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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen
Autoren: Christine Spindler
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Sven und Ronny knieten vor dem Couchtisch und malten Spinnen.
    “Deine Spinne hat neun Beine”, sagte Sven zu Ronny.
    “Das ist kein Bein, das ist ihr kulinarisches Geschlechtsteil.”
    “Das heißt maskulines Geschlechtsteil, du Doofkopf”, verbesserte Sven.
    Ich ließ mich aufs Sofa sinken. “Sagt doch einfach Pimmel.” Dann scheuchte ich die Jungs raus, damit ich Annika in aller Ruhe die schlechte Nachricht überbringen konnte, dass Chris eine Freundin hatte.
    “Was war denn das eben für eine komische Tussi?”, fragte Annika und setzte sich neben mich.
    “Och, das ist eine total bekloppte Bekannte von Opa Lila”, flunkerte ich und merkte im nächsten Moment, dass ich damit einen entscheidenden Fehler gemacht hatte. Jetzt konnte ich ihr meine Verfolgungs- und Belauschaktion nicht mehr glaubwürdig auftischen. War vielleicht auch besser so. Annika sah nämlich total verändert aus. So strahlend hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie hatte hellrosa Lippenstift aufgetragen und trug ein pinkfarbenes T-Shirt, das ihr vor einem Jahr noch ganz gut gepasst hatte. Jetzt saß es etwas eng, machte sich aber wirklich sexy. Annika sah, im Gegensatz zu mir, wie ein richtiges Mädchen aus. Ich seufzte.
    “Was ist denn?”
    Ich konnte ihr unmöglich erzählen, dass ihr Schwarm bereits in festen Händen war, gerade jetzt, wo sie endlich wieder etwas Lebensfreude zeigte. “Ich glaub, ich krieg meine Tage.” Die zweite Lüge.
    “Ach so. Wo ist denn Chris?”
    “Weiß nicht.” Lüge Nummer 3. Man gewöhnt sich an alles. “Meinst du, ich sollte mir Extensions in die Haare machen lassen?”
    “Ist doch unpraktisch für dich, wo du so viel Sport treibst.”
    “Aber ich sehe aus wie ein Junge.”
    “Quatsch. Außerdem will dein Opa dann bestimmt auch welche.”
    Ich lachte trotz meiner miesen Laune, als ich mir vorstellte, wie Opa Lila einer entsetzten Friseuse erklärte, dass er seine schütteren grünen Haare verlängern lassen wollte.
    Im Flur erscholl plötzlich lautes Singen. “On the twelfth day of Christmas, my true love gave to me ...”
    Wer im Hochsommer Weihnachtslieder sang, musste wirklich schwer verliebt sein. Chris kam ins Wohnzimmer, eingehüllt von einer Aura aus guter Laune. “Oh, sorry, I hope I’m not interrupting. Hi Annika.”
    “Not at all”, versicherte Annika schnell. “Look, Ronny and Sven drew spiders for me.”
    “Cute. Shall I draw one for you, too?”
    Ich war schockiert. Das würde bei Annika in ihrem benebelten Zustand glatt als Liebeserklärung durchgehen. Chris hockte sich an den Couchtisch, direkt zu Annikas Füßen, und zeichnete eine Spinne mit Glubschaugen und einem frechen Grinsen. “There you are.”
    Annika bedankte sich überschwänglich. “I’m going to put it over the terrarium.”
    Opa kam hereinspaziert. “Hi, kids. Look at me and tell me if you notice anything.”
    Da, wo vorher dünne, grüne Fransen gewachsen waren, schimmerte jetzt die kahle, bleiche Kopfhaut. “You shaved your head.” Das war also das Geräusch aus dem Bad gewesen.
    “Right”, sagte Opa. “What else?”
    “You’ve got three piercings in your left → earlobe ”, stellte Annika fest.
    “Exactly, young lady. And → since the green hair didn’t go well with the earrings, I shaved it off. When it grows back, I’ll try a different colour.”
    “I’m going to let the black grow out, too”, sagte Annika, mehr zu Chris als zu Opa und mir. “I’m actually a natural blonde. I was → depressed for a while, so I dyed it black. It was a stupid thing to do. I hope it won’t take too long to grow out. Or should I have it dyed blonde?”
    “Better not”, riet Chris. “Juliet dyed her light brown hair dark red two years ago, and when she wanted to get rid of the colour and had her hair dyed blonde, it turned a terrible orange.”
    “Is Juliet your sister?”, fragte Annika scheinbar unbekümmert.
    Ich hielt den Atem an. Ihre bisherigen Depressionen waren nichts gegen das, was gleich kam, wenn Chris von seiner Freundin erzählte.
    Aber er wich der Frage aus. “I don’t have any sisters. I’m an only child.”
    “I’m an → only child , too.” So wie Annika es sagte, klang es, als hätten sie etwas Magisches und Geheimnisvolles gemeinsam.
    Opa Lila sagte zu Chris: “You’ve got to do the laundry. I’ve → run out of T-shirts.”
    Chris sah zerknirscht aus. “I must → admit I’ve never done laundry before.”
    “I’ll help you”, bot Annika sofort an.
    Da
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