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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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die Nervensäge. Typisch Lukas halt.“
    „Mit euch stimmt doch etwas nicht. Was ist los, sagt schon“, drängte Papa die beiden.
    „Wirklich nichts “, sagte Rebekka, „Lukas macht Blödsinn. Können wir nachher noch mal auf den Weihnachtsmarkt? Ich meine, nur ich und Lukas.“
    „Lukas und ich !“, verbesserte sie Mama. „Der Esel …“
    „… nennt sich immer zuerst, jaja, Mum, Lukas und ich . Dürfen wir?“
    „Ich hab nichts dagegen, auch wenn ich endgültig nichts mehr verstehe. Seit wann wollt ihr freiwillig auf den Weihnachtsmarkt?“
    Papa erwartete keine Antwort auf seine Frage und schlug die Zeitung auf, die er mit an den Tisch genommen hatte. Von nun an klinkte er sich aus dem Gespräch aus.
    „Na, wegen mir gerne“, antwortete Maria. „Vergesst dabei aber die Zeit nicht.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Lukas und sah Rebekka erschrocken an. Wusste Mama etwas?
    „Wie meine ich das! Kommt zum Abendessen nach Hause! So meine ich das!“
    „Ach sooo!“, riefen beide wie aus einem Mund. „Klar, wir sind pünktlich zum Essen wieder hier! Versprochen!“

    Nach dem Essen ging Rebekka mit Lukas an den PC. Jetzt sah auch sie, dass es keine Suchergebnisse mehr zu Adventskalender oder Gerhard Lang gab.

    „Wie kann das sein?“, fragte Rebekka.
    „Denk doch mal nach, Bekki. Der Mann hat gestern … oder eigentlich vor über 100 Jahren, wir waren ja 18 92 dort, den Kalender gestohlen“, erklärte Lukas.
    „ Und?“
    „ Sorry, steh ich gerade auf deiner Leitung, oder was? Weil der dunkle Mann den ersten Adventskalender der Welt gestohlen hat, existiert heute kein einziger mehr!“

    Zusammen gingen sie zu Fuß zum Weihnachtsmarkt. Es war merklich kühler geworden. Gestern waren es noch über zehn Grad Celsius. Heute nur 5 Grad und bis es dunkel wurde , würde es sicher an die Null Grad gehen. Sie hatten sich warm angezogen. Lukas hatte seine kleine Halogentaschenlampe, sein Schweizer Taschenmesser und die Schneekugel eingepackt. Rebekka war wie immer ganz in Schwarz gekleidet. Im Unterschied zu gestern trug sie zusätzlich eine schwarze Kunstfellmütze und schwarze Handschuhe.

    Auf dem Weihnachtsmarkt suchten sie den Stand des Mannes, der den Kalender gestern vom dunklen Mann gekauft hatte. Sie fanden ihn und den Mann und gingen geradewegs zu ihm. Er war groß, dick und hatte lange Haare, die er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte.

    „Entschuldigen sie“, sagte Lukas, „wir haben gestern gesehen, wie sie hier einen Kalender gekauft haben. Könnten wir den mal sehen?“
    „Junge! Ich ver kaufe hier Dinge, ich kaufe nichts.“
    „Klar “, mischte sich Rebekka ein, „hören sie mal: Wir haben sie gestern gesehen. Und sicher wird es die Polizei auch interessieren, wenn sie erfährt, dass sie mit einem polizeibekannten Straftäter krumme Geschäfte abwickeln. Ach ja, bevor sie jetzt etwas sagen: Wir haben das Ganze gestern mit unseren Handys gefilmt. Also, noch einmal: Könnten sie uns liebenswürdigerweise den Kalender zeigen, den sie gestern gekauft haben?“

    Lukas sah Rebekka ebenso verblüfft an wie der dicke Verkäufer. Der stand mit offenem Mund vor den beiden und wusste nicht, wie ihm geschah. Dann fasste er sich und sagte: „Langsam, langsam, Kinder. Ihr wisst ja nicht, mit wem oder was ihr es da zu tun habt!“
    „Überlassen sie das mal uns, was wir wissen oder nicht wissen. Los, her mit dem Kalender!“ Rebekka sprach so streng mit dem Mann, dass Lukas nicht umhin kam , seine Schwester zu bewundern. Ein bisschen fühlte er sich an Mama erinnert, wenn sie mit Lukas schimpfte, er solle sein Zimmer aufräumen.
    „Ihr wisst nicht, was ihr tut ! Aber, na gut, bevor ihr hier den ganzen Weihnachtsmarkt zusammenschreit: Hier, schaut ihn euch ruhig einmal an.“

    Der dicke Verkäufer zeigte den beiden den Adventskalender, den sie einen Tag zuvor noch durch den Türspalt bei der Pfarrerfamilie Lang in Maulbronn gesehen hatten, bevor ihn der dunkle Mann mitgenommen hatte. Nun, über einhundert Jahre später und an einem anderen Ort, sahen sie den Kalender genau vor sich.

    „Er sieht aus wie neu und ist doch schon über einhundert Jahre alt“, flüsterte Rebekka.
    „Er ist neu“, sagte Lukas. „Trotz der 100 Jahre wurde er erst gestern fertig gestellt.“
    „Oh, Kinder, ihr habt Euch da in eine Geschichte verwickelt, aus der Ihr nicht wieder heil heraus kommen werdet. Hört auf mich: Lasst die Finger davon, wenn Euch Euer Leben lieb ist!“
    „Hören sie schon
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