Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
gebilligt hatte.  
    Eine plötzliche Trübung in seiner Wahrnehmung und ein Druck auf seiner Brust veranlasste Dimitri, seinen Blick von den Tänzern zu lösen und sich auf ein vorbeigehendes Paar zu konzentrieren. Die Frau trug Rubinohrgehänge und eine passende Halskette, was der Auslöser für seinen kleinen Schwindelanfall war. Aber sie war weit genug entfernt und blieb auch nicht stehen, also verflog die Schwäche fast ebenso rasch.  
    Ein weiterer Grund dafür, diese Geselligkeiten und Bälle und auch Almack – den Olymp des Londoner Gesellschaftslebens – sowie den königlichen Hof zu meiden. Und auch das Parlament, sooft er nur konnte. Wie er es hasste, im House of Lords, dem Oberhaus, zu sitzen, und diesen Sterblichen zuzuhören, wie sie über das Postwesen oder Münzprägungen oder andere unwichtige Dinge wie etwa eine Steuer auf Tee quasselten. Am schlimmsten war es zu der Zeit des Schlamassels mit den Kolonien gewesen, als ihnen die Stempelsteuer aufgezwungen wurde.  
    Ja, man wusste nie, wann man wieder einem Rubin in die Arme lief, und da Dimitri leider das Pech gehabt hatte, diesen Edelstein zur Asthenie zu bekommen, musste er vor derlei Gefahren immer auf der Hut sein.
    Neben den Gaben der Unsterblichkeit, ihrer Geschwindigkeit und ihrer außergewöhnlichen Kraft, hatte jeder der Drakule eine ganz besondere Schwäche mitbekommen, von seinem Partner in diesem dunklen Pakt: Luzifer. Weil der Rubin, der seinerzeit den Hals von Meg geziert hatte, das Erste gewesen war, was Voss nach dem Erwachen aus jenem schicksalhaften Traum vor hundertachtunddreißig Jahren sah, war seine Asthenie nun der blutrote Edelstein.
    Daher waren – abgesehen von einem Holzpflock durchs Herz oder einem Schwert, das ihn enthauptete – nun Sonnenlicht und Rubine das Einzige, was ihn schwächen oder ihm schaden konnte. Trotz dieser Unannehmlichkeit war er immer noch dankbar, dass seine Asthenie nicht ein so weit verbreitetes Material wie etwa Silber war.  
    Plötzlich verengten sich Dimitris Augen. Bei den verfluchten Gebeinen Satans, da war Voss, der schon wieder um Angelica Woodmore herumschnüffelte.  
    Trotz seines Widerwillens diesbezüglich nahm Dimitri seine Pflichten als Vormund sehr ernst. Wie der Blitz schoss er aus seinem Alkoven hervor und bahnte sich ohne Umschweife einen Weg quer durch den Saal. Dem gewöhnlichen Betrachter erschein er völlig gelassen und überhaupt nicht in Eile, aber in Wirklichkeit bewegte er sich pfeilschnell. Er legte den Weg von der einen zur anderen Seite des Saals, durch und um und zwischen all den Menschen hindurch, in einem einzigen, kurzen Augenblick zurück.  
    Es war nicht so sehr Zorn, sondern eher Verärgerung, was in Dimitri hochkochte, als er sich dem gutgekleideten, gutaussehenden Mann näherte. Voss, auch Viscount Dewhurst genannt und ebenso ein Mitglied der Drakulia, war nach etwa einem Jahrzehnt der Abwesenheit vor kurzem wieder nach London zurückgekehrt, von irgendwo aus der Neuen Welt – Boston vielleicht. Dimitri hätte es vorgezogen, er wäre noch länger fortgeblieben, aber man konnte nicht immer alles haben, was man sich wünschte, wie die letzten paar Tage nur allzu deutlich gemacht hatten. Das war bereits das zweite Mal heute Abend, dass Dimitri erlebte, wie Voss Angelica belagerte, und es behagte ihm nicht. Ganz und gar nicht.
    Wenn er hätte raten müssen, hätte er vermutet, dass Voss von den Gerüchten wusste, nämlich dass die mittlere der Woodmore Schwestern die Gabe des Zweiten Gesichts hatte. Und Voss, der nicht nur ein Wüstling reinsten Wassers war, sondern auch ein Mann, der mit Kauf, Verkauf und sonst auch dem Anhäufen von Informationen handelte, war durchaus imstande, die Abwesenheit des Bruders von dieser Göre – und das, was er als Dimitris mangelndem Interesse an den drei Mädchen empfand – auszunutzen, um zu sehen, was Angelica seinem Vorrat an Informationen hinzufügen könnte.  
    Als er näher kam, hörte er, wie Voss Angelica irgendetwas über einen Walzer zumurmelte. Und zur gleichen Zeit wurde ihm zu seinem großen Leidwesen bewusst, dass Miss Woodmore sich aus der anderen Richtung ebenfalls näherte. Ihr kupferhonigfarbenes Haar flog in kleinen Löckchen um ihr Gesicht, als sie sich Angelica und ihrem neuesten Bewunderer rasch näherte.  
    Dimitri konzentrierte sich auf Voss und, als er unbemerkt hinter ihm stand, sagte er, „Miss Woodmore wird mit dir nirgendwohin hineilen, Voss. Ganz besonders nicht zu einem Walzer.“
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher