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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit
Autoren: Stefanie Ross
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deine Schuld, dass da draußen solche Irren herumlaufen. Scott hat gleich gesagt, dass du so reagieren wirst, aber ich hätte dir mehr zugetraut. Die Schuldfrage ist eindeutig geklärt. Also, wage es bloß nicht, den Satz zu Ende zu bringen. So, jetzt kannst du mich degradieren oder wochenlang über den Hindernisparcours jagen oder was dir sonst noch so einfällt, aber das musste gesagt werden.«
    Nach einem unterdrückten Husten hatte Scott seine Miene wieder unter Kontrolle. »Ich hätte es zwar etwas anders vorgebracht, aber inhaltlich hat Chris recht. Auch was den Hindernisparcours angeht, denn übers korrekte Verhalten gegenüber Vorgesetzten, insbesondere in Anwesenheit eines Admirals, werden wir noch reden müssen.«
    Jim trat vor und auch ihm war die Belustigung anzusehen. »Ich habe nichts Ungebührliches gehört und verlasse mich darauf, dass deine Jungs dir schon klarmachen, dass du völlig falschliegst, sonst werden wir beide uns unter vier Augen unterhalten müssen.« Vielleicht hatte der Admiral noch mehr sagen wollen, aber sein Handy unterbrach ihn. Der Verlauf des Telefonats schien ihm zu gefallen. »Selbstverständlich helfen wir gerne. Wir übernehmen Collins, ihr die vier anderen. Sagen wir gleichzeitiger Zugriff gegen drei Uhr nachmittags.«
    Er lauschte kurz. »Natürlich wird die Presse von mir kein Wort erfahren, obwohl es durchaus von Vorteil wäre, wenn wir die Medien auf unserer Seite hätten.«
    Luc verstand Jims Grinsen in seine Richtung sofort richtig und überlegte bereits, inwieweit er Dom freie Hand lassen konnte.
    Scott stieß ihm leicht den Ellbogen in die Rippen. »Na, denkst du wieder klar? Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass wir Collins auf Band haben, wie er die Anweisung gibt, dich umzulegen? Das wird ein Schlachtfest werden! Ein Jammer, dass ein Großteil der Verhandlung wegen der Geheimhaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird. Wenn bekannt wird, dass bewaffnete SEAL s hier im Einsatz waren, landen wir gleich mit auf der Anklagebank. Aber ich setze da ganz auf Dom.«
    »Ich auch, Scott. Trotzdem frage ich mich, was sich sonst noch so an Ratten in unserer Hauptstadt herumtreibt.«
    »Bei einigen Dingen ist es besser, nicht alles zu wissen. Das gehört dazu.«

45
    Der Wunsch nach einer ausbrechenden Epidemie war mit dem Eid des Hippokrates, den Jasmin als Ärztin geleistet hatte, nicht vereinbar, aber es wäre die ideale Ablenkung gewesen. Es sollte natürlich nichts Lebensgefährliches sein und sie hatte auch schon genaue Vorstellungen, wen es als Erstes erwischen sollte. Nämlich genau die Menschen, die sie sonst als Freunde betrachtet hatte. Allen voran Hamid und Kalil. Die beiden waren unerträglich. Außerdem hatte sie den Verdacht, dass sie in ständigem Kontakt mit Luc standen. Natürlich hielt es keiner von ihnen für nötig, sie auf dem Laufenden zu halten. Ihre Fragen stießen auf eine Mauer des Schweigens. Jeder Gesprächsversuch endete in einer Belehrung über ihr unfaires Verhalten Luc gegenüber. Dabei war ihr längst selbst bewusst, dass sie Mist gebaut hatte, und sie suchte bereits fieberhaft nach einem Weg, ihren Fehler auszubügeln.
    Mit dem Rücken gegen die Wand des Hauses gelehnt, das sie für einige Tage mit Luc geteilt hatte, überlegte sie erneut, was sie tun sollte. Eine einfache Mail würde nicht ausreichen. Im Moment konnte sie nur abwarten.
    Alima kam eilig auf sie zu und riss sie aus ihren Gedanken. »Du vermisst ihn, oder?«
    »Ja. Mehr als ich sagen kann.« Die Wahrheit war aus ihr herausgebrochen, ehe sie sich eine unverfängliche Antwort überlegt hatte.
    Sichtlich zufrieden nickte Alima. »Gut.«
    »Nicht du auch noch. Reicht es nicht, dass dein Mann und Kalil auf mir herumtrampeln?«
    Statt Mitleid oder Verständnis erntete Jasmin nur Spott von ihrer Freundin, die die Arme vor der Brust verschränkte und sich gerader hinstellte. »Du hast ihre Mannesehre beleidigt, indem du einem von ihnen unterstellt hast, er könne nicht auf seine Frau aufpassen. Das ist unverzeihlich.«
    Alimas Parodie brachte Jasmin zum Lachen. »Du meinst wirklich, dass es daran liegt?«
    »Nein, natürlich nicht, ich wollte nur die dunklen Wolken aus deinem Gesicht vertreiben. Ich glaube, sie warten nur darauf, dass du einsiehst, was du falsch gemacht hast.«
    »Darf ich daran erinnern, dass Luc wollte, dass ich hierbleibe? Also tu ich doch genau das, was er will. Sobald ich etwas aus Amerika höre, werde ich … ich weiß nicht genau, was, aber
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