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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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hierzubleiben?
    Er ging in die Seitenwege. Hier fand er Löcher neben
aufgeworfenen Hügeln. Der Boden war weich, und die Löcher
waren gerade so tief, daß ein Oberkörper
hineinpaßte.
    Er ging in die Hocke.
    Carminia! Wo war Carminia?
    Er blickte in die Ferne. Ein Grabhügel neben dem anderen, ein
Beinpaar neben dem anderen, schwarze Bäume, schweigende,
stillsitzende Vögel, die nur hin und wieder den Kopf
drehten.
    Aber da war doch eine Bewegung.
    Aus den Augenwinkeln heraus erkannte er sie.
    Björn blickte in die Richtung.
    Gleich schräg hinter ihm war ein Beinpaar. Es bewegte sich,
der Fuß streckte sich. Die Haut war noch nicht ganz so
weiß wie die der anderen Beinpaare.
    Hellmark lief quer über die ungepflegten Grabhügel.
    »Carminia?«
    Schlanke, wohlgeformte Beine. Sie konnten zu ihrer Statur
passen.
    Dem Grab gegenüber stand einer der knorrigen, schwarzen und
blattlosen Bäume.
    Auf einem dicken Ast – genau neben einer sich abzweigenden
Gabel – zeigte sich ein runder Auswuchs. Auch hier Bewegung.
    Etwas wuchs aus seinem schwarzen, rissigen Stamm. Wie eine dicke
schwarze Blase, die aus morastigem Boden emporstieg, so hob sie sich
aus dem Stamm.
    Es war länglich, gestreckt. Ein Körper. Darunter
erschienen dünne, schuppige schwarze Beine mit Krallen, die sich
fest in das Holz bohrten.
    Einer der geierartigen Vögel, wie sie überall hier zu
sehen waren, entstand.
     
    *
     
    Ein furchtbarer Verdacht erfüllte ihn.
    Sein Blick irrte von dem entstehenden schwarzen Vogel zu den
verblassenden Beinen, deren Bewegungen schwächer wurden.
    Hing das eine mit dem anderen zusammen?
    Hatte Boris Markoff den richtigen Augenblick abgewartet, um ihn
daran noch teilhaben zu lassen?
    »Nicht jedermann ist dazu auserwählt, einer Bestattung
beizuwohnen!« Die Worte Markoffs kamen ihm wieder in den
Sinn.
    Er kniete nieder. Vielleicht konnte er verhindern, was sich hier
entwickelte.
    Ihm wurde klar, was es bedeutete, zu etwas Schlimmerem als dem Tod
verurteilt zu sein.
     
    *
     
    Fleetwoods gellender Schrei hallte durch den Hof.
    Der Körper des Anwalts wand sich in Zuckungen wie eine
Schlange.
    Sein Schrei wurde zu einem dumpfen Gurgeln.
    Fleetwood starrte wie hypnotisiert auf die Schreckensgestalt, die
vor ihm stand.
    Sie trug einen so abscheulichen Totenschädel auf den
Schultern, daß er glaubte, vor Schreck zu Stein erstarren zu
müssen.
    Der Schädel war keine Maske.
    Die Lippen bewegten sich, in den Augen glühte ein
unheimliches Licht, das bis in die tiefste Tiefe seiner Seele
eindrang.
    Der Schädel lebte.
    Fleetwood fand keine Erklärung dafür.
    Rani Mahay, der Mann aus Bhutan, trug die Dämonenmaske, die
Björn Hellmark in seinen Besitz hatte bringen können.
    Über diese Maske, die auf dem Kopf des Trägers erst ihr
wahres Aussehen annahm, sah normalerweise wie einfaches Sackleinen
aus.
    Hellmark wußte wunderliche Dinge über diese Maske zu
erzählen.
    Sie bestand aus Dämonenhaut. Ein menschenscheuer Sonderling
hatte die einmalige Leistung vollbracht, sich einen Dämonen
Untertan zu machen, der schließlich geopfert hatte.
    Wer die Maske aufsetzte, erschien einem Menschen gegenüber in
der Gestalt des Todes. Die Dämonen aber wurden vernichtet.
Niemand wußte zu sagen, was sie darin erblickten, die nicht mit
den Augen der Menschen sahen.
    Aber es mußte gräßlich sein.
    Hellmark hatte gesagt, daß ein Mensch bei ihrem Anblick den
Tod fände.
    Fleetwood stolperte nach vorn.
    Mahay, mit Totenschädel, trat zur Seite.
    Der Anwalt versuchte sich dem Bann zu entwinden, der von der
Dämonenmaske ausging.
    Aber genau das Gegenteil trat ein.
    Er wurde gezwungen, den Anblick anzunehmen, er konnte die Augen
nicht abwenden.
    Fleetwood war besessen. Der Dämon beherrschte ihn.
    Der Anwalt preßte die Hände an den Kopf, als
fürchtete er, der Schädel wolle ihm zerspringen. Er drehte
sich wie wild im Kreise und wandte dabei immer wieder der Maske den
Kopf zu, wodurch seltsam ruckartige Bewegungen entstanden.
    Um den Körper Fleetwoods entstand ein diffuser Lichthof, der
schnell größer wurde, sich nach oben hin verbreiterte und
über seinem Kopf zusammenschlug.
    Der diffuse Nebel nahm Gestalt an.
    Ein phosphoreszierendes Leuchten hüllte diesen gespenstischen
Körper ein, der aus dem Leib Fleetwoods wie ein Geist aus der
Flasche stieg.
    Es war nicht mehr der Anwalt, der schrie, sondern der Dämon,
der den Anblick der Maske nicht ertragen konnte. Er wand sich in
entsetzlichen Qualen. Sein breites, an einen
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