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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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war er schon einmal in den Genuss ihrer scharfen Zunge gekommen, als sie sich in einer ähnlichen Bredouille befunden hatte. Sie hatte nur keine Erinnerung daran.  
    Und abgesehen davon, sah er keine Veranlassung, Miss Woodmore über die vielen verborgenen Gefahren ihrer Situation aufzuklären. Chas Woodmores Geheimleben war genau das – ein Geheimnis, genau wie die Existenz der Drakulia im Allgemeinen der übrigen Welt auch verborgen blieb.  
    Dimitri blieb dort auf seinem Posten und hielt Ausschau nach Anzeichen dafür, dass Moldavi schon früher als erwartet in Aktion getreten war. Während er den Saal absuchte, hatte er die Arme vor der Brust verschränkt. Angefüllt mit zu fröhlichen und zu grellen Farben, zu vielen Leuten und, das Schlimmste von allem, einem echten Mischmasch von Gerüchen – die meisten davon zu penetrant oder schlicht unangenehm – stand der Ballsaal für all das, was er versucht hatte zu meiden, so... ah, die letzten hundert Jahre oder noch mehr.
    Betonung auf dem mehr .
    Die meisten aus Dimitris Bekanntschaft gingen davon aus, der Grund dafür, dass er alles mied, was nicht mit seinen Forschungen und Studien zu tun hatte, war das Feuer in Wien, als Lerina gestorben war – aber da täuschten sie sich.  
    Gewiss, die Ereignisse damals hatten weiter dazu beigetragen, aber seine Abneigung gegen das Leben eines Drakule ging viel tiefer als der Verlust einer Investition und ein tödlicher Unfall. Seine Unzufriedenheit damit hatte bereits vierundzwanzig Jahre zuvor mit Meg begonnen, als er ihr das Leben gerettet hatte und dafür zum Drakule wurde.  
    Aber sein Entschluss, das Leben zu führen, das er jetzt führte – das strenge, zurückgezogene, ironischerweise puritanische Leben – war durch jenes andere Ereignis endgültig besiegelt worden. Jener Morgen, an dem er erwachte, um festzustellen, dass ein ganzes Jahr der Entsagung und Kasteiung ihn nicht von Luzifer erlöst hatte. Er war im Gegenteil noch fester an den Teufel gekettet als zuvor – weil er die alte Frau umgebracht hatte, deren Namen er nie erfahren hatte. Eine alte Frau, die nur versucht hatte, ihm zu helfen.  
    Er hatte nicht noch einmal den gleichen Fehler gemacht. Er trank nun das Notwendigste und gestattete sich nie, jemals wieder so verzweifelt zu werden, dass er deswegen einen Menschen zerfetzte – wie Vampire es oftmals taten.  
    Er nahm sich sein Blut einfach nicht mehr von lebenden Körpern und versagte sich so die Lust und die Sättigung früherer Zeiten. Es bestand weiterhin die Hoffnung, dass diese Selbstverleugnung ihn eines Tages vielleicht von einem Dämon erlösen würde, der nur aus Selbstsucht und Egoismus bestand. Und in der Zwischenzeit würde er jedes alte Manuskript lesen, das er nur in die Finger bekommen konnte, um einen anderen Weg dahin zu finden.  
    Egal welchen.
    Und der ständig präsente Schmerz von seinem Luziferzeichen, der ihm über die und an seiner linken Schulter entlang strömte, erinnerte ihn ständig an den Zorn, den Luzifer auf ihn hatte. Das wurzelähnliche, schwarze Brandzeichen erstreckte sich von unterhalb der Haare an der linken Seite seines Halses über die Schulter und dann seinen halben Rücken hinab. Es war das sichtbare Zeichen seiner zerrissenen, schwarzen Seele, und je zorniger Luzifer wurde, desto mehr pochte und pulsierte es, schwoll es an wie wütende schwarze Adern.  
    Das Mal zwackte ihn jetzt, als Dimitri sich gegen die Wand drückte, um ein Dreier-Gefolge direkt vor ihm durchzulassen. Sie waren schon dreimal hier vorbeiflaniert, seit er hier stand, und er beäugte sie finster. Eine der drei Frauen – die in der Mitte – erwiderte kühn seinen Blick, als sie an ihm vorbeirauschten, in einer Wolke von mindestens fünf verschiedenen Blumendüften sowie Puder und Körperhitze. Dimitri hatte nur einen kalten, desinteressierten Blick für sie übrig.  
    Frauen, insbesondere sterbliche Frauen, waren wirklich das Letzte, was er brauchte.
    Miss Woodmore lächelte gerade Ainsworth an, als er sich an ihrem Ellbogen einhakte und eine rasche Drehung mit ihr vollführte, bevor er sich in den folgenden Tanzschritten wieder von ihr löste, um dann wieder zu ihr zu finden, Handschuh an Handschuh. Wenigstens war das Kleid, das sie trug, nicht rosa oder gelb, sondern von einem unaufdringlichen Blau mit dezenten rosa Rosen an den Schultern. Wie feuchte Seide umschmeichelte und glitt es an ihren Hüften entlang, und Dimitri fragte sich wirklich, ob Chas das Gewand gesehen und
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