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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit
Autoren: Manfred Wegener
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1.
     
    Commander Albert Sinner war allein gekommen und verzichtete auf jede Demonstration seiner hohen Stellung. Auch seine Uniform war schlicht und einfach. Drei goldene Kometen auf seiner linken Brustseite waren das einzige, was auf seine Position hinwies – er war der Chef des vor zwei Jahren gegründeten Expeditionskorps der HTO.
    Neben dem Großbildschirm, der fast eine Wand des Raumes einnahm, blieb er stehen und musterte kurz die versammelten Männer des ›Expeditions-Korps HERAKLES‹.
    So hieß auch das Raumschiff, das in einem Orbit um die Erde in Warteposition kreiste.
    Auf dem Holoschirm war der Mond gestochen scharf zu sehen. Die dreidimensionale Optik erweckte den Eindruck, als befinde der Betrachter sich zwischen den Felsen auf der Oberfläche des Trabanten. Die Schaltung war vor einer halben Stunde via Satellit hergestellt worden.
    »Ich darf Sie zu mir bitten, Captain Stafford«, sagte Sinner.
    Captain Duke B. Stafford erhob sich. Mit seiner schmalen, dennoch durchtrainierten Figur, dem überlegen-spöttischen Gesichtsausdruck und den zurückgekämmten schwarzen Haaren hatte er große Ähnlichkeit mit Commander Sinner.
    Er war der Kommandant des Raumers HERAKLES. Er wirkte kühl, unpersönlich und besaß einen überragenden Intellekt. Auf der linken Brustseite trug er vier silberne Kometen. Diese Symbole sagten dem Eingeweihten, daß Stafford Astronautik, Kernphysik und andere Ingenieurswissenschaften studiert hatte. Er war Inhaber der ›Großen Lizenz‹ und damit in der Lage, den Bordingenieur, den Piloten und den Astronavigator zu ersetzen.
    Die wissenschaftliche Expedition stand unter seinem Kommando.
    »Sie wissen«, begann Commander Sinner, »daß die im Jahre 2101 erfolgte Expedition ein Mißerfolg war. Sie kehrte nie zurück, und wir erhielten nicht den geringsten Hinweis darauf, was im Cygnus X-1 Nebel vorgefallen war. Auch die Besatzung des zweiten Schiffes im Jahre 2103 blieb verschollen. Spekulationen zufolge verschwand sie spurlos in einer sogenannten ›Lücke im Gewebe des Universums‹, wie man sich auszudrücken beliebte. Ebenfalls 2103 startete der Raumer MAGELLAN unter dem Kommando von Boris Barschenko unter anderem mit Shalyn Shan, der Ehefrau von Jörn Callaghan an Bord. Callaghan ist bekanntlich der beste Freund unseres Chefs Peet Orell. Die MAGELLAN soll angeblich auch in ein Schwarzes Loch geraten sein. Genaueres weiß man nicht … Auf jeden Fall hat Peet Orell angeordnet, daß die HERAKLES, Ihr Raumschiff, das am besten ausgestattete der HTO werden soll … Unsere Hoffnungen, jetzt, zweieinhalb Jahre später, am 2. Februar 2106, sind auf die dritte und letzte Expedition gerichtet. Falls sie ebenfalls erfolglos bleibt, wird das ›Unternehmen Black Hole‹ endgültig der Vergangenheit angehören.«
    »Womit eventuell bewiesen sein dürfte, daß in den Ringregionen eines Schwarzen Loches Zeitreisen unmöglich sind«, setzte Captain Stafford ruhig hinzu. »Auch die Auffindung sogenannter Wurmlöcher oder Korridore in andere Galaxien würde dann eine reine Hypothese bleiben.«
    Sinners Lippen verzogen sich zur Andeutung eines Lächelns. Er warf einen Blick auf den Großbildschirm und schien auf etwas zu warten. Doch noch änderte sich an dem Bild nichts. Unbeweglich stand das Holobild im Raum und zeigte die Krater, Schlagschatten und Felsen des zernarbten Trabanten.
    »Ganz recht, Captain«, pflichtete der Commander bei. »Wenn da nicht ein besonderer Umstand eingetreten wäre, der uns sehr zu denken gibt … Ich glaube, wir sind soweit. Achten Sie bitte genau auf den Großbildschirm.«
    Die Männer entspannten sich. Während der Commander eine Feineinstellung vornahm, rückte der Mond etwas zurück. Gleichzeitig wurde die Schwärze des Alls sichtbar. Immer noch hatte jeder das Gefühl, unmittelbar am Geschehen beteiligt zu sein. Die Bilder ließen sich scheinbar mit den Händen greifen.
    Aus dem Kernschatten des Mondes tauchte ein Etwas auf, das sich auf den ersten Blick nicht einordnen ließ. Es schob sich gemächlich näher und wurde gleichzeitig immer länger.
    Gebannt waren alle Blicke auf das ›Ding‹ gerichtet. Es hatte nichts Irdisches an sich. Es war abstrakt, ähnelte einer total verbogenen riesigen Spindel und diente offenbar keinem erkennbaren Zweck. »Die Entdeckung wurde bisher geheim gehalten«, erklärte der Commander. »Das Objekt trieb wochenlang im Asteroidengürtel, bis es von einem Patrouillenschiff der Space-Police entdeckt wurde. Spezialisten
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