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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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und schloss diese in ihr Lächeln mit ein: Tante Iliana, die als ihre Anstandsdame fungierte. „Der Mittsommermaskenball ist einer der Höhepunkte der Londoner Ballsaison.“
    Mirabella sah aus, als würde sie angesichts ihres ersten Londoner Balls vor Vorfreude gleich platzen, und Maia konnte es ihr nicht einmal verdenken. Das arme Ding hatte die letzten sieben Jahre auf dem Lande verbracht und kaum einen Besuch oder einen Brief von ihrem älteren Bruder erhalten. Obschon siebzehn war sie noch nicht bei Hofe eingeführt worden, und ihre Garderobe musste dringend überholt werden.
    Es war wirklich geradezu schändlich vom Earl – und auch rücksichtslos. Wie sollte das Mädchen denn jemals eine gute Partie machen? Sie konnte nicht auf das gesellschaftliche Parkett, bevor sie nicht bei Hof eingeführt war, und bis das geschah, konnte sie nicht einmal davon träumen, einem potentiellen Ehemann zu begegnen.  
    Beim Gedanken daran, wie der Earl ihr und Angelica den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen weggezogen hatte, um sie in seinen Londoner Wohnsitz umzuziehen, ohne auch nur einen Gedanken an ihre Wünsche oder Meinung dazu zu verschwenden – bei all dem kochte Maia noch vor Wut. Das alles war vor zwei Tagen so schnell und so reibungslos bewerkstelligt worden, dass Maia eigentlich vor Bewunderung ganz still gewesen wäre – wäre sie nicht so wütend.  
    Gewiss, Maia war daran gewöhnt, sich immer um alles zu kümmern. Und es gab Zeiten, da hätte sie sich lieber einfach zurückgelehnt. Aber nicht zwangsweise, so wie hier, und nicht wegen einem misslaunigen Earl.  
    Am Morgen nach dem Lundhame Ball war, wie versprochen, Corvindales Mitteilung eingetroffen. Dort stand kurz und knapp, sie würden nach der üblichen Teestunde mit Nachmittagsbesuchen bei ihnen zu Hause dann nach Blackmont Hall umziehen, wo sie als Mündel des Earl verbleiben würden, bis Chas zurückkehrte. Bevor Maia in ihr Schreibzimmer eilen und sich einen Briefbogen schnappen konnte, um eine abschlägige Antwort aufzusetzen, waren die Angestellten des Earl eingetroffen, um ihre Sachen zusammenzupacken, und ehe sie sich’s versah, war der Earl selbst auch schon da.
    Genauso unbewegt und gefühlskalt wie eine Marmorstatue, und nichts, was sie sagte, hatte irgendeine Wirkung auf ihn, sah man von dem Anheben einer arroganten Augenbraue ab.  
    Er war gerade noch rechtzeitig eingetroffen, um Viscount Dewhurst – dessen plötzliches Erscheinen zur Teestunde sie alle überrascht hatte – dabei zu erwischen, wie er versuchte, Angelica in einer abgeschiedenen Ecke der Bibliothek zu umgarnen. Maia musste sich da eingestehen, dem Earl dafür dankbar zu sein, ein Machtwort gesprochen zu haben, denn Angelicas Augen hatten ganz unnötig hell gestrahlt, als der Viscount eintrat. Und je mehr sie von Dewhurst sah, desto sicherer war Maia sich, dass der Mann nichts taugte – ein Wüstling und ein Spitzbube und der letzte Mann auf Erden, in den sich ihre schöne Schwester verlieben sollte. Jemand wie Lord Harrington wäre da eine deutlich bessere Wahl für Angelica.  
    Der Earl hatte den Viscount nicht nur mit unmissverständlichen Worten hinauskomplimentiert, sie hatte ihn auch sagen hören, er müsse unverzüglich nach Rumänien aufbrechen.  
    Was den heutigen Abend anbetraf, so hatte Corvindale ihnen rücksichtsvollerweise in der Gestalt von Tante Iliana eine Anstandsdame zur Seite gestellt – die sich als eine liebenswerte Matrone herausstellte, obwohl niemand so genau wusste, wessen Tante sie nun war. Damit musste Maia sich nur um sich selbst kümmern. Tante Iliana sah so aus, als würde sie mit Habichtsaugen über alle wachen und sich dennoch selbst gut amüsieren.  
    Maia selbst beabsichtigte, genau das auch zu tun. Irgendwie verspürte sie den Drang, sich etwas entspannter zu geben, anonym unter anderen zu sein und nicht so sehr auf der Hut sein zu müssen, wegen der guten Sitten. Wann hatte sie sich denn zum letzten Mal gestattet, ein bisschen loszulassen?
    „Nichtsdestotrotz ... Versuch heute Abend doch, dich nicht danebenzubenehmen, Angelica“, hielt sie ihrer Schwester einen Vortrag, als sie sich anschickten, im Gedränge aller Kutschen dort aus ihrer Kutsche auszusteigen. Sie waren am Stadthaus der Familie Stirlinghouse angekommen. „Sei Mirabella ein Vorbild.“
    Angelica warf ihr einen vernichtenden, vielsagenden Blick zu, als sie ihr langes, schwarzes Gewand im griechischen Stil zusammenraffte. Sie war eine der drei
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