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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine
Autoren: Marina Schuster
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Moment und fuhr dann leise fort: »Du hast mich in den letzten Wochen einiges an Nerven gekostet, denkst du, ich hätte das alles mitgemacht, wenn du mir gleichgültig wärst? Glaubst du, ich würde hier mit dir sitzen, wenn ich keine Gefühle für dich hätte?«
Eindringlich sah er sie an. »Jill, du bist die verrückteste, begehrenswerteste und aufregendste Frau, die mir jemals begegnet ist. Du hast mir dermaßen den Kopf verdreht, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als dich Tag und Nacht bei mir zu haben. Ich werde nicht zulassen, dass du einfach so aus meinem Leben verschwindest, also bitte, sei wenigstens jetzt einmal ehrlich zu mir und sag mir das, was ich gerne hören möchte.«
     

84
    J ills Herz begann zu klopfen. Hatte sie das eben wirklich richtig gehört? Meinte er das tatsächlich ernst? Oder wollte er sich über sie lustig machen, um ihr die Verhaftung und alles andere heimzuzahlen?
Zweifelnd schaute sie ihn an, erwartete ein spöttisches Lächeln zu sehen. Aber sein Gesicht war ernst und in seinem Blick lagen so viel Zärtlichkeit und Sehnsucht, dass es sie tief ins Herz traf. All ihre Gefühle für ihn überrollten sie so blitzartig und heftig wie eine Flutwelle, und am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen. Doch da gab es immer noch die Dinge, die sie hinter seinem Rücken getan hatte, und die sie ihm unmöglich verschweigen konnte.
Tränen stiegen ihr in die Augen.
»Craig, ich muss dir etwas beichten und danach wirst du keinen Wert mehr auf mich legen«, sagte sie leise. »Ich … ich habe auf deinem Laptop herumgeschnüffelt, an dem Abend, als ich in deinem Zimmer auf dich gewartet habe. Ich habe es wegen meines Auftrags getan, aber ich will mich nicht damit herausreden. Du hast mir deinen Schlüssel gegeben und hast mir vertraut, und ich habe dein Vertrauen missbraucht. Außerdem habe ich in Aspen ein Telefonat von dir belauscht, zumindest teilweise. Es war falsch, ich hätte das niemals tun dürfen, und ich kann dir nur sagen, dass ich es wirklich sehr bereue.«
Beschämt senkte sie den Kopf, sie konnte ihm nicht in die Augen schauen und rechnete damit, dass er wütend werden und sie hinauswerfen würde.
Doch zu ihrem Erstaunen reagierte er völlig gelassen. »Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte er ruhig, »aber das wusste ich bereits. Dein Chef hat mich sehr detailliert dazu befragt, und ich dachte mir schon, dass er diese Informationen nur von dir haben konnte. Natürlich war ich anfänglich ein bisschen sauer und enttäuscht, allerdings ist mir auch klar, dass du nur deinen Job gemacht hast.
Und um deine Neugier zu stillen, die Dateien auf meinem Laptop waren die eingescannten Fragebögen der Teilnehmerinnen. Jeder von uns hat sie bekommen, und da sie uns per Mail geschickt wurden, waren sie mit einem Passwort versehen.
Diese bewusste Mail habe ich an Lindsay geschrieben, ich nenne sie meistens ‚Eddie‘. Die Mailadresse lautet noch auf ihren Mädchennamen, sie hieß ‚Smith‘ bevor sie Mrs. Edwards wurde. In der Mail ging es um das Objekt, für das ich mich interessiert habe, ebenso wie in dem Telefonat, welches du mit angehört hast.«
»Es tut mir so leid, bitte verzeih mir«, flüsterte sie unglücklich.
Er zog sie in seine Arme und küsste sanft ihr Haar. »Das habe ich schon längst«, sagte er liebevoll. »Übrigens habe ich dir auch etwas zu beichten.«
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, und er schmunzelte. »Du hast dich doch darüber gewundert, dass deine Mutter an dem Besuchstag in der Villa aufgetaucht ist – nun, ich muss zugeben, dass ich da nicht ganz unschuldig dran war. Es gab dummerweise zu viele Moores im Telefonbuch, aber ich wusste ja die Adresse von Mrs. Atkins, und es war nicht schwer, ihre Nummer herauszufinden. Also habe ich mich als Produktionsassistent ausgegeben und sie nach der Telefonnummer deiner Mutter gefragt. Danach habe ich bei ihr angerufen und sie zum Besuchstag eingeladen.«
»Was?«, entfuhr es ihr entgeistert. »Aber … warum?«
Er grinste. »Ich wusste zu diesem Zeitpunkt ja bereits Bescheid über dich. Ich habe mir gedacht, vielleicht verplappert sich deine Mutter, und ich bringe dich auf diesem Weg dazu, mir die Wahrheit zu sagen. Außerdem habe ich gehofft, dass sich ihre schlechte Meinung von mir etwas bessert, wenn sie die Gelegenheit hat, mich kennenzulernen. Soviel zu meinem ursprünglichen Plan – dass dann allerdings dieser Simon da auftauchen und mir einen dicken Strich durch die Rechnung machen würde,
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