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Lucie und der erste Schultag

Lucie und der erste Schultag

Titel: Lucie und der erste Schultag
Autoren: Anette Langen
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angehalten haben. Lucie guckt , ja, die A utos stehen. Erst jetzt geht sie hinüber.

    »Sehr gut « , sagt die Polizistin, als Lucie zum Treffpunkt kommt, und ein paar Tage später gibt es etwas Großartiges! Jedes Vorschulkind bekommt seinen Fußgänger-Führerschein. In jedem klebt ein Foto, so wie in dem Führerschein von ihren Eltern auch. Und – ganz offiziell – ein blauer Stempel ist da auch drauf! Lucie muss sich ihren Kinder-Führerschein immer wieder anschauen.
    Auch Emil ist so stolz, dass er zu Hause zum Telefon flitzt und sofort seine Oma in München anruft. »Stell dir vor, ich habe meinen Fußgänger-Führerschein gemacht! « , kreischt er in den Hörer. »Ist das nicht der Hammer! «
    Und vom anderen Ende der Leitung kreischt die Stimme seiner Oma zurück: »Wunderbar, wie groß du doch bist, und jetzt dauert es nicht mehr lange, dann gehst du in die Schule! «
    »Oh ja « , sagt Emil stolz und fragt seine Mama gleich: »Wie lange dauert es noch, bis ich in die Schule komm? « Er ist enttäuscht, denn das dauert noch viele Tage. Viel mehr, als Emil Finger hat. Aber seine Mama sagt, in fünf Tagen ist das Schulfest. Was es da wohl alles geben wird?

Das Schulfest
    Endlich ist es so weit, es geht zum Schulfest. Im Tulpenweg geht ein richtiger Trupp los: zwei Mamas und zwei Papas, Lucies Oma und natürlich Lucie und Emil. Aber nicht lange! Denn Lucie sagt: »Emil und ich gehen vor, ja. Wir können das alleine! «
    In den letzten Tagen waren sie öfters nachmittags zum Spielen auf dem Schulhof. Alleine durften sie noch nicht dorthin gehen. Immer ist einer von den Großen mitgegangen. Aber unterwegs haben Lucie und Emil ganz genau aufgepasst und sich den Weg gemerkt.
    Die Mama von Emil sagt: »Na, ich weiß nicht. « Aber sein Papa ruft: »Los, geht vor und tut so, als ob ich nicht da wäre. «
    Lucie kichert, das ist zu komisch, denn der Papa von Emil hat einen dicken Bauch. Als ob man den übersehen könnte!
    »Tschüss, jetzt seht ihr, wie groß wir sind « , ruft Emil schnell, bevor seine Mama ihn doch nicht allein gehen lässt, und geht mit Lucie los. Wie richtige Schulkinder bleiben sie immer auf dem Bürgersteig. An dem Zebrastreifen halten sie an. Erst gucken sie nach links und nach rechts. Da kommt ein Auto! Emil streckt seinen Arm aus, damit der Autofahrer weiß: »Halt, stopp, anhalten, da will ein Schulkind über den Zebrastreifen.« Das Auto bremst. Extra für Emil und Lucie!
    Emil strahlt, jetzt fühlt er sich wie ein echter Polizist. Nur halt ohne Pistole. Die beiden gehen hinüber. Von überall laufen schon Kinder und Eltern auf die Schule zu.
    »Hallo, Lucie und Emil « , rufen zwei große Mädchen und winken ihnen zu.
    Emil ist das ein bisschen peinlich. Nicht dass jemand denkt, dass er in eine oder beide verliebt wäre. Er räuspert sich: »Hallo « , sagt er knapp, und seine Wangen röten sich.
    Aber für Lucie fühlt sich die Begrüßung durch zwei große Schulmädchen fast so gut an wie Geburtstag und Weihnachten zusammen. »Hi, Anna und Ebru « , sagt sie lässig. »Wir kommen gleich nach, wir müssen eben noch auf unsere Eltern warten. «
    Der Lehrer hatte wirklich recht. Beim Schulfest gibt es viel zu sehen – und viel zu essen. Sie kaufen zehn Lose und vier Waffeln, wovon Emil zwei alleine isst, aber er gibt Lucie drei Herzchen ab. Sie lassen fünf Luftballons in den Himmel starten, machen mit beim Büchsenwerfen und gehen lieber nicht auf die Hüpfburg. In der Schulbücherei kann man bewundern, wie viel die ersten Klassen zu einem Buch herausgefunden und auf Plakate gemalt haben. In einem Klassenzimmer schreibt Lucie schnell mit Kreide LUCIE auf die große Tafel, und weil das so viel Spaß macht, noch mal und noch mal und noch mal, bis die ganze Tafel vollgeschrieben ist. Eine Lehrerin gibt ihr den Schwamm, Lucie wischt alles aus und schreibt wieder ihren Namen. Doch dann quengelt Emil rum, dass es ihm langweilig wird. Dabei hat Lucie doch nur mal eben ihren Namen geschrieben.

    Zum Schluss schauen Lucie, Emil und die Oma noch in die Turnhalle. »Guckt mal, da gibt es alles, was Spaß macht « , ruft Lucie. Ringe, an denen man bestimmt ganz weit schaukeln kann, eine Sprossenwand, dicke blaue Matten und …
    »Hinter den Toren sind die besten Sachen « , sagt eine Stimme hinter ihr.
    Lucies Knie werden weich, sie dreht sich langsam herum. Vor ihr steht der große Alexander! Aber – er sieht nicht mehr wütend aus, eigentlich ganz freundlich. Er deutet auf die drei Tore, die
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