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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen
Autoren: Dan Shocker
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geweckt.
    Die zerstörte er jetzt endgültig.
    »Carminia Brados Platz ist reserviert. Niemand wird
verhindern, daß sie dort ankommt, wo man sie erwartet,
Hellmark. Mein Triumph ist endgültig. Denn auch dein Platz ist
auserwählt. Wo du jetzt stehst, wirst du für alle Zeit
stehenblieben. Ein Mensch kann nicht leben, ohne zu essen und zu
trinken, und wenn die Kräfte dich verlassen, wirst du zu Stein
erstarren. Ein Seelenvogel wird geboren werden, der deinen unruhigen,
fiebernden Geist für alle Ewigkeit gefangenhält. Du wirst
sterben und doch nicht tot sein, du wirst leben und doch nicht
existieren…«
     
    *
     
    Aber da geschah etwas Unvorhergesehenes.
    Die Masse kam zum Stehen. Schlagartig. Aber nur einen Augenblick
lang. Dann ereignete sich genau das Gegenteil.
    Unruhe trat auf. Bewegung kam in die Armee der Dämonen.
    Die Dämonen ergriffen dieFlucht. Sie rannten zwischen den
schwarzen Bäumen davon, glitten zwischen den aus Frauenbeinen
bestehenden Grabsteinen hindurch. In die Seelenvögel kam
Bewegung. Sie flatterten verwirrt davon, schwirrten am Himmel,
ruhelos, suchend, wie von einem furchtbaren Gegner aufgestöbert,
der Schlimmes mit ihnen vorhatte.
    Macabros sah die Ursache dieser Unruhe.
    Sie stand wie eine Statue in der Mitte des Weges, der auf den
Altar zuführte.
    Macabros starrte in ein furchteinflößendes
Totengesicht. Aber er erschrak nicht.
    Er wußte, was hier passiert war.
    Rani Mahay mit der Dämonenmaske hatte den Eingang in dieses
finstere Reich gefunden.
    Angst und Entsetzen packte die Dämonen.
    In wilder Panik stürzten sie davon. Viele aber schafften das
nicht mehr.
    Sie konnten den Blick nicht wenden von dem furchtbaren Bild, das
sie bannte.
    Ihre Körper erbebten. Giftgrüne Nebel stiegen aus ihnen
empor, die Leiber lösten sich auf. Penetranter Schwefelgestank
zog über das Feld des Todes.
    Jammern und Klagelaute erfüllten die Luft.
    Das große, rote Gesicht verzog sich vor Entsetzen. Ein
wilder Aufschrei hallte über den Totenacker der Dämonen,
auf dem man sonst keinen Laut gehört hatte.
    Das widerlich aussehende Gesicht des herrschenden Dämons
verzog sich wie im Kampf.
    Tiefe Wunden gruben sich in dem überdimensionalen Kopf ein.
Die schwarzen Brillengläser platzten.
    Für Bruchteile von Sekunden sahen die Menschen die Augen des
Herrschers dieses unheimlichen Reiches, während die niederen
Dämonen wie eine wilde, ungeordnete Horde davon stürzten,
um irgendwo ihre wertlose und abstoßende Existenz, die auf Tod
und Blut von Menschen aufgebaut war, zu erhalten.
    Hellmark fühlte, wie sein Glieder sich spannten, wie er frei
wurde.
    Er starrte auf das sich windende Gesicht mit den
gräßlichen Augen.
    Sie waren flammend gelb, mit dreieckigen, spitzen Pupillen, die
wie scharfkantige Diamanten in den Augenhöhlen saßen.
    Macabros sprang, Carminia Brado auf den Armen, vom Altar, setzte
über einen sich auflösenden Dämonen hinweg, der in
einer dunkelgrünen Wolke zu Nichts wurde.
    Hellmark rannte über die Grabhügel hinweg, auf Macabros
und Carminia zu.
    »Hellmark!« Es war die vergehende Stimme des Mannes, der
sich Markoff nannte. Aus diesem einen Wort, das zum Aufschrei wurde,
waren Haß und Fluch, Verzweiflung und grenzenlose Angst
herauszuhören. Ein Dämon mußte sterben. Ein
Geschöpf der Hölle, das den Tod nicht kannte, wurde
ausgelöscht.
    Wie von Sinnen jagten die Seelenvögel über den Himmel,
zogen höher und immer höhere Kreise.
    Björn löste seinen Doppelkörper auf. Macabros
verlöschte wie das riesige, unheimliche Gesicht mit den
dreieckigen Pupillen.
    Hellmark nahm die ohnmächtige Carminia auf die Arme. Es war
gut, daß sie alles nicht mehr mitbekam.
    »Komm!« sagte die Stimme aus dem Totenschädel. Es
war eine furchtbare Stimme, und Hellmark zuckte zusammen. Er mied den
Blick auf den sich bewegenden, gräßlichen Kopf. Der
Anblick ließ auch ihn als Mensch nicht unberührt. Obwohl
er wußte, daß nur Mahay es war, der die Dämonenmaske
trug, erschauerte er.
    Die große, bronzefarbene Hand des Mannes aus Bhutan streckte
sich ihm entgegen. Beide Männer eilten den Weg zu der Stelle
zurück, wo sie den Totenacker der Dämonen erstmals betreten
hatten. Dort mußte es eine Möglichkeit zur Rückkehr
geben. Mahay schien die Möglichkeit zu kennen.
    Sie erreichten die Stelle zwischen den Grabreihen, wo die langen,
erstarrten Beine wie anklagend in den düsteren
Dämonenhimmel ragten.
    Hier gingen Veränderungen vor. Weit und breit kein
Geschöpf der Hölle.
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