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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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Körper.
    Sonnenlicht hatte sie getroffen.
    Auch die große Zahl der Untoten vor der Hütte des
Unheimlichen, der den Lauf der Ereignisse nicht mehr stoppen konnte,
zerfiel.
    Menschenkörper und Fledermausflügel lösten sich
auf, als hätte es sie nie gegeben. Der Verwesungsvorgang war auf
Bruchteile von Sekunden komprimiert.
    Der Raum zwischen den Bäumen lichtete sich. Wo eben noch die
Vampire herandrängten, gab es nichts mehr.
    Einige, die nicht mal mehr auf die Erde heruntergekommen waren,
zerfielen in der Luft. Der kühle Morgenwind trieb die
Partikelchen wie Blutenstaub davon.
    »Ich weiß nicht, wie Sie hierhergekommen sind«,
sagte Howard Rox mit eisiger, völlig ungerührter Stimme.
»Ich weiß nicht, wer Ihnen diesen Ort verraten hat. Aber
Sie sind ein Gegner, den ich offensichtlich unterschätzt habe
und über den ich falsch unterrichtet worden bin.«
    Das war alles, was er zu den sich überschlagenden Ereignissen
zu sagen hatte.
    »Und ein Mensch, der von einem Untoten gebissen wird und
nicht deren Mal trägt, hat einen stärkeren Schutz, als ich
zu brechen vermag.«
    Was Rox sagte, stimmte. Die Bisse der Vampire hatten dem
Ätherkörper nichts anhaben können. Es floß kein
Blut in diesen Adern.
     
    *
     
    Howard Rox zog die Konsequenzen.
    Seine Töterinnen hatte er verloren. Doch er hatte auch den
Auftrag, einem Mann namens Björn Hellmark das Leben zur
Hölle zu machen.
    Und dieser Auftrag war noch nicht erfüllt.
    Die Tür hinter Hellmark alias Macabros wurde vom Boden
emporgerissen, als würden unsichtbare Hände danach greifen.
Fugenlos paßte sie sich wieder in die Füllung, der Riegel
schnappte vor, der Schlüssel drehte sich darin und
zerbröckelte dann, als bestünde er aus einem mürben
Gebäck.
    Rox hatte seine magischen Fähigkeiten eingesetzt.
    Er beherrschte sein eigenes Wesen und all die Dinge, die in diesem
Raum vom bösen Einfluß seiner dämonischen Mutter
beseelt waren.
    Vor die Fensterläden schnappten Metallgitter, die aus dem
Nichts entstanden.
    Und dann leckten kleine Feuerzungen über den Boden, auf dem
Tisch, der alten Plüschcouch und liefen wie Schlangen auf
Macabros zu. Sofort entstand dichter Rauch.
    Howard Rox verschwand in dem angrenzenden Raum, und die Tür
knallte hinter ihm zu, ohne daß er Hand anlegte.
    Macabros war gefangen.
    Das Feuer hüllte ihn ein.
     
    *
     
    Rox hastete in seine Bibliothek.
    Auf dem Tisch stand der geheimnisvolle Stein, den Vaanthuu seiner
Mutter geschenkt hatte.
    Das seltsame rötliche Glosen verstärkte sich.
    »Merilla!« rief Rox in die Druse, und seine Stimme
weckte ein mächtiges Echo. »Ich brauche deine
Hilfe…«
    Weiter kam er nicht.
    Macabros stand vor ihm. Schlagartig entwickelte sich sein
Körper aus dem Nichts. Björn Hellmark in Atlanta war es
gelungen, seinen Doppelkörper wenige Meter von dem Brandherd
entfernt neu erstehen zu lassen.
    Macabros sah, wie aus der Glut des Steines ein feiner Nebel
aufstieg, der ein Gesicht zu formen schien.
    Howard Rox hing an diesem Vorgang wie ein Ertrinkender, dem sich
eine letzte rettende Hand entgegenstreckte.
    Im Nebel wurden die Züge von Merilla immer deutlicher
erkennbar.
    »Du hast einen Fehler gemacht, mein Sohn«, sagte eine
ferne, schwache Stimme. »Du hättest…«
    Weiter kam sie nicht.
    Macabros hatte begriffen, daß für Rox von dem Stein
alle Kraft ausging. Ohne den Stein würde er machtlos sein.
    Hellmarks Hand ergriff den Stein.
    Rox schrie auf. »Ein Mensch!« Er schlug die Hände
vor das Gesicht. »Ein Mensch«, wiederholte er entsetzt.
»Ein Mensch hat den Stein in Besitz genommen…«
    Das Glosen im Innern des Steins erlosch.
    Hellmark hob den Stein hoch, und ließ ihn fallen. Es
krachte, es splitterte und knirschte.
    Kristalle zersprangen mit peitschenähnlichem Knall. Die Druse
brach zusammen, und der Stein zerfiel in drei Teile.
    Howard Rox stand gegen die Wand gepreßt. Ein Windstoß
fuhr durch den Raum. Das rötliche, verlöschende Licht lag
noch sekundenlang auf seinem entsetzten Gesicht. Ungläubig
starrte er auf seinen Gegner, der – ohne es zu wissen –
instinktiv das Richtige getan hatte.
    Der Fensterladen hinter Rox flog auf, der Wind zerzauste seine
Haare, der durch die zerspringenden Scheiben eindrang. Die Böen
waren so heftig, daß Macabros gegen die Wand geschleudert
wurde.
    Es schien, als würde der böse Geist, der dieses Haus
beherrscht hatte, ausfahren.
    Howard Rox’s Gestalt verzog sich zu einem dunklen Schemen,
der länglich wurde, dann breit.
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