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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen
Autoren: Christine Spindler
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lass mich doch von Chris nicht ausziehen! Ich will nur mit ihm gehen.”
    “Der Kerl ist neunzehn, da reichen Händchenhalten und Knutschen nicht mehr”, machte ich ihr klar.
    Annika zuckte die Schultern. “Bis es so weit ist, kann mein Busen noch wachsen.”

Spaghetti al dente, ein Piercing und rätselhafte Freunde
    Als ich heimkam, tischte Chris gerade im Wintergarten das Mittagessen auf. Er hatte zum ersten Mal für uns gekocht, und alle saßen schon sehr gespannt um den Tisch, außer Papi, der musste arbeiten.
    Die Spaghetti bildeten einen dampfenden Berg in der Schüssel. Aus dem Soßentopf duftete es nach Basilikum und Tomaten. Ich setzte mich und merkte, dass ich tierisch hungrig war.
    “It smells great.”
    “Thank you.” Chris schenkte mir sein strahlendstes Lächeln. Gute Zahnpflege. Damit war schon mal eine der Fragen auf Ginas Liste geklärt.
    Normalerweise musste ich warten, bis meine gierigen Brüder sich die Teller voll geladen hatten, aber Chris meinte “Ladies first”, und beförderte mir höchstpersönlich eine Ladung Nudeln auf den Teller, bevor er mir die Soße reichte. In Gedanken gab ich ihm zwei Punkte bei der Frage: “Is he polite?”
    Chris setzte sich und sah uns erwartungsvoll an. “ → Dig in .”
    Ich rieb Parmesan über die Soße und ließ es mir schmecken.
    Die Nudeln waren so al dente, dass es Opa Lila fast das Gebiss raushaute. “Erstklassig”, lobte er. “I mean: first rate. I’m going to get my ear pierced today. Does anybody want to come along and see me get it done? We could → turn it into a family outing.”
    “I don’t want this silly family autism”, protestierte Ronny.
    Sven stippte einen Finger in seine Tomatensoße und tupfte Ronny einen Punkt auf die Nasenspitze. “ → Outing , not → autism , you → nitwit .”
    Ich wischte den roten Fleck schnell mit meiner Serviette weg, sonst stach die Familienähnlichkeit zwischen uns zu sehr ins Auge.
    “You only want us to come along”, meinte Tom zu Opa Lila, “because you don’t want to be the only one who gets → told off by Dad. No, thanks.”
    “I’m too young to watch Grandpa being pierced”, sagte Ronny. “I don’t want to see the blood.”
    “There won’t be any blood”, sagte Tom. “They do it with → red-hot → needles .”
    Warum waren alle immer so grausam zu unserem Jüngsten? “Leave him alone. Remember how he fainted when Grandpa got the tattoo?”, sagte ich zu Tom, dann schlug ich Opa Lila vor: “Why don’t you ask Chris?”
    Doch der schüttelte hastig den Kopf. “I’d love to go with you, but I’m meeting someone this afternoon.”
    “Have you got friends here?”, fragte ich, während die Durchblutung meiner Nase mal wieder alle Rekorde schlug.
    Auch Chris errötete, allerdings an den Ohrläppchen. Das sah tatsächlich ein bisschen süß aus, jedenfalls besser als sein kitschiges Lächeln. “Well, → sort of . I mean, yes, I have a friend or two.”
    Hatte er jetzt einen oder zwei Freunde? Und warum musste er deswegen rot werden? Sehr verdächtig.
    “Nike, will you come along to see me get my ear pierced?”, fragte mich Opa Lila.
    Ich überlegte schnell. In meinem Kopf formte sich ein Plan. Wenn ich Chris nachspionierte, fand ich vielleicht einiges über ihn heraus, das ich dann an Annika weitergeben konnte.
    “Sorry, Grandpa, I’m busy.”
    Später half ich Chris beim Abräumen.
    “Do you have a map of the town?”, fragte er. “I need to find an address.”
    “Sure. Wait, I’ll go and get it.” Ich brachte unseren Stadtplan und breitete ihn auf dem Esstisch aus, den Chris gerade feucht abgewischt hatte. Der Plan pappte an mehreren Stellen fest.
    Chris zeigte mir einen Zettel: Café Carluccio, Herbertstraße Ecke Manuelstraße. Ich brauchte nicht im Register nachzusehen, denn die Gegend kannte ich. Marco wohnte direkt über dem Café. Ich deutete mit dem Zeigefinger auf die Stelle. “It’s here. Not far from us. See, we live here.” Ich rutschte ein paar Zentimeter nach Südwesten. “It takes about ten minutes to walk there.” Ich fuhr mit dem Finger den Weg ab, den Chris nehmen musste. “I suggest you take the map with you, in case you get lost.”
    “Great, thanks.” Er sah auf seine Armbanduhr. “I’ll leave at twenty to two, just to be on the safe side.”
    Damit war die Frage nach seiner Pünktlichkeit bei Verabredungen beantwortet. Er wollte anscheinend früher da sein als die Person, mit der er sich traf. Wer das wohl sein
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