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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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gesagt: „Alles verlogen, die ganze Heuchelei von Nächstenliebe und der ganze Kram ist doch Quatsch! An Weihnachten geht es doch nur um eins: Geld ausgeben und Geld verdienen! Aber ohne mich!“

    Als sie aus dem Auto ausstiegen, wurde es schon dunkel. Für Ende November und den ersten Advent war es viel zu warm, es hatte bestimmt zehn Grad Celsius. Trotzdem mussten Lukas und Rebekka die dicksten Jacken mit Schal und Mütze tragen. Er zog seine Mütze sofort runter und stopfte sie zusammen mit den Handschuhen in die Tasche seine Daunenjacke. Rebekka tat es ihm gleich. Sie grinsten einander an. Maria sah den beiden zu, presste ihre Lippen zusammen und runzelte ihre Stirn. Aber sie sagte nichts. Hauptsache, die Kinder waren mehr oder weniger widerstandslos mitgekommen und stritten sich nicht schon wieder.

    Stefan rief: „Schaut doch! Der Kirchenchor singt gleich. Lasst uns schnell rüber gehen.“ Und er ging den anderen Dreien voraus. Als sie ihn eingeholt hatten, sagte er zu ihnen: „Da seid Ihr ja endlich! Kinder, wisst ihr was? Ich kauf uns jetzt erstmal eine heiße Bratwurst und ein Punsch dazu! Hört sich das super an?“ Dabei hob er die Hand mit der offenen Handfläche zu Lukas und Rebekka geneigt, um ihnen ein High-Five zu geben. Die beiden rollten nur mit den Augen.

    Zusammen standen sie in der Menge, Stefan und Lukas aßen beide eine Bratwurst mit Senf. Papa trank dazu seinen ersten Glühwein, Lukas seinen Kinderpunsch. Maria und Rebekka genossen einen heißen Tee, der nach Vanille und Zimt duftete und beide aßen heiße Waffeln mit Schokocrème und Schlagsahne. Der Kirchenchor der evangelischen Kirche sang In dulci jubilo , als Lukas durch die Menge sah, wie ein in einen schwarzen Umhang gekleideter Mann an einem Stand etwas wegnahm und unter seinen Mantel steckte.

    „Hey, der klaut was!“, rief Lukas und rannte los. Stefan konnte gar nicht so schnell reagieren, da war er schon in der Menge verschwunden.
    „Verdammt …“, entfuhr es ihm. „Rebekka, lauf ihm nach und hol ihn zurück! Wir warten hier.“
    „Wieso ich? Ja, schon gut! Oh Mann, kleine Brüder sind echt ätzend!“, motzte sie, ballte ihre Fäuste in den Jackentaschen und stampfte weg, in die Richtung, in die ihr Bruder verschwunden war.

    Sie erspähte ihn durch die Menge und drängte sich zu ihm hindurch. Bevor er an dem Stand angekommen war, an dem er den Mann etwas stehlen gesehen hatte, erreichte sie Lukas. Sie packte ihn am Arm.
    „Luka s! Komm, Mama und Papa warten!“
    Lukas drehte sich zu seiner Schwester um.
    „Siehst du den Mann dort? Der hat was geklaut. Von diesem Stand hier.“
    „Na toll, dann hat er halt. Das rechnen die Verkäufer mit ein und schlagen es auf den Preis drauf. Was soll’s? Komm wir gehen.“
    „Warte, Rebekka, nur kurz! Hier gibt es Glaskugeln, die , in denen es so schneit. So eine hat er sicher geklaut. Da drüben ist er!“ Lukas riss sich von Rebekka los und wieder war er weggerannt. „Oh Mann, Lukas!“, schrie Rebekka laut. „Geht das jetzt den ganzen Abend so? Du kannst echt nerven!“ Die Leute um sie herum drehten sich zu ihr um. Dann lief sie ihm hinterher. Am Rande des Weihnachtsmarktes holte sie ihn wieder ein.
    „Lukas …“
    „Psst! Schau, da!“ Lukas zeigte auf eine schmale Gasse, die nur spärlich vom Licht einer entfernten Straßenlaterne beleuchtet war.
    „Ich seh nix“, sagte Rebecca.
    „Eben “, sagte Lukas.
    „Hm? Muss ich deine Logik verstehen, kleiner Bruder?“
    „Gerade noch war der Mann in dem dunklen Mantel da. Dann rannte er hier in die Gasse und – schwupp, weg war er!“
    „ Schwupp, weg war er ?“ „Ja, was weiß ich! Verschwunden ist er halt!“ „Also hast du ihn aus den Augen verloren?“, entgegnete ihm seine Schwester. „Nein, kann nicht sein! Ich war ihm doch ziemlich dicht auf den Fersen. Ich hätte ihn nicht verlieren können. Unmöglich! Er ist … einfach so verschwunden. So als hätte er sich in Luft aufgelöst! Schau nicht so, Bekki, wenn ich es dir doch sage!“

    Lukas schaute Rebekka mit großen Augen an. Der Ausdruck darin ließ Rebekka innehalten. Ihr Bruder schien es ernst zu meinen. Sie zögerte. Dann fragte sie: „Wo soll er denn deiner Meinung nach hin sein, wenn er scheinbar einfach so verschwunden ist, Lukas, hm?“ „Das will ich ja die ganze Zeit herausfinden, aber du … du … Schau: Er ist auf dieses alte Haus dort am Eingang der Gasse zugegangen und – schwupp, weg war er ! Komm mit, das sehen wir uns
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