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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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mir, Miss Woodmore, etwas zu Ihrer Beruhigung hinzuzufügen“, sagte er, und die Langeweile war wieder in seiner Stimme angelangt, als er zu der kleinen Menschentraube hinter ihr blickte. „Ich werde Ihnen morgen Nachricht zukommen lassen, wie und wann Sie und Ihre Schwester nach Blackmont Hall kommen werden, wo Sie bis zur Rückkehr Ihres Bruders bleiben werden.
    Er würde ihr Nachricht zukommen lassen? Mit Plänen für einen Umzug? Sie presste die Lippen aufeinander, bei dem Versuch, ihm nicht hier und jetzt zu sagen, was sie davon hielt, gesagt zu bekommen, was sie wann und wie tun würde – ohne dazu befragt zu werden – und von einem Mann, den sie schon auf den ersten Blick gehasst hatte. Selbst vor drei Jahren.  
    Wie freundlich von Ihnen, Lord Corvindale, mich wenigstens Ihre Absichten wissen zu lassen. Genau wie jeder andere Mann auf dieser Welt, ihr Bruder mit eingeschlossen, respektierte er weder ihre Meinung noch ihre Gefühle. Es war, als hätte sie den Verstand einer Strohpuppe. Wenn die nur begreifen würden, was sie Tag für Tag alles bewältigte, wie viel sie von der Welt und ihrer Geschichte wusste und auch verstand.
    Sie hatte keinesfalls die Absicht, Knall auf Fall ihr Heim zu verlassen, um in seinem zu leben, aber Maia hatte weder die Zeit, noch verspürte sie Lust, seine „Pläne“ weiter mit ihm zu diskutieren, denn die feinen Härchen, die sich ihr gerade auf den Unterarmen aufstellten, verrieten ihr, dass ihre starrköpfige Schwester Angelica gerade dabei war, wieder in eine höchst unpassende Situation zu geraten.
    Im Gegensatz zu ihren beiden jüngeren Schwestern war Maia nicht mit den Zweiten Gesicht ihrer Urgroßmutter gesegnet worden. Aber sie hatte ein feines Gespür für Ärger, wenn der sich zusammenbraute, was sich schlicht in einer Art von Wissen manifestierte,
    Das Zweite Gesicht geht oft seltsame Wege. Ihre Oma Öhrchen hatte das mehr als einmal gesagt, wenn Maia als junges Mädchen neidisch auf ihre Schwestern gewesen war, die das Zweite Gesicht hatten, aber sie nicht. Das war, als sie jung und dumm gewesen war und nicht begriffen hatte, welch schreckliche Last es für Angelica und Sonia darstellte.  
    So kindisch. Aber das hatte sie überwunden und verstand mittlerweile, dass ihre Rolle die war, ihre kleinen Schwestern zu beschützen und für sie zu sorgen, ganz besonders nach dem Tod ihrer Eltern. Und das meisterte sie außerordentlich gut, wie alles andere, was sie in Angriff nahm. Außer Griechisch zu übersetzen, was sie als ein notwendiges, aber lohnenswertes Übel empfand.  
    Und sie nahm an, dass dieses intuitive, beunruhigende Wissen – wenn die Dinge nicht das waren, was sie sein sollten oder nur merkwürdig waren – vielleicht ihre eigene Version des Zweiten Gesichts war.
    „Sehr wohl, Mylord“, sagte Maia und ließ ihre Stimme klingen, als wäre sie eine Königin, die sich zu einer Audienz mit einem Untertan herabließ. „Ich werde mir Ihr Schreiben morgen dann durchsehen.“
    Sie drehte sich um, bevor er antworten konnte, und erblickte sofort Angelica, tief versunken in eine höchstwahrscheinlich äußerst unpassende Unterhaltung mit Lord Dewhurst und dessen Begleiter Lord Brickbank. Ihre Schwester sah frisch und bezaubernd aus in ihrem Empire-Kleid in Dotterblumengelb, mit ihren dunklen, mandelförmigen Augen und dem Teint wie der einer Zigeunerin. Nicht der übliche Pfirsichblüten und Milch Teint jeder anderen Dame in London, wie Maia auch.
    Und Maia erkannte auf einen Blick, dass der Viscount Dewhurst genau die Art von Mann war, vor dem sie ihre Schwestern stets warnte. Ein blondes, goldenes, Bild von einem Mann, mit einem unbekümmerten Lächeln, Feuer in den Augen und einem Halstuch, für dessen Knoten man wahrscheinlich ein Dutzend Anläufe genommen hatte, er war ein Wüstling reinsten Wassers, kein Zweifel. Die Art, wie er Angelica anschaute, als könnte er den Blick nicht von ihr losreißen, reichte schon, um selbst Maia tief drinnen warm und zittrig werden zu lassen.  
    Wenn Alexander sie jemals so anschaute, würde er Maia damit wahrscheinlich zu einer Pfütze aus Wackelpudding schmelzen lassen. Schon wenn er sie küsste und seine Hand um den Ausschnitt an ihrem Mieder wandern ließ, wurde ihr warm, und das Herz schlug ihr höher.
    Aber interessanterweise sprach Angelica gar nicht mit Dewhurst. Sie schien in eine Unterhaltung mit Lord Brickbank und seiner roten Nase vertieft, der sie reichlich verwirrt anstarrte.  
    „An gel ica“, zischte
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