Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
sie verstört, »Das ist nur ein Traum, ein makabrer, schlechter Traum, und ich wache gleich auf.«
Doch dann fiel ihr Blick auf ihre Mutter und Mrs. Atkins, die beide auf der Couch saßen und sie erwartungsvoll anlächelten, und ihr wurde klar, dass sie nicht träumte.
Sie drehte sich um, riss die Tür wieder auf und warf sie schwungvoll hinter sich zu.
»Was zum Teufel machst du hier?«, zischte sie aufgebracht. »Was fällt dir ein, einfach so hier reinzuspazieren?«
»Ich koche«, erklärte er lächelnd, als wäre das die Antwort auf alle Fragen.
»Craig, du wirst jetzt diese alberne Schürze ausziehen und verschwinden, und zwar auf der Stelle«, fauchte sie.
»Da wird deine Mutter aber sehr enttäuscht sein«, grinste er, »Wo wir uns doch gerade miteinander angefreundet haben.«
»Was hast du ihr erzählt?«, fragte Jill misstrauisch.
Völlig entspannt drehte er die Herdplatten ab und nahm ein paar Schüsseln aus dem Schrank.
»Alles«, sagte er, und fügte dann schmunzelnd hinzu: »Naja, fast alles, die ganz intimen Details habe ich natürlich weggelassen.«
»Sie weiß also, dass ich mit dir geschlafen habe«, stellte Jill tonlos fest.
»So wie du das sagst, hört es sich ja fast an, als hättest du ein Verbrechen begangen«, amüsierte er sich.
»Das ist nicht witzig«, fuhr sie ihn wieder an. »Du weißt ganz genau, dass sie sich sowieso schon genug Sorgen um mich macht. Da brauchtest du nicht extra noch hierher zu kommen, und ihr auf die Nase zu binden, dass ich mich mit dir eingelassen habe, und das auch noch, wo sie sowieso nicht die beste Meinung von dir hat.«
Seelenruhig füllte er das Essen in die Schüsseln. »Oh, darüber brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen, ich glaube, sie mag mich. Schließlich ist ihre Tochter bis über beide Ohren in mich verliebt, es bleibt ihr also nichts anderes übrig.«
Einen Moment starrte sie ihn sprachlos an, dann explodierte sie. »Craig Peters, du arroganter, eingebildeter …«
Weiter kam sie nicht, die Tür ging auf und ihre Mutter kam herein. »So ihr beiden, genug geturtelt«, sagte sie lächelnd. »Der Tisch ist gedeckt, wenn ihr so weit seid, können wir essen.«
»Natürlich«, lächelte Craig und zog die Schürze aus, »Wir waren gerade fertig.«
Alice Moore nahm zwei Schüsseln und verließ die Küche, Craig griff nach den beiden anderen und ging ebenfalls zur Tür.
»Darüber sprechen wir noch«, fauchte Jill ihn erbost an.
Er grinste nur amüsiert, ging dann hinaus und wütend stapfte sie hinter ihm her.
     
    Das Essen war für Jill eine einzige Tortur. Das Roastbeef war köstlich, die Kartoffeln und der Salat ebenfalls, doch sie bekam keinen Bissen herunter. Mit finsterem Gesicht saß sie da, und hörte zu, wie ihre Mutter, Mrs. Atkins und Craig sich entspannt miteinander unterhielten.
Craig plauderte völlig unbefangen, er ließ seinen ganzen Charme spielen, und die beiden Frauen hingen an seinen Lippen. Dass Jill sich kaum am Gespräch beteiligte, fiel ihnen nicht auf, sie waren vollauf damit beschäftigt, Craig auszufragen, und er stand geduldig Rede und Antwort.
»Das glaube ich alles nicht«, dachte Jill missmutig, während sie ihm immer wieder unauffällige Seitenblicke zuwarf.
Er trug eine dunkle Jeans, dazu ein weißes Hemd. Seine Haare waren ein wenig zerzaust, seine Bartstoppeln ein bisschen länger als sonst. Mit leuchtenden Augen erzählte er von seiner Arbeit in den Hotels, und das vertraute Lächeln in seinem Gesicht ließ Jills Herz schneller schlagen.
»Hör auf damit«, mahnte sie sich selbst, »Lass dich nicht wieder von ihm einwickeln. Du wirst dieses Essen hier irgendwie über die Bühne bringen, und danach wirst du ihn zum Teufel jagen.«
»Du isst ja gar nicht, Liebling«, sagte er plötzlich zu ihr, »Schmeckt es dir nicht?«
Sie warf ihm einen bösen Blick zu, bemerkte das belustigte Funkeln in seinen Augen.
»Danke, mir ist der Appetit vergangen«, erwiderte sie abweisend, um dann mit Rücksicht auf ihre Mutter etwas versöhnlicher hinzuzufügen: »Die letzten Tage waren sehr anstrengend, es ist mir alles doch ein wenig auf den Magen geschlagen.«
»Das stimmt, es war tatsächlich sehr anstrengend«, bestätigte er mit einem leichten Grinsen.
Sie wusste genau, dass er von den gemeinsamen Stunden in seinem Bungalow sprach, und wurde rot.
»Ach Kind, es tut mir wirklich so leid, dass du so viel Aufregung hattest. Du bist auch viel dünner geworden. Aber ich bin mir sicher, dass Craig sich gut um dich kümmern und dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher