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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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war von der Tatsache der unerwarteten Begegnung mit dem
Fremden genauso überrascht wie der Deutsche.
    Der Mann hielt einen leblosen Körper auf den Armen.
    Einen Vampir.
    Aber es handelte sich um keinen ausgewachsenen Menschen. Es war
ein Kind. Ein Mädchen. Höchstens zwölf oder dreizehn
Jahre alt.
    Die schmalen Arme, die mit dem Muskel- und Sehnengeflecht
verwachsen waren, hingen schlaff herab.
    Im Herzen des Vampirs steckte ein zugespitzter fingerdicker Stock,
und dunkles Blut quoll aus der klaffenden Wunde.
     
    *
     
    »Es ist meine Tochter«, sagte der Mann. »Ich habe
sie erlöst.« In seiner Hand, die unter dem leblosen
Körper hervorragte bemerkte Macabros einen langen zugespitzten
Stab. »Wenn Sie auch einer von denen sind, dann wäre es
besser Sie verschwinden. Ich schicke auch Sie in die Hölle.
Drinnen liegen noch zwei.« Er lachte heiser. »Ich bin Rob
der Vampir-Killer.« In seinen Augen flackerte ein wildes Licht.
Der Mann war wahnsinnig.
    »Ich bin keiner von denen«, bemerkte Macabros. »Ich
bin auf der Suche nach dem, der für dies alles verantwortlich
ist. Aber ich frage mich, ob dies« – er senkte den Blick
und sah Jenifer an, die tot in den Armen ihres Vaters lag, der sie
ermordet hatte – »ob dies wirklich nötig gewesen ist.
Vielleicht hätte man ihr noch helfen können.
Anders.«
    »Ihr helfen, anders?« Robert Henderson schüttelte
den Kopf. »Ich muß froh sein, daß es mich nicht
erwischt hat. Sie haben mir aufgelauert. Sie wollten mein Blut. Aber
ich habe sie überlistet, einen nach dem anderen.«
    »Sie können mir behilflich sein«, versuchte
Macabros das Vertrauen des Wahnsinnigen zu erringen. Ein furchtbares
Erlebnis mußte zum Irrsinn dieses Mannes geführt haben.
»Ich werde Ihnen helfen, sie zu begraben.«
    »Zeigen Sie Ihren Hals her!« herrschte Robert Henderson
sein Gegenüber an. Er verlagerte das Gewicht der Toten mehr auf
die Seite, so daß er den Arm, der den zugespitzten Pflock
hielt, frei hatte und drohend reckte. »Ich will sehen, ob Sie
das Mal am Hals tragen.«
    Damit konnte Macabros nicht dienen.
    Robert Henderson grunzte zufrieden. »Sie sind keiner von
denen, richtig. Ich glaub Ihnen.«
    Sein Mißtrauen war sofort verschwunden, und er fiel ins
andere Extrem. Er behandelte Hellmark alias Macabros wie einen
Freund. Für ihn schien die Welt nur noch schwarz-weiß zu
sein.
    Auf der einen Seite die Vampire, die Geschöpfe der
Hölle, die er besiegen mußte, auf der anderen Seite nicht
infizierte Menschen, die er über die Gefahr, die er entdeckt
hatte, aufklären mußte.
    Macabros hielt sein Versprechen. Er war ihm behilflich, eine Grube
für die zum zweiten Male und nun für immer gestorbene
Jenifer auszuheben.
    Während der Arbeit erfuhr Macabros die Zusammenhänge,
die zu dieser blutigen Katastrophe geführt hatten.
    Am Mittag des gestrigen Tages waren Robert und Nancy Henderson,
die Eltern von Jenifer, hier auf der Farm eingetroffen. Davor hatten
sie einen ganzen Tag lang telefonisch versucht, Jenifer oder den
Großvater zu erreichen. Niemand hatte abgenommen. Robert
Henderson hatte kein gutes Gefühl. Kurzentschlossen reiste er
mit seiner Frau hier an – und fand die Farm leer.
    Keine Tiere, keine Menschen.
    »Es war unheimlich«, berichtete er weiter.
»Wir stellten das ganze Haus auf den Kopf. Nancy suchte unten,
ich oben. Als ich hinunterkam, stand plötzlich Jenifer vor mir
im Flur und lächelte. Sie war sehr blaß und schmal. Sie
sah krank aus. Wir waren zutiefst erschrocken. Gemeinsam setzten wir
uns in das große Wohnzimmer. Wir fragten sie aus. Wo Grandpa
sei? Wo Mary Simpson, die Wirtschafterin? Wo die Cowboys und
Farmarbeiter. Sie konnte uns keine Antwort geben. Ich entschloß
mich, einen Arzt anzurufen. Das Verhalten Jenifers gab zu
allergrößter Besorgnis Anlaß. Ich hatte fast meinen
alten Herrn in Verdacht, daß er Bescheid wußte, sich aber
nicht sehen ließ. Etwas Unbekanntes, Unbegreifliches und
Gespenstisches ging auf der Farm vor. War hier eine unbekannte
Krankheit ausgebrochen? Auch daran mußte ich denken. Als ich
zum Telefon ging, hatte ich die erste Begegnung mit einem Vampir. Er
kam die Treppen herab. Ich werde den Anblick nie vergessen. Ich
stürzte ins Zimmer zurück, um meine Familie zu warnen. Ich
glaubte zu begreifen, was sich in diesem Haus ereignet hatte. Mein
Entsetzen kannte keine Grenzen, als ich sah, was in den wenigen
Sekunden meiner Abwesenheit passiert war. Auch Jenifer, meine kleine
Jenifer, hatte sich in eine
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