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Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung
Autoren: Jason Dark
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Fehlschlag.
    Hatte das Kreuz seine Energien verschleudert? Regenerierte es nicht mehr von neuem? Ich merkte, wie das Blut schneller und heftiger durch meine Adern strömte. Fühlte hinter der Stirn die dröhnenden Echos der Herzschläge, die sich wie das Pendel eines Metronoms wiederholten.
    Und ich merkte, wie meine Narbe anfing zu brennen. Dieses Gefühl setzte sich über die gesamte rechte Seite fort.
    Die schwarze Pestwolke war da!
    Wenn ich den Arm ausgestreckt hätte, hätte ich sie bereits berühren können. Mein Körper wäre sofort zerstört worden.
    Aber ich streckte ihn nicht aus, ich wollte jede Sekunde meines Lebens noch genießen, trotz der Todesangst.
    Hart presste ich mich gegen die Wand. Ich kam mir vor wie einer, der in das Gestein hineinkriechen wollte, um sich vor dem unsagbar Bösen auf der Welt zu verstecken. Starr war mein Blick auf die heranwallende Wand gerichtet. Ich sah weder den Himmel noch die Sterne. Ich konnte keinen Mond erkennen, und ich sah auch nicht meine Freunde. Nein, ich entdeckte keine Spur von ihnen, sondern saugte meine Blicke an dem drohenden, wuchtigen Tod fest, der sich für mich in der Wand manifestiert hatte.
    Gab es denn ein Ende? Warum machte sie denn nicht Schluss?
    Eine unheimliche Lethargie überkam mich. Ich spürte das Zittern in meinen wie mit Blei gefüllten Knien. Sie wollten nachgeben, als könnten sie meinen Körper nicht mehr tragen. Das Wissen um meinen nahenden Tod wurde unerträglich.
    Längst hätte mich die Wolke erreichen müssen. Sollte sie gestoppt worden sein, um meine Qualen zu verlängern?
    Alles war möglich - alles…
    So hart stieß ich mit dem Rücken gegen die Felswand, dass sogar Gestein abbröckelte. Ich hörte, wie es zu Boden rieselte.
    Das Ende! Ich sah es vor mir. Ganz dicht.
    Meine Augen wurden groß, mein Mund öffnete sich zu einem Schrei, der nicht über meine Lippen dringen wollte.
    Und dann berührte die schwarze Pestwolke meinen Körper und damit auch das Kreuz…
    ***
    Was dem Japaner Naga nicht gelungen war, wollte nun der Dämon Scraal selbst versuchen.
    Er musste die magischen Buchstaben verändern, damit die Hölle ihre Pforten öffnete und ihre Schreckensgestalten schickte, die den beiden letzten Endes doch noch zum Sieg verhelfen sollten.
    Der dreiköpfige Dämon hatte einen Schock bekommen, den Suko ihm mit der Vernichtung der Pestwolke beigebracht hatte. Es hatte auch keinen Sinn mehr, eine neue Schutzwolke zu produzieren, die Magie der Peitsche war stärker. Sie war selbst im Reich der Schwarzblütler hergestellt worden und besaß ungeheure Kräfte.
    Das magische Quadrat befand sich schon in Unordnung. Die erste Konstellation war gestört, und Scraal begann damit, auch andere Zahlen durcheinander zu bringen, damit eine für ihn günstige Reihenfolge entstand.
    Suko stürzte sich mit einem wahren Todesmut auf den Dämon, der in der Hocke saß und sich an die gefährliche Arbeit machte. Hart prallte der Chinese gegen ihn, warf ihn um und rollte mit ihm über die Zahlen des Quadrats.
    Suko versuchte Scraal zu packen, aber der Dämon entglitt immer wieder seinen zugreifenden Händen. Dafür schlug er mit seinen drei Köpfen zu.
    Der Chinese wurde ein paar Mal hart getroffen.
    Die sechs Augen in den Schädeln begannen zu rotieren, wurden zu hypnotischen Kreiseln, die Suko in ihren Bann ziehen wollten.
    Und sie schafften es.
    Der Chinese war zwar geistig geschult, aber die Kraft des Dämons konnte man als ungeheuer bezeichnen. Suko merkte, wie es in seinem Kopf zu hämmern begann, und er dachte daran, was seine Freunde John und Bill erlebt hatten, als sie die vier Diener des Japaners verhören wollten. Deren Köpfe waren durch diese geistige Kraft zerstört worden.
    Und Suko sollte das gleiche Schicksal erleiden.
    Auch seine Kraft verließ ihn. Es wollte ihm nicht gelingen, die Dämonenpeitsche zu heben, so sehr er sich auch anstrengte. Scraal drehte ihn auf den Rücken, führte seine Köpfe nebeneinander, so dass die Augen Suko anschauten und deren Blicke ihn bannen konnten.
    Drei Mäuler klafften auf.
    »Du wirst zerplatzen!« hörte der Chinese eine rauhe fürchterliche Stimme.
    »Nein…!« keuchte Suko und wollte seinen Kopf drehen.
    Es gelang ihm nicht. Scraals Wille war stärker. Und der Dämon rief seinen Diener zu Hilfe.
    Auch der Japaner betrat das magische Quadrat. Er hatte die Hände vorgestreckt, sein Mund war geöffnet, und er folgte dem Befehl, der da lautete: »Verschiebe die Zahlen!« Naga bückte sich.
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