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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine
Autoren: Marina Schuster
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fest«, drohte er und drückte sie auf die Decke. Er setzte sich ihr gegenüber und schaute sie dann auffordernd an. »Du wirst nicht eher hier wegkommen, bis wir uns ausgesprochen haben. Also - ich höre.«
»Was erwartest du denn jetzt? Soll ich eine Beichte ablegen?«
»Ja, ich denke es wäre allmählich an der Zeit mir mal die Wahrheit zu sagen, findest du nicht?«
Als sie nur schweigend aus dem Fenster sah, seufzte er und fuhr fort: »Na gut, da du es ja offenbar vorziehst zu schmollen, werde ich eben anfangen. Zunächst möchte ich dir sagen, dass ich nicht böse auf dich bin wegen der Sache vorgestern Abend. Ich wusste schon seit längerem, dass du Polizistin bist, und da mir auch die Geschichte mit Lucy Hollister bekannt war, habe ich mir meinen Teil gedacht.«
»Du … du wusstest …«, unterbrach sie ihn stammelnd, »Aber woher?«
»Ich habe Erkundigungen über dich eingeholt«, gab er offen zu, und als sie empört den Mund öffnete, brachte er sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Vielleicht war das nicht die feine englische Art, aber nachdem du da fast nackt in meinem Bad standest und mich ganz offensichtlich angeschwindelt hast, blieb mir nichts anderes übrig. Ich wollte wissen, auf was ich mich da einlasse und habe eine Detektei beauftragt.«
»Das glaube ich doch wohl nicht«, murmelte sie schockiert. »Du hast es also die ganze Zeit gewusst? Warum hast du nichts gesagt?«
»Weil ich gehofft habe, dass du mir irgendwann vertrauen würdest und es von alleine erzählst. Wie oft habe ich dich gebeten, ehrlich zu mir zu sein, aber du hast nichts getan, als mir immer wieder neue Märchen aufzutischen.«
Es klang verletzt, und sie schluckte. »Ich konnte dir doch nichts erzählen, verstehst du das nicht? Ich durfte nicht über diesen Einsatz sprechen, mit niemandem. Immerhin hatte ich keine Ahnung, ob du nicht in die ganze Sache verwickelt warst.«
»Hast du das wirklich geglaubt? Hast du ernsthaft gedacht, ich könnte etwas damit zu tun haben?«, fragte er leise.
»Woher hätte ich es denn wissen sollen?« Sie schaute ihn unglücklich an. »Schließlich warst du in einigen Dingen auch nicht offen zu mir, und ich musste vorsichtig sein.«
»Ich war nicht offen zu dir?«, wiederholte er ungläubig. »Ich habe dich nie belogen, ich habe dir nichts vorgemacht, und ich habe dir auch nie etwas versprochen.«
»Nein, das hast du nicht«, sagte sie bitter. »Du hast lediglich an dem Wochenende in meiner Wohnung behauptet, du hättest dich in mich verliebt, und ein paar Tage später finde ich dann zufällig Lindsays Jacke in deinem Zimmer – nennst du das ‚nichts vormachen‘?«
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Sag mal, kann es sein, dass du eifersüchtig bist?«, wollte er wissen und schaute sie forschend an.
»Nein«, wehrte sie vehement ab und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
»Also gut.« Er seufzte. »Lindsay und ich kennen uns schon seit vielen Jahren, unsere Eltern sind miteinander befreundet. Wir sind gute Freunde, mehr ist da nie gewesen, und mehr wird da auch nie sein. Sie ist verheiratet, ihr Mann ist Makler, und ich habe sie gebeten, sich für mich nach einem Objekt zu erkundigen, deswegen war sie in meinem Zimmer.«
Jill schluckte. »Und was ist mit Grace? Hast du mit ihr geschlafen?«
»Wie kommst du denn darauf?«, fragte er überrascht.
»Ich habe euch zusammen im Garten gesehen, an dem Morgen, als sie verkündet hat, dass sie aussteigen will. Ich weiß auch, dass sie schwanger ist.«
»Und du dachtest, ich …?« Er grinste amüsiert. »Ich hatte alle Hände voll mit dir zu tun, denkst du, da hätte ich noch Energie für irgendwelche anderen sexuellen Aktivitäten gehabt? Es ehrt mich, dass du so ein Vertrauen in meine Manneskraft hast, aber da muss ich dich enttäuschen. Ich habe nicht mit ihr geschlafen, und das Kind ist auch nicht von mir, sondern von Mick. Sie war ziemlich fertig, weil Harriet sie wegen ihres Ausstiegs unter Druck gesetzt hat, und hat sich mir anvertraut. Ich habe sie ein bisschen getröstet und in ihrem Entschluss bestärkt, das ist alles.«
Als er ihr ungläubiges Gesicht bemerkte, rutschte er ein Stück zu ihr und nahm ihre Hände.
»Als ich dir gesagt habe, dass ich mich in dich verliebt habe, war das nicht gelogen. Ich weiß, dass ich während unseres Streits behauptet habe, dass ich nur mein Vergnügen gesucht habe, aber das ist nicht so. Ich war verletzt und wollte dir wehtun, es tut mir sehr leid.«
Er schwieg einen
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