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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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erinnern sollen? An einen Diebstahl? Es gab nur noch eine Erinnerung an den Diebstahl von etwas, das Gerhard gar nicht kannte.“
    „Ich verstehe: Ohne Erinnerung keine Erfindung. Na, wenn der Mann, der mein Geld jetzt hat, das mit allen Weihnachtsbräuchen macht, dann gibt es bis an Heilig Abend gar kein Weihnachten mehr, oder?“

    Daran hatten Lukas und Rebekka noch gar nicht gedacht! Was, wenn der Dieb noch mehr Weihnachtsbräuche stahl und somit auslöschte? Würde es dann bald gar kein Weihnachten mehr geben?

    Sie nahmen den Adventskalender und gingen nach Hause. Dort versteckten sie ihn unter Lukas’ Bett. Es war nicht nur der erste Adventskalender der Welt, nun war es auch der einzige der Welt. Niemand kannte mehr das Wort Adventskalender , außer den Personen, die mit dem Diebstahl auf irgendeine Weise in Verbindung standen: Lukas, Rebekka, der dicke Verkäufer und natürlich der dunkle Mann. Zusammen dachten Rebekka und Lukas darüber nach, was sie tun konnten, um zum einen Gerhard den Kalender wieder zu bringen und zum andern zu verhindern, dass der dunkle Mann noch mehr Weihnachtsbräuche vernichtete. Und was sollten sie zuerst unternehmen? Sollten sie durch die Zeit zurückreisen und Gerhard den Kalender bringen? Was, wenn der dunkle Mann den Kalender dann erneut stiehlt?

    „Nein, Rebekka, es ist besser, wir finden den dunklen Mann und hindern ihn daran, noch mehr Unheil anzurichten“, meinte Lukas schließlich.
    „Aber wie sollen wir das anstellen?“, fragte Rebekka.
    „Ich glaube, du bist irgendwie der Schlüssel, Schwesterherz. Ich weiß noch nicht genau wieso, aber du hast die Schneekugel gehalten, als wir durch die Zeit zurückgereist sind. Und wir sind genau dort gelandet, wo wir hin wollten. Wieso sollte das nicht auch umgekehrt funktionieren?“
    „Du meinst, die Kugel bringt uns dorthin, wohin wir wollen? Aber wohin wollen wir denn?“, fragte Rebekka.
    „Keine Ahnung. Ich dachte, du weißt das vielleicht. Du warst doch früher so ein Weihnachtstier! Was gibt es denn noch für Bräuche außer dem Adventskalender?“
    „Früher kannte ich mich aus, aber das ist ewig her. Es gibt den Brauch vom Aufstellen des Weihnachtsbaumes natürlich. A ber sonst - ich weiß nicht“, wimmerte sie.
    „Wenn du dich nicht für etwas entscheiden kannst, ist vielleicht ganz Weihnachten schon bald im Ich-weiß-nicht , Rebekka.“
    „Schau, die Schneekugel beginnt wieder zu leuchten. Sie wird uns schon richtig leiten.“
    „Unsere Jacken! Wir können doch nicht ohne Jacken und Schuhe …“, sagte Rebekka. Aber es war bereits zu spät, um noch Jacken, Schuhe, Mütze und Handschuhe anzuziehen.

    Sie schauten wieder zur Schneekugel, die immer heller leuchtete. Im gleißenden Licht der erstrahlenden Kugel verschmolzen Raum und Zeit und Rebekka und Lukas verschwanden darin.

Kapitel 4

    Als das Leuchten der Schneekugel schwächer wurde, erkannten Lukas und Rebekka, dass sie sich auf einer Straße befanden. Sie schauten sich um.

    „Wir sind in einer Stadt … in einer Fußgängerzone“, sagte Lukas.
    „Wie kommst du denn auf Fußgängerzone ? Das ist einfach eine gepflasterte Straße. Nicht jede gepflasterte Straße ist auch gleichzeitig eine Fußgängerzone, Lukas! Sieh nur, die Seitenstraßen hier sind auch gepflastert. Wir sind sicher wieder irgendwo in der Vergangenheit.“
    „Du meinst irgendwann .“
    „Hä?“
    „ Irgendwann in der Vergangenheit. Nicht irgendwo. Au! Hau mich nicht!“
    „Besserwisser! Jedenfalls waren vor über hundert Jahren Straßen gepflastert. Asphalt gab es noch nicht.“
    „Aber hier leuchten immerhin Straßenlaternen, das bedeutet, so weit zurück in der Zeit kann uns die Schneekugel nicht gebracht haben, Bekki.“
    „Hm, abwarten, ich bin mir da noch nicht so sicher. Auf jeden Fall sind die Häuser hier recht groß. Ein kleiner Ort ist das nicht. Eher eine Großstadt.“

    Lukas und Rebekka begannen zu frieren, es war bitterkalt. Sie trugen nur Strümpfe an den Füßen, ihre Jacken hatten sie in der Eile zu Hause lassen müssen! Nach einiger Zeit kamen sie völlig verfroren in einem Stadtviertel an, in dem einige Menschen der Kälte trotzten und am Straßenrand saßen und bettelten.

    „Entschuldigung, können sie uns sagen, wo genau wir hier sind?“, fragte Lukas einen Mann in einem zerlumpten Mantel, der ihnen entgegenkam.
    „Hm? Ihr kennt euch hier wohl nicht aus, wie? Na, dann werde ich Euch mal helfen. Ihr seht ja ganz verfroren aus! Und Hunger habt ihr
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