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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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einzige Grund, aus dem ich mich mit Ihnen in Verbindung setze, der ist, um damit dem ausdrücklichen Wunsch meines Bruders zu entsprechen. Es gibt wirklich keinen Grund für Sie, sich wegen der Vormundschaft von mir und meinen Schwestern zu bemühen, denn Chas war bereits des öfteren auf Geschäftsreisen, und es ist uns während seiner früheren Abwesenheiten unter der Aufsicht unserer Cousine und deren Gatten, Mrs. und Mr. Fernfeather, bislang ausgezeichnet ergangen.
    Er erinnerte sich, dass Miss Maia Woodmore bei seiner bislang einzigen Begegnung mit ihr auch in Person so umständlich gewesen war.  
    Zusätzlich wird meine unmittelbar bevorstehende Hochzeit mit Mr. Alexander Bradington mich in die Lage versetzen, selbst die Aufgaben einer Anstandsdame für meine jüngeren Schwestern zu übernehmen.  
    Dimitri stellte fest, dass er dabei war, das Papier zu zerknüllen, und er ermahnte sich, dass das geschriebene Wort kostbar war, gleichgültig von wem es kam, und in welcher Sprache es verfasst war. Ja, er hatte die Verlobungsanzeige in der Times vor ein paar Monaten gesehen. Die Neuigkeit wurde natürlich von Leuten begrüßt, die sich eben mit derlei Ondits beschäftigten – zu denen der zurückgezogen lebende Earl von Corvindale gewisslich nicht gehörte.  
    Zu diesem Zeitpunkt (so schrieb Maia Woodmores makellose Schrift unumwunden fort) werden Ihre Dienste als Vormund meiner Schwestern und meiner Selbst nicht mehr vonnöten sein.  
    In der Tat – (hier wurde ihre schöne Handschrift ein klein wenig dicker und vielleicht sogar noch penibler) – sehe ich keinerlei Veranlassung, warum Sie, Lord Corvindale, sich im Hinblick auf meine Schwestern und mich überhaupt bemühen sollten. Entgegen der Befürchtungen meines Bruders, die ich für übertrieben und letzten Endes unbegründet erachte, werden Angelica und ich in London ohne weiteres ausgezeichnet alleine zurechtkommen, bis Chas zurückkehrt.  
    Für eine Antwort Ihrerseits so bald wie möglich wäre ich Ihnen sehr verbunden.
    Was, wie Dimitri wusste, hieß: sobald er den Brief geöffnet hatte. Miss Woodmore würde sich daher auf eine Enttäuschung gefasst machen müssen, denn die Nachricht war heute Morgen angekommen, als er sich immer noch schlafend an seinem Schreibtisch befand. Er hätte ohnehin nicht sofort geantwortet.  
    Sie hatte den Brief mit einem schlichten Maia Woodmore unterschrieben.
    Und hier tauchte zum ersten Mal eine Andeutung von femininen Schnörkeln auf, an der unteren Kurve des M und an dem oberen Schwung des W .  
    Zum Leidwesen von Miss Woodmore war Dimitri bereits ... – wie war noch mal das Wort? ... bemüht worden .  
    Er war in der Tat mehr als ein bisschen bemüht worden, hinsichtlich ihrer Vormundschaft. Und, so knurrte er zu sich selbst, es würde nur noch schlimmer werden. Er würde die Gören in seinen eigenen Haushalt aufnehmen müssen, wenn er sie vor Moldavi und dessen Privatarmee an Vampir-Schlägertruppen in Sicherheit bringen wollte. Einen Fluch auf Chas Woodmores sterblichen Hintern.  
    Zufällig wusste Dimitri, dass Moldavi in Paris seine Nase dauerhaft zwischen die Pobacken von Napoleon hielt – oder vielleicht lutschte er diese Woche die frischgebackenen kaiserlichen Eier. Daher würde es ein Weilchen dauern, bis er seine Männer nach den Woodmore Schwestern ausschwärmen ließ. Aber gewiss nicht sehr lange, trotz des Krieges zwischen England und Frankreich.  
    Was hieß, Dimitri musste jetzt rasch handeln.  
    Er sah sich in seinem Arbeitszimmer um, wo schwere Vorhänge die Sonne fernhielten. Bücher und Papiere lagen überall verstreut oder hochgestapelt, Regale bedeckten die Wände, vollgestopft mit noch mehr dicken Bänden und Manuskripten. Ein heilloses Durcheinander laut Mrs. Hunburgh, der es aber nur einmal in der Woche gestattet war, das Zimmer kurz zu betreten, um dort abzustauben und zu fegen. Außer Dimitris Butler und seinem Kammerdiener war allen anderen dort der Zutritt verwehrt.
    Und verdammt noch mal, er hatte vorgehabt, dem Bücherantiquariat neben der Lenning Gerberei einen Besuch abzustatten. Er wollte die blonde Frau dort, die sich anzog, als wäre sie eine Schlossherrin aus dem dreizehnten Jahrhundert und nicht eine Buchhändlerin, zu Quellen befragen. Schriftrollen, Papyri, was auch immer – insbesondere die aus Ägypten. Er fluchte leise vor sich hin. Jetzt würde er dazu nicht die Gelegenheit haben.
    Napoleon Bonaparte hatte von seinen Reisen durch Ägypten im Zuge seiner
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