel,
in dem Fleetwood die führende Rolle spielte stand wieder vor
seinem inneren Auge.
    Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut.
    »Ich habe keinen Haussuchungsbefehl«, knurrte Lincoln.
»Es öffnet niemand.«
    »Könnten Sie es vor Ihrem Gewissen verantworten, wenn
Sie wüßten, daß vielleicht in diesen Minuten ein
Mensch von Irrsinnigen hingemordet wird?«
    Lincoln trommelte und schlug gegen die Tür. »Aufmachen!
Polizei!«
    Mahay handelte. Er warf sich mit seinem Körpergewicht gegen
die Tür. Beim zweiten Ansturm flog sie aus den Angeln.
    Ein großer Korridor, fast ein Saal. In ihm mündeten
mehrere Türen.
    Zwei, drei vermummte Gestalten huschten davon, versuchten zu
fliehen.
    »Polizei!«
    Mahay glaubte, diesen Ruf schon einmal vernommen zu haben. Vor
knapp zwei Stunden im Tempel der Teufelsanbeter in Greenwich
Village.
    Allgemeines Durcheinander. In der dunklen Wohnung, in der sich
kein Licht anschalten ließ, stürzten mehrere Personen
davon. Türen wurden aufgerissen, klappten wieder zu.
Schlüssel drehten sich im Schloß.
    Mahays Taschenlampe flammte auf. Er rannte auf die Tür zu,
aus der er die ersten Vermummten mit schwarzen Gewändern und
Teufelsmasken hatte kommen sehen.
    Er riß sie auf.
    Das Innere eines Tempels. Kahle Wände, ein Podest, zu dem
mehrere Stufen hochführten. Ganz oben ein steinerner Sitz.
Links, drei Stufen tiefer, der primitive Altar.
    Dieser Tempel war ein Spiegelbild des Tempels, den Frank Fleetwood
in seinem alten Haus in Greenwich Village eingerichtet hatte.
    Nur führte hier, aus dieser in der dritten Etage liegenden
Wohnung kein Geheimgang ins Freie.
    Der Tempel hatte sich noch nicht geleert.
    Lincoln hatte durch sein Klopfen und Trommeln gegen die Tür
die kleine Gemeinschaft, die hier zusammengekommen war,
gestört.
    Vier befanden sich noch im Tempel.
    Sie umstanden den Altar. In den unheiligen Schalen brannte das
kalte Feuer.
    Es waren Dämonen, schrecklich anzusehende Gestalten, die auf
den von Nebeln und Rauch umwogten Altar stiegen – auf dem reglos
Carminia Brado lag.
    Der Mann aus Bhutan eilte durch den Mittelgang.
    Er mußte die Brasilianerin aus den Händen der
Unheimlichen befreien, ehe auch sie die Grenze dieser Welt
überschritt und auf Nimmerwiedersehen verschwand.
    Diesmal durfte nicht das passieren, was mit Sally Swanson
geschehen war.
    Er hatte eine Waffe. Im Laufen riß er sie aus der
Hosentasche.
    Die Dämonenmaske!
    Aber die Dinge waren schon so weit gediehen, daß er sie
nicht mehr aufhalten konnte.
    Es schien, als wollte diese grausige Nacht, die ihm vorkam wie ein
schrecklicher Alptraum, überhaupt nicht mehr enden.
    Das Schreckenskarussell hatte angefangen sich zu drehen. Es kam
nicht mehr zum Stillstand.
    Die Nebel wallten, die Figuren auf dem Altar wurden seltsam
durchsichtig.
    Mahay stülpte die Maske über.
    Aber da war es auch schon vorbei.
    Die Dämonen waren weg. Und mit ihnen – Carminia
Brado.
    Zu spät!
    Sie waren zehn Sekunden zu spät gekommen.
    Mahay stand im leeren Tempel, nahm resigniert die
Dämonenmaske vom Kopf und stopfte sie mechanisch in seine
Hosentasche, ehe Lincoln hinter ihm auftauchte.
    »Wir müssen einen Weg finden«, murmelte der Inder.
»So habe
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