Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
ich werde etwas unternehmen.«
    »Das habe ich mir gedacht, aber den entscheidenden Unterschied hast du immer noch nicht begriffen, oder? So wird es nie was mit dir und deinen Brüdern.«
    Ehrlich ratlos zuckte Jasmin mit den Schultern und brachte Alima zum Seufzen. »Ohne meine Hilfe würde es noch Jahre dauern, bis du darauf kommst. Die Zeit haben wir nicht. Wie wäre denn Luc wohl vorgegangen?«
    Die Antwort durchfuhr Jasmin wie ein Blitz und sie konnte dem Blick ihrer Freundin nicht länger standhalten. Ihre letzte Verteidigungsbastion, die sowieso schon auf einem wackeligen Fundament gestanden hatte, brach zusammen. »Er hätte mit mir gesprochen, mir die Sache erklärt und mich gebeten hierzubleiben. Er hätte niemals einfach eine Entscheidung für mich getroffen«, gab sie kleinlaut zu.
    Alima klatschte in die Hände. »Endlich. Soll ich dir jetzt noch den Unterschied zwischen seinem Vorgehen und deinem Verhalten erklären oder schaffst du den Rest allein?«
    Jasmin verzichtete auf eine Antwort. »Wenn du vorgehabt hast, dass ich mich noch schlechter fühle, hast du es geschafft.«
    »Ach was. Ihr klärt das schon. Kommst du jetzt mit?«
    »Wohin denn eigentlich?«
    Alimas Hand fuhr zu ihrem Mund, aber Jasmin hatte das Grinsen noch gesehen. »Hatte ich das nicht erwähnt? Hamid schickt mich. Du musst dir unbedingt etwas ansehen.«
    Kalils Notebook stand mitten auf den Sitzkissen und die Brüder blickten ihr erwartungsvoll entgegen. Bereitwillig rückte Hamid zur Seite, so dass Jasmin direkt vor dem Monitor saß.
    »Wir haben es schon einmal gesehen, aber das Vergnügen gönne ich mir ein zweites Mal«, verkündete Kalil und schob sich eine Handvoll Mandeln in den Mund. Mit einem Mausklick rief er die Nachrichtensendung auf. »Das ist übrigens live. Also, jetzt nicht mehr. Aber die Aufnahmen.«
    Mit der Ladung Mandeln im Mund war Kalil kaum zu verstehen. »Mit vollem Mund spricht man nicht.«
    »Schon klar, Schwesterchen. Ich kann die Kiste auch ausmachen, wir wissen ja Bescheid.«
    Jasmin knurrte nur. Der Bericht der Reporterin über einen Verkehrsunfall auf einer Brücke in Washington interessierte sie nun überhaupt nicht. Kaum wurde zurück in das Fernsehstudio geschaltet, spürte Jasmin, dass es spannend wurde. Die Moderatorin lauschte kurz auf eine Nachricht aus ihrem Ohrstöpsel und lächelte dann. »Unsere Leitung steht und wir schalten direkt rüber in den Regierungsdistrikt. Dom, wie ist die aktuelle Lage?«
    Der Anblick von Lucs Bruder reichte, um die Sehnsucht nach Luc zu einem schmerzhaften Pochen in ihrer Herzgegend zu steigern. Sachlich berichtete Dom zunächst, dass sich seit Tagen hartnäckig Gerüchte über verdeckte Ermittlungen gegen hochrangige Mitglieder eines Geheimdienstes gehalten hatten und dass vor wenigen Minuten vermummte Polizisten in das Gebäude gestürmt waren, vermutlich um eine Festnahme durchzuführen. Mehrere schwarze Fahrzeuge mit Blaulicht blockierten die Straße und wurden von der Kamera noch dichter herangezoomt. Unglaublich mitreißend schilderte er das Bestreben der Verdächtigen, Einfluss auf die Entwicklung in Afghanistan zu nehmen. Bilder eines Luftangriffs wurden eingespielt. Doms unterdrückte Wut kam deutlich zum Vorschein, als er über zivile Opfer sprach, die in Kauf genommen wurden, um für eine entsprechende Stimmung zu sorgen.
    »Gleichgültigkeit oder Absicht der Verantwortlichen? Die Antwort werden wir in den nächsten Tagen wissen, solange kann sich jeder Zuschauer selbst ein Urteil bilden. Aber dies war nur der Anfang.« Jemand rief Dom etwas zu. »Ich höre gerade, dass wir noch einige Minuten Zeit haben. Zivile Opfer unter der Bevölkerung eines Landes, das weit entfernt ist, mögen den einen oder anderen kaltlassen. Aber wie schon erwähnt, war das nur der Beginn. Aus einer sicheren Quelle haben wir erfahren, dass die Verantwortlichen noch weitergegangen sind. Zunächst haben sie versucht, eine CIA -Agentin, die ihren Machenschaften auf die Spur gekommen ist, zu töten. Allerdings ist die Frau ihnen entkommen und ihr sichergestelltes Beweismaterial ist nun ein wesentlicher Bestandteil der Anklage.« Obwohl Dom nur in die Kamera blickte, hatte Jasmin das Gefühl, als sähe er sie direkt an. »Nachdem sich die Kritik an dem Militäreinsatz, vor allem an der Art und Weise, wie er geführt wird, weltweit mehrte, kam man auf eine neue Idee. Es gibt eindeutige Hinweise auf eine Zusammenarbeit zwischen hochrangigen CIA -Vertretern und einem Taliban, mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher