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Luegenprinzessin

Luegenprinzessin

Titel: Luegenprinzessin
Autoren: Nora Miedler
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wenig originell für David, packte ihn am Arm und zog ihn ein Stück von seinem Freund weg.
    »Alter, das ist so cool!« Ben schien echt seinen Spaß zu haben. Klar. Es hat ja auch einen gewissen Unterhaltungswert, wenn der coolste Typ in der Klasse von der freakigen Irren in Beschlag genommen wird. David gab ihm zu verstehen, dass er kurz ruhig sein soll. Ben ließ sich lachend ins Gras fallen.
    Ich sprudelte drauflos. »Ich kapier’s nicht. Warum bist du manchmal total nett zu mir und dann wieder oberarschig? Küsst mich und lässt mich dann links liegen.« Hilflos hob ich die Schultern. »Warum hast du mich geküsst? Ich kapier’s einfach nicht.«
    »Ich hatte Lust, dich zu küssen. Ich finde dich sexy, Mia.«
    Ich biss mir auf die Lippen, froh, dass es dunkel war. »Aha.«
    »Und das ist es einfach.«
    »Was ist es einfach?«
    »Na, einfach das.« Er kam näher. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht.
    »Und magst du mich auch irgendwie?«, flüsterte ich.
    »Na sicher, Mia.« Jetzt war er nur noch wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt. »Ich mag die meisten Frauen. Ich finde euch einfach sexy.«
    Zack. Das war’s. Ich war zwar dermaßen verdattert, dass ich den Kuss anfangs noch zuließ, doch als ich seine letzte Information endlich verarbeitet hatte, stieß ich ihn von mir weg.
    »Hey, du Wildkatze.«
    Ich lachte trocken auf. »Das hättest du wohl gern. Ab jetzt kannst du mich mal… Ach nein, nicht mal das!«
    Ich drehte mich um und ging. David fluchte, begann dann aber zu lachen. Na ja, er würde es verkraften, dass ich keine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten werden würde. Und ich sollte das tunlichst auch verkraften. Die Tränen der Enttäuschung lauerten zwar, ich schaffte es aber, sie zurückzuhalten. Gut so, denn es war ausgerechnet Felix, dem ich als Nächstes begegnete. Und der auch gleich sein Teil abbekam.
    »Weil ich mich heute schon überall unbeliebt gemacht habe, muss ich dich auch gleich fragen, was das am Fluss sollte. Findest du auch alle Frauen sexy?«
    »Hat dir das David reingedrückt? Ich hab doch gesagt, der hat nichts in der Birne.«
    »Lenk nicht ab. Jetzt geht’s um dich.«
    Doch er kam gar nicht mehr dazu, irgendwelche Erklärungen abzugeben. »Auf zum Mitternachtsschwimmen!«, rief Joe uns gedämpft zu und lief in langen Schritten an uns vorbei. Hatte sie überhaupt ein Oberteil an?
    Ben und David hechelten ihr wie die Schoßhündchen hinterher. »Komm mit«, zischte ich Felix zu. Während wir hinter den anderen herrannten, keuchte ich atemlos: »Aber – irgendwann – bekomm ich noch meine Antwort.«
    Statt einer Antwort nahm er meine Hand.
    Als wir unten ankamen und zusahen, wie Joe, David und Ben lachend in den See liefen, sagte ich leise: »Bitte versprich mir, dass du heute auf mich aufpasst. Keine Scherze ausnahmsweise, ja?«
    Seine Hand hatte ich in der Zwischenzeit losgelassen. Ich hatte keine Lust auf weitere Gerüchte. Die Quaks kamen schon angerannt.
    Felix hatte gerade noch Zeit zu nicken, dann stieß Kinga ihn bereits lachend ins Wasser. Er packte ihre Arme, sodass sie zusammen auf Tauchstation gingen. Ich wandte mich ab.
    In der nächsten halben Stunde passierte so gut wie nichts, wenn man davon absah, dass Felix und Ben urplötzlich anfingen, sich um Kingas Gunst zu matchen, wobei Felix den Kürzeren zog. Ein kurzer Moment der Freude durchzuckte mich, als er, scheinbar unbeeindruckt von der Abfuhr, die er soeben erhalten hatte, zu mir geschlendert kam.
    »Na?«, fragte ich.
    »Na?«, gab er zurück.
    »Felix, du bist mit Wachdienst dran!« Tobi schubste Felix mit dem Fuß an. »Du und Chris, ihr müsst rauf! Quen wartet oben schon auf die Ablösung.«
    »Wieso Chris und ich?«
    »Weil Quen und ich das so bestimmt haben. Nach einer halben Stunde sucht ihr aus, wer euch ablöst, das ist am fairsten.«
    »Shit«, entfuhr es mir. An die Wachdienste hatte ich gar nicht mehr gedacht. »Felix«, flüsterte ich. »Den Dienst nach euch sollen Ben und David übernehmen, ja? Joe und die Quaks sollen unbedingt hierbleiben. Und Vero natürlich auch.«
    Er stand auf, nickte. Dann sah er mich plötzlich sehr ernst an und sagte: »Aber ihr unternehmt nichts, bis wir wieder da sind, versprichst du das?«
    »Worauf du dich verlassen kannst!«
    »Pssst. Mia, komm mal!« Ich wandte den Kopf. Diana stand hinter einem Baum und winkte mich zu sich.
    Ich stand auf. »Was denn?«
    »Ich muss dich was fragen. Aber möglichst ohne Lauscher.«
    Überrascht folgte ich ihr. Nach
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