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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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Lukas, wir hatten heute Computerunterricht und ich konnte nebenher ein bisschen im Internet recherchieren. Ich habe in die Suchmaschine Maulbronn und Gerhard Lang eingegeben.“
    „ So hieß der Junge, für den die Frau den Adventskalender gebastelt hatte, stimmt’s?“
    „Genau. Und jetzt pass auf: Dieser kleine Gerhard Lang ist später als Erwachsener berühmt geworden. 1908, also 16 Jahre nachdem wir ihn in Maulbronn gesehen haben, hat er – inzwischen lebte er in München - den ersten Adventskalender der Welt auf Kartonpapier gedruckt und verkauft! Er sagte später einmal, er hätte sich daran erinnert, dass seine Mutter ihm als Kind einen Adventskalender gebastelt hätte. Diese schöne Erinnerung hätte ihn nie los gelassen und darum kam er auf die Idee, Adventskalender für alle Kinder zu drucken und zu verkaufen.“
    „Aber wie kann er denn an den Kalender so eine schöne Erinnerung gehabt haben, wenn der dunkle Mann ihn doch gestohlen hat, bevor Gerhard ihn bekam? “
    „ Das dachte ich auch. Aber dann geschah etwas Merkwürdiges: Während ich diesen Artikel über Gerhard Lang und den ersten Adventskalender der Welt las, verschwammen vor meinen Augen auf einmal die Buchstaben. Ich meine, sie lösten sich einfach auf und verschwanden! Und das Merkwürdigste war, in der Internetsuchmaschine gab es plötzlich kein einziges Suchergebnis mehr zu Gerhard Lang oder zum Adventskalender. Es ist geradezu so, als hätte er niemals existiert.“
    „… oder als wäre Gerhard Lang niemals berühmt geworden – weil er keine Adventskalender drucken ließ und verkaufte. Weißt du, was das bedeutet, Bekki?“
    „Ich blick’s langsam nicht mehr. Was bedeutet das, Lukas?“
    „Der dunkle Mann reiste in die Vergangenheit, stahl den ersten Adventskalender der Welt. Weil Gerhard als Kind nie diesen Kalender bekam, hat er solche Adventskalender als Erwachsener nie drucken und verkaufen lassen. Und das bedeutet … aber das müssen wir zu Hause noch einmal genau untersuchen. Komm, schnell, Bekki!“

    Zu Hause angekommen, wollte Lukas gleich selbst im Internet über Gerhard Lang und die Erfindung der ersten Adventskalender nachforschen.

    „Papa, Papa, kann ich an den Computer?“
    „Was ist denn mit dir los, du bist ja ganz aufgeregt, Lukas“, sagte Stefan.
    „Kann ich? Ich will was übe r Adventskalender recherchieren“, platzte es aus Lukas heraus.
    „Über was?“, fragte Stefan.
    „Über …“ Lukas hielt inne. Dann sprach er: „Papa, was ist ein Adventskalender?“
    „Ein … Advents … kalender? Noch nie gehört. Was soll das sein? Vielleicht ein spezieller Kalender, der nur in der Adventszeit gilt? Aber welchen Sinn sollte das machen?“

    Lukas sah seinen Vater an. Sein Verdacht schien sich zu bestätigen. Er fragte wieder: „Kann ich kurz ins Internet?“
    „Klar. Aber nur kurz. Mama hat Spaghetti gekocht, die dürften gleich fertig sein. Fünf Minuten, zehn maximal.“
    „Klar, Paps!“

    Als Lukas in die Suchmaschine im Internet Adventskalender eingab, erschien wie bei Rebekka in der Schule die Anzeige 0 Treffer . Lukas versuchte es wieder. 0 Treffer. Kein Zweifel. Als Alternative schlug die Ergebnisseite Advent und Kalender vor, als einzelne Begriffe, jedoch nicht als zusammenhängendes Wort. Normalerweise müsste es tausende von Seiten darüber geben, was ein Adventskalender ist oder welche Bedeutung er hat. Dieses Wort schien nicht mehr zu existieren! Lukas gab als nächstes den Namen Gerhard Lang ein. Wieder kein Ergebnis, das Internet kannte keinen Gerhard Lang. Lukas ahnte, warum.

    „Eeeeessen kommen!“, rief es aus der Küche. Zusammen saßen die vier am Esstisch in der Küche und aßen Spaghetti.
    „Rebekka, hast du dieses Jahr eigentlich einen Adventskalender bekommen?“, fragte Lukas.
    Mama und Papa sahen erst Lukas, dann Rebekka und dann sich gegenseitig fragend an.
    „Äh, nein, wieso? Du?“, sagte sie.
    „Was ist denn bitte schön ein Adventskalender ?“, fragte Maria schließlich. Mama sprach das Wort Adventskalender so aus, als wäre es etwas völlig Wunderliches.
    „Lukas, was hast du denn ständig mit diesem Wort? Nun sag schon! Habt ihr das heute in der Schule gehabt? Was ist denn nun ein Adventskalender?“, sagte Papa.

    Rebekka sah Lukas an und legte ihre Stirn in Falten.
    „Ach, nichts Paps. Das ist so ein Insider-Witz zwischen Bekki und mir. Stimmt’s, Bekki?“
    „Äh, genau, stimmt. Lukas hat da so nen billigen Witz gemacht und jetzt gibt er keine Ruhe mehr,
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