Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gutes Gefühl.
    Deshalb durchsuchte ich auch diese Etage. In jede Zelle schaute ich hinein. Es war vergebene Liebesmüh. Die kleinen Zellen waren leer.
    In dieser Etage hatte sich kein Monster verkrochen. Durch eines der mit Knochen vergitterten Fenster blickte ich nach draußen. Mein Blickwinkel war nicht besonders groß, ich konnte das Haus zwar erkennen, sah aber nicht, was hinter der Scheibe vorging, sondern nur den blinkenden Fackelschein.
    Oder befand sich keine Scheibe mehr in der Wand?
    Fast hatte ich das Gefühl, denn der Fackelschein kam mir irgendwie echter vor, nicht erst durch Glas gebrochen. Ich zog mich wieder zurück und hörte im gleichen Augenblick Schritte. Sie kamen die Knochentreppe hoch. Dicht hinter der Zellentür blieb ich stehen und wartete mit schussbereiter Waffe.
    Schritte im Gang! Jemand kam.
    Ein Sprung brachte mich auf den Flur, und das Monster wurde völlig überrascht. Es war ein menschenähnliches Wesen mit einem widerlichen Echsenkopf, der violett schimmerte. Ich schoss.
    Die geweihte Silberkugel drosch das Monster zurück. Vor der Treppe blieb es liegen. Das große Echsenmaul klaffte ein letztes Mal auseinander, dann verging das Tier.
    Rasch durchquerte ich den Gang und lief die gelblich schimmernde Gebeintreppe hinunter, bis ich den unteren Teil der Festung erreichte.
    Lauerten sie hier ebenfalls?
    Es sah leer aus, aber ich ließ mich nicht mehr täuschen. Vorsichtig ging ich weiter. In jede Zelle schaute ich hinein. Erst im letzten Verlies hockte einer meiner besonderen Freunde. Ein Ghoul!
    Er hatte sich zusammengezogen, war nur noch eine quallige Masse, und ich nahm den silbernen Dolch. Die Spitze hielt ich zwischen Daumen und Zeigefinger, dann schleuderte ich die Waffe. Sie drang in den Körper des Dämons und zerstörte dessen Leben. Das war geschafft.
    Ich lud meine Beretta nach, denn nun ging ich davon aus, die Festung gesäubert zu haben. Bis zum Ausgang waren es nur ein paar Schritte.
    Ich atmete auf, als ich die Schlucht betrat und nicht mehr über die Gebeine von Toten zu gehen brauchte.
    Sicherlich waren die Schüsse gehört worden, aber im Haus rührte sich nichts. Warum hatte man dort nicht reagiert? Waren Bill und Suko vielleicht nicht mehr dazu in der Lage?
    Ich schaute nach vorn, wo sich eigentlich die große Scheibe befinden sollte.
    Zu sehen gab es nichts, denn plötzlich legte sich zwischen Haus und Festung eine pechschwarze Wolke.
    Ich wusste nicht, wo sie herkam, aber sie war so intensiv in ihrer Farbe, dass mir jede Sicht genommen wurde. Langsam trieb sie auf mich zu.
    Wolke - Nebel, nein, das war etwas anderes als der Todesatem eines Solo Morasso. Hier galten andere Gesetze.
    Die Wolke wallte weiter. Schwer, als wäre sie mit einer Flüssigkeit gefüllt, sank sie immer näher dem Boden entgegen. Unheimlich gefährlich sah das Bild aus. Denn wenn sie etwas auseinander fächerte, dann sah ich auf der Erde die kahlen Flecken, die zuvor mit Flechten und Moosen bedeckt waren. Die Wolke hatte sie ausgelöscht. Sie fraß alles Organische.
    Auch mich?
    Darauf wollte ich es nicht ankommen lassen. Fliehen oder ausweichen musste ich. Nur - wohin? Die Wolke, inzwischen größer geworden, nahm nun die gesamte Breite der Schlucht ein. Mir blieb keine Chance, mich irgendwohin zu verdünnisieren. Langsam wurde es kritisch…
    ***
    Scraal hatte den Ausspruch Nagas wohl gehört. »Sie gehören dir!« hatte er gerufen. Das war klar. Scraal hätte auch nichts anderes angenommen. Doch da gab es eine kleine Schwierigkeit. Scraal hatte mit seinen übersensiblen Sinnen bemerkt, dass etwas nicht stimmte.
    Nicht hier im Haus, sondern in der Festung, die von seinen mitgebrachten Monstern besetzt worden war. Jemand war in der Festung erschienen, der den Wesen ziemliche Schwierigkeiten bereitete.
    Das spürte Scraal. Deshalb wandte er sich an Naga.
    »Hast du diesen Sinclair gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber er ist hier!«
    Naga zuckte zusammen. Sein Blick wirkte gleichzeitig gespannt und tückisch. »Wo?«
    »Nicht hier im Haus. Er steckt in der Festung. Ich spüre es genau. Und er hat schon zwei meiner Freunde getötet!«
    Wie unter einem Peitschenhieb zuckte Naga nach diesen Worten zusammen. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Momentan wusste er nicht, was er antworten sollte.
    Aber auch Bill und Suko hatten die Worte vernommen. Sie schauten sich an und grinsten. Sollten sie vielleicht doch noch eine reelle Chance bekommen?
    Aber wenn sie sich verkehrt bewegten, würden die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher