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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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haben’s nicht so mit Jesus und so.“
    „Lukas!“, zischte Rebekka. „Rede nicht so. Lass es uns versuchen. Und entschuldige dich dafür.“

    Rebekka nahm die Schneekugel, die ihr der Pfarrer entgegen reichte, fast nebenbei und ohne ihren Blick von Lukas abzuwenden, entgegen.

    „Rebekka!“, rief da Lukas.
    „Jaja, fällt es dir jetzt auf, dass Du nicht gerade höflich bist?“
    „Nein, Rebekka, sieh doch! Die Kugel!!“

    Die Schneekugel in Rebekkas Hand leuchtete. Auch Pfarrer Lang, seine Frau und ihr Sohn Gerhard blickten mit Staunen die leuchtende Kugel an. Der Pfarrer begann zu lächeln.

    „Der Glaube steckt tief in dir, Mädchen“, sagte er.

    Lukas nahm Rebekkas Hand. Pfarrer lang stand neben seiner Frau und legte seinen Arm um sie. Vor seinen Eltern stand Gerhard und hielt sich an den Händen seiner Mutter fest. Alle drei lächelten Rebekka und Lukas an.

    „Wir bringen Euch den Adventskalender zurück, versprochen! Den ersten Adventskalender der Welt!“

    Und Rebekka und Lukas verschwanden im Licht der immer heller werdenden Schneekugel, so als ob sie sich in Luft auflösten. Ihre Reise ging weiter.

Kapitel 3

    Durch den Sog der Zeit gelangten Rebecca und Lukas an die Stelle der Gasse, von der aus sie durch das Tor ihre Reise angetreten hatten. Sie waren wieder zurück. Der glitzernde Torbogen auf der Hauswand war verschwunden. Allmählich hörten sie wieder das Stimmengewirr des Weihnachtsmarktes. Sie umarmten sich.
„Lass uns nur schnell Mama und Papa suchen. Hoffentlich sind sie noch da, sicher suchen sie schon lange nach uns“, meinte Rebecca.
„Schau doch“, sagte Lukas, „die Kirchturmuhr! Wir brauchen uns nicht zu beeilen.“
    Tatsächlich zeigte die Uhr der Kirche, die über dem Weihnachtsmarkt thronte, gerade mal 19.15 Uhr an.
„Aber das bedeutet ja …“, begann Rebecca und Lukas beendete den Satz: „… dass hier nur fünf Minuten vergangen sind. Um 19.10 Uhr sind wir durch den Torbogen gegangen und die Schneekugel hat uns so durch die Zeit reisen lassen, dass wir um 19.15 Uhr hier angekommen sind. Fantastisch!“, sagte Lukas mit großen Augen.
    „Jaja, ich bin nur froh, dass wir wieder hier sind! Lass uns jetzt trotzdem schnell Mama und Papa suchen gehen. Komm, Lukas!“
    Sie liefen entschlossen dorthin, wo ihre Eltern zuletzt waren: zum Kirchenchor. Auf dem Weg dorthin erkannten sie den dunklen Mann mit Gerhards Adventskalender. Er reichte den Kalender an einen dicken Mann hinter einem Marktstand. Der dicke Mann gab ihm wiederum einen schwarzen Aktenkoffer. Ohne ihn zu öffnen verschwand der dunkle Mann in der Menschenmenge und Rebekka und Lukas verloren ihn aus den Augen.

    „Mist! Komm, wir suchen ihn, Bekki!“
    „ Nein, Lukas, lass uns erst Mama und Papa suchen! Der dicke Standbesitzer wird auch morgen noch hier sein. Dann kommen wir hierher zurück und fragen ihn. Für heute reicht es. Ich bin echt froh, wieder hier zu sein, Lukas!“
    „Danke, Bekki. Ehrlich!“
    „Für was?“
    „Ach. Einfach dafür, dass du doch nicht so eine völlig doofe Schwester bist.“
    Rebekka lächelte. Wenn man Lukas kannte, dann wusste man, dass das eben ein riesengroßes Kompliment war.
    „Ich bin auch froh, Lukas. Und du bist auch gar kein so übler kleiner Bruder.“
    Gemeinsam gingen sie zu ihren Eltern.

    „Da drüben stehen Mama und Papa und der Chor singt immer noch. Scheinbar ist hier wirklich kaum Zeit vergangen, Rebekka.“
    „Stimmt. Lukas, am besten wir erzählen Mama und Papa nichts. Sie würden uns doch nicht glauben.“
    „Abgemacht!“

    Stefan und Maria waren froh, als sie ihre Kinder wieder sahen. „Da seid ihr ja endlich! Ihr ward ganze zehn Minuten weg, wo ward Ihr nur so lange?“, fragte ihr Vater.
    „Wenn Ihr wüsstet, wie lange uns das vorkam …“, flüsterte Lukas. Doch das hörte sein Papa schon nicht mehr. Stefan war inzwischen wieder ganz auf den Chor konzentriert, der gerade „Stille Nacht, Heilige Nacht“ sang.

    Am nächsten Morgen gingen Rebekka und Lukas wie gewöhnlich zur Schule. Lukas besuchte die sechste Klasse, Rebekka ging in die siebte. Nach Unterrichtsschluss, um 13 Uhr, trafen sie sich vor der Schule.
    „Krass! Haben wir das ge stern wirklich erlebt, Lukas?“ Rebekka kickte einen Stein weg und die beiden machten sich zu Fuß auf den Nachhauseweg.
    „Mir kommt es auch unwirklich vor. Heute zum Weihnachtsmarkt, den dicken Mann aufsuchen, bist du noch dabei?“
    „ Ja, obwohl mir bei der ganzen Sache nicht wohl zumute ist.
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