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Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.

Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.

Titel: Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.
Autoren: Adelheid Ohlig
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Mittelpunkt.
Hatha-Yoga , das im Westen am meisten bekannt gewordene System, konzentriert sich auf Körperübungen. Ha kann mit Sonne und Tha mit Mond übersetzt werden, sodass Hatha-Yoga die Harmonie von Sonne und Mond herstellt, das heißt, die sogenannt männlichen und weiblichen Kräfte in uns zum förderlichen Zusammenspiel bringt. Manche übersetzen Hatha mit Gewalt, was darauf hindeutet, dass es beim Yoga um gewaltige Kräfte geht, über die wir walten sollten.
Tantra-Yoga mit seinen Ritualen ist nach einigen Forschungen das älteste System. Es soll schamanische Wurzeln haben. Tantra bedeutet das Gewebe, das Geflecht unseres Lebens. Die Ursprünge reichen einigen Quellen zufolge bis 20 000 Jahre vor Christus zurück und werden in Chaldäa und Mesopotamien vermutet. Neuere Forschungen datieren seinen Ursprung allerdings in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung. Tantra kennt viele magische Rituale, die noch heute im Buddhismus und Hinduismus vollzogen werden. Tantra legt einen Schwerpunkt auf die Verbindung von Mann und Frau, sinnlich wie auch symbolisch. Es geht dabei um deren Verbindung als Paar, wie auch um das Zusammenwirken der weiblichen und männlichen Anteile in uns. Ähnlich hat der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) Anima und Animus beschrieben und gedeutet.
Raja-Yoga geht den Königsweg und bezieht die verschiedenen Aspekte der anderen Schulen ein.
    All die vielen Wege – ich habe längst nicht alle aufgezählt – zeigen die Vielseitigkeit des Yoga, sodass ein jeder Mensch das für ihn Passende finden kann. Denn was mir guttut, kann anderen schaden oder sie im Moment nicht ansprechen. Schön ist es, wenn sich die unterschiedlichen Menschen die ihnen gemäßen Wege suchen.
    Die Anfänge des Yoga verlieren sich im Dunkel der Menschheitsgeschichte, schrieb ich zu Beginn dieses Kapitels. Schriftliche Zeugnisse über das Yoga werden auf ein Alter von bis zu dreitausend Jahren datiert. Figuren aus Ton oder Stein, die Menschen in Yoga-Positionen oder Trancehaltungen zeigen, sollen bis zu sechstausend Jahre alt sein. Diese Plastiken zeigen Frauen und Männer. In manchen Gegenden wurden auch mehr weibliche als männliche Figuren gefunden. So wird wohl auch im Yoga wie bei vielen unserer Traditionen Matriarchales durch Patriarchales ersetzt oder übertüncht worden sein. Heute betreiben in vielen Gegenden Indiens mehr Männer als Frauen Yoga, während es im Westen häufig eher umgekehrt ist. Und meist sind die Lehrenden Männer und die Lernenden Frauen.
    Dieser Aspekt des Ungleichgewichts zwischen Frau und Mann oder auch die Verschiebung von matriarchalen zu patriarchalen Strukturen ließ mich Luna-Yoga entwickeln. Wenn Yoga-Lehrer mir erzählten, was ich während, vor oder nach meiner Blutung tun und lassen darf, war ich oft überrascht und staunte. Wie will ein fremder Mann meine Empfindungen kennen? Warum will er mir vorschreiben, was mir guttut? Auf die Idee, Männern Ratschläge zu ihren sexuellen Empfindungen zu geben, kam ich bisher nicht. Ich finde ja gerade die Unterschiede zwischen Frau und Mann spannend und faszinierend. Diese machen schließlich die Anziehung aus.
    So ermuntere ich, selbst zu entscheiden, was bekommt und was förderlich ist.
    Ich beschreibe Luna-Yoga mit seinem spezifischen Schwerpunkt bei den Beckenorganen, weil ich in etlichen Yoga-Büchern Unsinnigkeiten in Bezug auf die Menstruation las. Häufig definieren Männer unsere weiblichen Organe und deren Funktionen. Im Luna-Yoga befasse ich mich mit den Zyklen der Frau und wende mich deshalb eher an Frauen, doch spreche ich mit diesem Thema auch Männer an – leben wir doch zusammen auf dieser Erde und wollen in guter Beziehung zueinander sein.
    Lassen wir also rigide Rollenvorstellungen und konventionelle Klischees beiseite und schauen und hören auf das, was uns selbst wohltut. Probieren wir aus, was wir uns aneignen können oder neu entwickeln wollen. Werden wir freie Frauen und Männer nach unseren eigenen inneren Bildern.
    Yoga reicht über die Einheit von Körper, Geist und Seele hinaus – es meint auch die Einbindung in die Natur, den Kosmos. Nichts geschieht im luftleeren Raum, wir sind stets eingebettet in eine Gemeinschaft, nicht nur der Menschen, sondern auch anderer Lebewesen und der sogenannten unbelebten Welt. All dies wird beim Yoga mitbeachtet, mitbedacht und integriert. Allein der Atem zeigt, dass wir mit allem verbunden sind: Wir atmen alle die gleiche Luft. Und haben zugleich unseren
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