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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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Earl von Corvindale mit in diese Litanei aus Vorwürfen ein, weil er ständig irgendwohin verschwand und ihr alles überließ – keine leichte Aufgabe, wenn man eine unverheiratete, recht wohlhabende junge Frau ohne Titel aus der besseren Gesellschaft war. Zum Glück für ihn war sie der Aufgabe nicht nur gewachsen, sondern erledigte sie wirklich bestens.  
    Ebenfalls mit eingeschlossen war ihr Verlobter Alexander Bradington, der ihr an ihrem achtzehnten Geburtstag einen Antrag gemacht hatte und drei Monate später zum Festland hinüber wechselte. Jetzt war er schon achtzehn Monate fort.  
    Aber der Earl von Corvindale war von allen der Schlimmste.
    Alexander war in den letzten paar Monaten in Rom und Wien festgehalten worden, verzögert wegen des Kriegs mit Frankreich – was ihm streng genommen nicht angelastet werden konnte. Aber sie vermisste ihn, und wenn er hier wäre, hätten sie einfach heiraten und selbst die Anstandsdame (oder den Anstandsherren) für Angelica und Sonia mimen können.  
    Chas war schon wieder auf einer seiner geheimnisvollen Geschäftsreisen verschwunden, aber diesmal lagen die Dinge anders. Er hatte eine Mitteilung hinterlassen, die klang, als würde die Welt wie seinerzeit Pompeji (oder jetzt Frankreich) demnächst untergehen, wenn er nicht binnen zwei Wochen zurückkehrte. Zu Maias großer Sorge war er nicht zurück. Sie wäre außer sich vor Wut, dass er sie und Angelica in die Hände des Earl von Corvindale warf, wenn sie im Moment nicht so besorgt wäre, dass ihrem Bruder etwas Schreckliches passiert wäre.  
    Aber Corvindale war hier in London, und er hatte ihr überaus höfliches Schreiben ignoriert – das sie ihm lediglich aus Höflichkeit zukommen ließ. Und jetzt, als sie in sein dunkles, scharf geschnittenes, gelangweiltes Gesicht hochschaute, hob er auch noch eine Augenbraue, als wäre sie irgendein niederes Insekt.
    „Selbstverständlich habe ich Ihren Brief erhalten“, sagte Corvindale. Seine Stimme klang fürchterlich gelangweilt. „Ich bin doch der einzige Corvindale, oder etwa nicht?“
    „Aber Sie haben sich nicht bequemt zu antworten“, entgegnete Maia, wobei sie ihrer Meinung nach recht erfolgreich darin war, ihre Stimme gleichgültig klingen zu lassen. Aber aufgrund der Tatsache, dass sie sich auf dem alljährlichen, recht gedrängten Lundhame Ball befanden, musste sie etwas lauter als üblich sprechen, damit man sie bei all dem Getöse noch hören konnte.
    Sie und Angelica hatten nicht beschlossen, diesem Ball beizuwohnen, weil sie annahmen, dass sie dort Corvindale treffen würden. Eigentlich hatte sie angenommen, er würde sich nicht die Mühe machen, bei den Lundhames zu erscheinen, ebenso wenig, wie er sich bemüht hatte, ihren Brief zu beantworten. Jeder wusste, der Earl war ein Einsiedler, der sich nur mit alten Manuskripten und Pergamentrollen befasste.  
    Aber da war er, hob die dunkle Augenbraue und schaute von seiner großen Höhe auf sie herab, als hätte er nicht die Zeit, mit ihr zu reden. Nun, sie kochte, das Gefühl beruhte also auf Gegenseitigkeit.
    „Ich betrachte den Umstand, dass wir uns unterhalten als eine hinreichende Antwort“, antwortete Corvindale. „Insbesondere, da wir uns noch nie richtig vorgestellt worden sind.“ Seine dunklen Augen funkelten.  
    Maias Gesicht, verdammt sei ihr heller Teint, wurde warm und wahrscheinlich noch dunkler als die rosa Rosen auf ihrem kornblumenblauen Kleid. Nein, sie waren einander in der Tat nie offiziell vorgestellt worden. Aber sie wusste natürlich, wer er war – der große, imposante Mann dessen Erscheinen an sich den Klatschmäulern schon Anlass gab, sich in ihren Korsetts vorzubeugen, um einen Blick auf ihn zu erhaschen ... ein Wort mit dem ungehobelten, stolzen Earl zu wechseln, davon konnte man meist nur träumen.  
    Und er wusste ganz bestimmt, wer sie war ... und nicht, weil er und Chas schon seit Jahren Geschäftspartner waren und sie gelegentlich bei den gleichen gesellschaftlichen Anlässen zugegen waren. Sie hatte gehofft, dass Corvindale nicht gemerkt hatte, dass es seinerzeit sie gewesen war, in jener Nacht in Haymarket, von der Maia nur noch als Dem Zwischenfall sprach.  
    Maia hielt den Atem an, so dass die Röte wieder verschwand, und mied seinen Blick. Er wäre doch wohl nicht so wenig Gentleman, als dass er Den Zwischenfall erwähnen würde, sollte er doch gemerkt haben, dass sie das gewesen war. Denn sie hatte sich damals als Junge verkleidet.  
    „Gestatten Sie
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