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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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Steinwurfweite
entfernt, öffnete sich.
    »Aber da ist er ja!« entfuhr es Lincoln, der langsam
seinen Schrecken wieder unter Kontrolle bekam.
    Mahays Kopf flog herum. »Barker? Dann muß der Herr sich
einen neuen Namen zugelegt haben, Captain. Dieser Mann ist Frank
Fleetwood.«
    Der Inder erkannte das Gesicht des Mannes wieder, dem Macabros im
Tempel der Teufelsanbeter die Maske vom Gesicht gerissen hatte.
     
    *
     
    Fleetwood erschrak.
    Drei Sekunden lang stand er da, unfähig sich zu
rühren.
    Das gab es nicht!
    Er sah Lincoln. In Lebensgröße. Neben ihm der
Inder.
    Siedendheiß durchfuhr es Fleetwood, sein Gesicht verzerrte
sich zur Fratze.
    Die Mächte, denen er gedient, hatten ihn verlassen. Nichts
mehr gelang, alles ging schief.
    Da spurtete Mahay los.
    Wie ein Schatten sah Fleetwood den Mann aus Bhutan auf sich
zukommen.
    Fleetwood ergriff die Flucht.
    Das Buch unter den Arm geklemmt, rannte er davon.
    Der Taxifahrer, inzwischen bis auf einen Schritt an die Stelle
herangekommen, wo Mahay noch eben mit Lincoln gesprochen hatte, hob
schon die Hand, wollte dem Davonlaufenden etwas nachrufen.
    Schließlich ging es um sein Geld.
    Aber dann winkte er ab. »Ach was«, sagte er. »Was
soll’s. Ich schenke ihm die Fahrt. Ist ja ein Teufelskerl. Ich
hab’ so etwas noch nie gesehen. Wenn ich das meinen Kollegen
erzähle, wird mir kein Mensch glauben.«
    »Sie brauchen keine Angst um Ihr Geld zu haben, Mister«,
sagte Lincoln leise. Mit seiner rechten Hand massierte er sein linkes
Schultergelenk. Durch den Aufprall hatte er sich den Arm ausgerenkt.
Aber wie geringfügig war dies im Verhältnis zu dem, was
hätte passieren können. »Er kommt gleich wieder.«
Der Captain tastete seine Hosentasche ab auf der Suche nach ein paar
Münzen. Aber er hatte nichts dabei. Seine Geldbörse steckte
im Jackett. Und das hing oben in der Garderobe.
    Aber dem Taxifahrer schien es ernst zu sein mit seinem Angebot. Er
redete kein Wort mehr vom Geld.
    Er blickte dem Inder nach, dessen breitschultriger,
muskulöser Körper eben um die Straßenecke verschwand
und damit aus seinem Blickfeld geriet.
    Menschen kamen über die Straße, umringten den Captain,
der mechanisch anfing, sich den Staub von den Hosenbeinen und den
Ärmeln zu klopfen.
     
    *
     
    Fleetwood rannte, so schnell er konnte.
    Der Inder war schneller. Geschmeidig wie eine Raubkatze. Er holte
auf. Unwahrscheinlich schnell.
    Hier auf gerader Strecke würde es keine halbe Minute mehr
dauern, und Mahay war so nahe heran, daß er sich den Fliehenden
greifen konnte.
    Fleetwood war alles andere als ein Läufer.
    Sein Atem pfiff, sein Herz schlug, als wolle es seine Brust
zerreißen.
    Er schlug einen Haken.
    Die dunkle Toreinfahrt zu seiner Rechten erschien ihm wie eine
Offenbarung.
    Er jagte darauf zu.
    In den düsteren Hinterhof.
    Ein Fahrradschuppen, Mülltonnen, die nicht alle verschlossen
waren, aus deren geöffneten Deckeln der Unrat quoll.
    Fleetwood rannte auf die äußerste dunkle Ecke zu.
    Drüben war eine Mauer, nicht sehr hoch. Mit etwas Geschick
konnte man sie überklettern. Aber dazu brachte er die Kraft
nicht mehr auf.
    Links lagen zwei Kellereingänge. Aufgebockt halblinks ein
Lastwagen ohne Räder und mit abmontiertem Verdeck.
Aufgeschichtete Ziegelsteine.
    Ein richtiger lichtloser Hinterhof.
    Der große Schuppen zog ihn an. Er wollte versuchen, in der
schwarzen spitzen Ecke, wo Schuppen und Begrenzungsmauer zum
nächsten Grundstück zusammenkamen, ein Versteck zu finden,
dort zu verschnaufen.
    Fleetwood spurtete los. Ungesehen erreichte er die dunkle
Ecke.
    Er war außer Sichtweite, konnte von dieser Stelle auch nicht
mehr erkennen, wie Rani Mahay die Toreinfahrt passierte.
    Fleetwood zwängte sich hinter eine alte, verrostete
Mülltonne, die Kinder offensichtlich hierhergeschafft hatten und
als Höhle benutzten. Sie war völlig ausgeräumt und mit
breiten Spanplatten und Plastikflächen verkleidet.
    Beim Hineinzwängen in die Ecke entdeckte er noch etwas.
    Das Brett an der Seite war lose.
    Es verdeckte einen schmalen Zwischenraum, den es zwischen
Mauerwerk und Schuppenwand gab.
    Fleetwood fühlte neue Hoffnung in sich aufsteigen.
    Das Buch mit den Teufelstexten und Blutunterschriften legte er
vorsichtig auf die Mauer und machte sich daran, das hohe, schwere
Brett einfach zur Seite zu heben.
    Er bemühte sich, dies so leise wie möglich zu tun.
    Er hob es gegen die Mauer, drückte sich in den Spalt, ohne
das Brett loszulassen. Damit wollte er den Spalt
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