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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine
Autoren: Marina Schuster
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wieder aufpäppeln wird«, sagte ihre Mutter jetzt besorgt und tätschelte ihre Hand.
»Natürlich werde ich das«, bestätigte er lächelnd und legte liebevoll seinen Arm um Jills Schultern. Er zog sie ein Stück zu sich und küsste sie zärtlich auf die Wange. »Schließlich stehe ich überhaupt nicht auf diese abgemagerten Models, ich möchte an einer Frau doch ein bisschen was zum Anfassen haben.«
Alice Moore und Mrs. Atkins schmunzelten verständnisvoll, während Jill ihn für seine Dreistigkeit am liebsten geohrfeigt hätte.
Ruckartig schob sie ihren Teller von sich und stand auf. »Ich muss jetzt gehen.«
»Aber Jill, wo willst du denn hin?«, fragte ihre Mutter entgeistert.
»Ich muss noch meinen Bericht schreiben«, log sie und schaute dann Craig herausfordernd an. »Außerdem wollen wir dich doch nicht unnötig aufhalten, ich bin mir sicher, dass du auch noch etwas vorhast.«
»Bericht schreiben?«, wandte Mrs. Atkins jetzt mit ihrer unbestechlichen Logik ein, »Aber es ist doch Wochenende.«
»Schon gut«, lächelte Craig, »Jill hat recht, ich habe tatsächlich noch etwas vor.«
Er stand ebenfalls auf, und bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie gepackt und über seine Schulter geworfen.
»Craig, was soll das, hör auf mit diesem Unsinn und lass mich sofort runter«, schimpfte sie, und versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien.
»Keine Angst Liebling, ich lasse dich nicht fallen«, erklärte er fröhlich, während er zur Tür ging. Dort drehte er sich noch einmal um. »Mrs. Moore, Mrs. Atkins, es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, und ich bin mir sicher, dass wir uns in Zukunft öfter sehen werden.«
     

83
    T rotz Jills Gegenwehr hatte Craig sie in seinen Wagen bugsiert, und fuhr mit ihr jetzt durch Lakeside.
»Kannst du mir vielleicht mal verraten, was das alles soll?«, fragte Jill, immer noch verärgert über sein unerwartetes Auftauchen und sein Benehmen. »Wie kommst du dazu, meiner Mutter zu erzählen, dass ich mit dir geschlafen habe? Und dann tust du auch noch so, als ob wir ein Liebespaar wären, das ist wirklich das Allerletzte«, sagte sie zornig.
Er grinste. »Ich dachte, das wäre eine angemessene Strafe für den Ärger, den ich wegen dir hatte.« Dann wurde er ernst. »Ich glaube nicht, dass du einen Grund hast, wütend auf mich zu sein. Wenn hier jemand sauer sein müsste, dann doch wohl ich.«
Jill wusste, dass er von der Festnahme sprach, und sie wusste, dass er Recht hatte. Bedrückt senkte sie den Kopf und schwieg.
Wenig später hatten sie Lakeside hinter sich gelassen, und als ein paar Kilometer weiter der alte Leuchtturm in Sicht kam, ahnte sie, wo er mit ihr hinfuhr.
Tatsächlich bog er kurz darauf in den kleinen Seitenweg ein und stellte das Auto ab.
Abwehrend schaute sie ihn an. »Craig, bitte, was soll das werden? Es tut mir wirklich sehr leid, wenn es das ist, was du hören willst. Aber dabei sollten wir es bewenden lassen, alles andere ist doch sinnlos.«
»Du hast vorhin gesagt ‚Darüber sprechen wir noch‘, und das werden wir jetzt auch tun«, erklärte er grimmig und zog sie aus dem Wagen. Er steuerte mit ihr auf den Leuchtturm zu. »Ich glaube, wir haben ein paar Dinge miteinander zu klären.«
Sie versuchte, sich von ihm loszumachen. »Bitte, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
Abrupt blieb er stehen, beugte sich zu ihr herunter, sodass sein Gesicht dicht vor dem ihren war.
»Du wirst jetzt mit mir da hinein gehen, und wir werden uns unterhalten«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. »Wenn du danach immer noch der Meinung bist, dass es sinnlos ist, kannst du von mir aus gehen.«
Ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, setzte er seinen Weg fort, zog sie dabei am Arm hinter sich her. Sie merkte, dass es keinen Zweck haben würde, zu widersprechen und folgte ihm resigniert.
Dieses Mal brachte er sie allerdings nicht in den Turm hinauf, sondern er schloss die Tür zu dem kleinen, angrenzenden Häuschen auf. Er schob sie in einen Raum, durch dessen bodentiefes Fenster man aufs Meer hinausschauen konnte.
Offenbar hatte er diesen Besuch ebenfalls geplant, vor dem Fenster lag eine Decke auf dem Boden, daneben standen eine Flasche Wein und zwei Gläser.
»Setz dich«, forderte er sie auf.
»Wenn das ein Remake vom letzten Mal werden soll, muss ich dich enttäuschen«, sagte sie abweisend. »Ich werde mich nicht wieder von dir einwickeln lassen.«
»Himmel nochmal, setz dich jetzt da hin und bleib sitzen, sonst binde ich dich
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