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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb
Autoren: Unbekannt
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Der Mikrodieb
     
    Sie erreichen die Magellansche Wolke – in der RICHARD BURTON läuft eine fieberhafte Suche
     
    von Arndt Ellmer
     
    Auf den von Menschen und ihren Nachkommen bewohnten Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Aufgrund des so genannten Hyperimpedanz - Schocks herrscht in der Galaxis eine bizarre Mischung aus wirtschaftlichem Niedergang und wagemutiger Aufbruchsstimmung.
    Auf Terra, der Urheimat der Menschheit, leben zu dem viele Menschen in wachsender Angst: Der mysteriöse „Gott" Gon-Orbhon greift aus dem Dunkel heraus nach der Macht.
    Die Regierung vermutet sein Versteck in der Großen Magel|anschen Wolke. Eine Expedition soll das Übel an der Wurzel packen.
    Unter dem Decknamen „Operation Kristallsturm" brach die RICHARD BURTON schon vor einem halben Jahr auf.
    Mit an Bord sind die Aktivatorträger Reginald Bull, Gucky und Icho Tolot, aber auch die arkonidische Admiralin Ascari da Vivo in Begleitung eines echsenhaften Leibwächters und des Wissenschaftlers Trerok.
    Nach langem Flug nähert sich die RICHARD BURTON ihrem Ziel.
    Doch nun wird ein seltsames Wesen aktiv: DER MIKRODIEB...  
     
     
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Reginald Bull - Der Unsterbliche muss seiner Mission Opfer bringen.  
    Gucky - Der Multimutant wird mehrfach gefordert.  
    Icho Tolot - Der Haluter wirkt als Gefangenenwärter.  
    Kantiran - Der angebliche Sternenbastard stellt sich seiner Erzfeindin.  
    Ascari da Vivo - Die Admiralin betreibt ihre Art von Politik.  
    1.
     
    Dieser Flug verläuft zu glatt. Seit MORGENROTS kein einziger Zwischenfall, alles funktioniert nach Plan. Das Schiff durchpflügt den interstellaren Leerraum zwischen Milchstraße und Großer Magellanscher Wolke so souverän wie eine Kobaltwalze der Kosmokraten. Fünf Monate geht das schon so. Mir gefällt das nicht.
    Keine explodierten Nugas-Kugeln, keine defekten Speicherbänke - selbst die Hawks schienen das Stadium der Kinderkrankheiten hinter sich zu haben. Aber das war es nicht allein, was mir Kopfzerbrechen bereitete. Beim Gedanken, wir könnten sehenden Auges in einen Hinterhalt fliegen, richteten sich mir die feinen Nackenhärchen auf. Ich spürte eine unbestimmte Gefahr. Gleichzeitig schalt ich mich einen Narren.
    Du bist der geborene Schwarzseher! Solche Kommentare begleiteten mein Leben seit meiner Kindheit und Jugend, und sie schienen Legion.
    Irgendwann hatte ich gelernt, damit zu leben. Nach achtzig Jahren glaubte ich inzwischen selbst daran, obwohl die Statistik eindeutig gegen mich sprach.
    Wann kapieren sie es endlich? Übertriebene Vorsicht hatte noch nie geschadet.
    Der größte Teil der Menschheit war offenbar anderer Meinung. Ihnen gegenüber hatte ich mit der Zeit ein dickes Fell entwickelt. Das fiel allerdings kaum auf, weil meine Sensibilität in anderen Bereichen erhalten blieb.
    Ich sah mich in unserer Mess- und Auswertungsstation um. In der RICHARD BURTON gab es Dutzende davon. Aber unsere lag in der Zentralkugel, dieser Spezialfestung innerhalb des Giganten mit seinen 3,05 Milliarden Kubikmetern Volumen. Damit war sie automatisch die wichtigste von allen: Und ich war ihr Chef.
    Mein Blick blieb an Jenna Darfours breitem Rücken hängen, der das Terminal der Endkontrolle komplett verdeckte. Seit Stunden saß sie nahezu reglos. Noch immer baute sich das dreidimensionale Feld der Holoprojektion nicht auf. Die Positronik wartete auf die Flugdaten der letzten Linearetappen, die wir zurückgelegt hatten.
    Sechs lagen noch vor uns, was dreihundert Lichtjahren entsprach.
    Jenna ihrerseits wartete auf das Bereitschaftssignal der mobilen Zusatzpositronik, mit der wir fast ununterbrochen arbeiteten. Ich ließ meinen Blick weiter wandern. Rechts zwischen den provisorisch befestigten Messbänken kauerte Henner Fernand. Nur die Stiefel ragten aus dem Loch, in das er gekrochen war. Sein lauter, hektischer Atem zeigte an, dass es dort drinnen nicht gerade bequem war. „Und?", fragte ich. „Nichts", klang es dumpf aus dem Schrank. „Ich kann den verdammten Fehler nicht finden."
    Wenigstens etwas, dachte ich. Meine Laune besserte sich zusehends, die düsteren Gedanken über den reibungslosen Flug verflüchtigten sich.
    Seit MORGENROT-5 bewegte sich das Schiff Tag für Tag im Plansoll. Kein einziges Mal hatte es in diesen fünf Monaten eine Abweichung von mehr als zwölf Stunden gegeben.
    Und das bei einem Flug von über 120.000 Lichtjahren.
    In den Kantinen der
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