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Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung
Autoren: Jason Dark
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schrecklich, dass die Haut sich in Sekundenschnelle zusammenzieht, Blasen wirft und dann völlig austrocknet, so dass diejenigen, die mit der Wolke in Berührung kommen, als Mumien zurückbleiben.«
    Bill und Suko glaubten Naga jedes Wort. Dieser Mann hatte es nicht nötig, zu bluffen. Da Scraal auch nicht widersprach, musste es wohl stimmen.
    Aus den Augenwinkeln schielte der Reporter zu Suko hin. Dessen Hand war in der Tasche verschwunden. Bill merkte, dass Suko ihn leicht anstieß.
    Er war bereit.
    Trotzdem war es ein Spiel mit dem Feuer. Wenn Suko nicht schnell genug war, verloren beide ihr Leben.
    »Ich warte auf eine Antwort«, sagte Naga.
    Da hörten sie die Schreie. Markerschütternd hallten sie durch die Schlucht, in kurzen, abgehackten Stößen, und wurden als schauriges Echo durch den engen Talkessel getrieben.
    Der Japaner lachte und schlug sich vor Vergnügen auf die Schenkel. »Ja, sie hat schon ihre Opfer gefunden!« freute er sich. »Vielleicht ist Sinclair schon tot.« Er drehte sich um. »Sinclair!« brüllte er hinaus in das enge Tal. »Sinclair, hörst du mich?«
    Er bekam keine Antwort.
    Naga nickte. »Ja, er lebt nicht mehr!« flüsterte er. »Scraal, du hast es geschafft, was viele vor dir versucht haben. Du hast es wirklich geschafft. Doch jetzt sind diese beiden dran. Ich werde sie köpfen lassen. Schlagt zu!« brüllte er.
    Die Diener hoben die Schwerter. Plötzlich verschwand auch der Druck aus Bills Nacken. Da handelte Suko!
    ***
    Wie ich schon erwähnte, nahm die verdammte Pestwolke die gesamte Breite der Schlucht ein. Ich konnte also nur noch nach hinten ausweichen und würde irgendwann gegen die fast senkrecht hoch stoßende Wand treffen. Wenn ich an den mühsamen Abstieg dachte und daran, dass ich da vielleicht wieder hochklettern musste, um der Wolke zu entkommen, sanken meine Chancen noch mehr.
    Nein, die Wolke war wesentlich schneller. Sie würde mich immer erreichen, so rasch konnte ich die Felsen nicht hochklettern, schließlich war ich keine Gemse.
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Vielleicht ein Versteck. Ich hatte das Tal noch nicht so genau durchforscht. Unter Umständen fand ich eine Nische oder eine Höhle, wo ich mich verkriechen konnte, aber da verging auch wieder Zeit. Alles dauerte zu lange, die Lage war wirklich mehr als schlecht.
    Trotzdem wollte ich nicht stehenbleiben. Eine Möglichkeit nahm ich wahr und wich nach links aus, wo auch der schmale Bach unter der Knochenbrücke strömte.
    Ich sprang mit federnden Sätzen auf die Brücke zu und hatte sie Sekunden später hinter mich gebracht. Auf direktem Weg lief ich jetzt gegen die Felswand an.
    Nach etwa zwanzig Schritten hatte ich sie erreicht und war enttäuscht.
    Zwar war das Gestein nicht völlig glatt, sondern eher porös, aber ich fand keinen Aufstieg. Es gab einfach keine Stellen, die sich dafür eigneten. Vergebens hielt ich nach Vorsprüngen und Löchern Ausschau, da kam ich nicht hoch.
    Ich warf einen Blick auf die Wolke.
    Sie rollte an. Eine gewaltige, stumme, schwarze Drohung, die alles vernichtete, was sich ihr in den Weg stellte.
    Auch mich…
    Ich lief weiter und entfernte mich dabei von der Wolke, da ich schneller war als sie. Weit würde ich nicht mehr laufen können, dann hatte ich das Ende der Schlucht erreicht.
    Da war es schon. Die Wand wuchs vor mir in die Höhe, und da es dunkel war, konnte ich ihr Ende nicht erkennen. Auch hier sah ich keine Chance, hochzuklettern. Zwar befand sich über mir ein Vorsprung, der einer Nase glich, doch als ich ihn mit beiden Händen umfasste und mich daran hängte, hielt er mein Gewicht nicht mehr und brach ab. Aus der Traum!
    Vor Wut biss ich in meine Lippe. So hart, dass ich sogar Blut schmeckte.
    Ein Blick zurück. Mein Magen zog sich zusammen, denn die schwarze Wolke hatte die Festung inzwischen erreicht.
    Sie rollte nicht einfach darüber hinweg, sondern begann mit ihrem zerstörerischen Werk. Die schwarze Wolke wühlte sich in die Knochen und Gebeine hinein, sie brodelte, sie arbeitete, und sie zerstörte das von Naga geschaffene Werk. Dieser Wolke gelang das, wovon ich nur geträumt hatte.
    Wie von einer Säure wurden die einzelnen Knochen aus dem Verbund gerissen und dann aufgelöst. Ich hörte das Krachen und Splittern.
    Raketengleich flogen einige Stücke zur Seite, zischten durch das enge Tal und knallten gegen die Wände, wobei sie ein hohles Geräusch verursachten.
    Nichts hielt die Wolke auf, die mich doch an den Todesnebel eines Solo Morasso
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