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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen
Autoren: Christine Spindler
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welche zuzulegen.”
    Annika stand auf. “Weißt du was, wir gehen jetzt gemeinsam zu dir rüber und ich schaue mir den Kerl erst mal an. Danach fällt mir sicher etwas ein.”
    Chris schien eine Menge Schaulustiger anzuziehen, denn als wir ankamen und meine Familie im Wohnzimmer versammelt vorfanden, tauchte auch Marco auf. Er haute mir zur Begrüßung mit der flachen Hand auf den Rücken. Ich revanchierte mich mit einem Fausthieb in seinen Bauch. Natürlich hatte er das geahnt und die Muskeln rechtzeitig angespannt, sodass meine Faust glatt abprallte. Wir verstanden uns eben ohne viele Worte.
    “Mein Gott, ist der süß”, hauchte Annika mir ins Ohr.
    “Wie? Wer?” Hatte Ronny etwa den Hamster geschenkt bekommen, den er sich schon so lange wünschte?
    “Na, eeer.”
    Annika nickte mit dem Kinn in Richtung Couch.
    Dort saß Chris, der uns noch nicht bemerkt hatte, weil Ronny und Sven ihn belagerten. Papi reichte Gläser mit Orangensaft herum. Tom fläzte sich in seinem Lieblingssessel und gähnte ausgiebig.
    “Hä?”, machte ich.
    “Mensch, bist du begriffsstutzig”, raunte Annika mir zu. “Ich meine i-hihn, euren Kinderjungen. Kindermädchen darf ich ja wohl nicht sagen.” Sie kicherte. “Der ist supersüß.”
    “Sag mal, bist du’s wirklich oder hast du mit Gina die Körper getauscht? Du hörst dich an wie sie.”
    “Die deutschen Jungs taugen halt nix, darum hatte ich bisher keinen Grund, ins Schmachten zu geraten”, flüsterte sie.
    “Das hab ich genau gehört”, sagte Marco.
    “Dein Pech”, versetzte Annika, dann zerrte sie mich in den Flur. “Du musst mich ihm vorstellen, bitte, bitte”, bettelte sie.
    “Marco kennst du doch schon.” Es war echt nicht mein Tag, was schnelle Schlüsse und Geistesblitze anbetraf.
    “Chris natürlich. Der ist ja so unfassbar süß.”
    “Was soll an dem denn süß sein? Überhaupt, seit wann findest du Jungs süß? Bisher waren wir uns doch einig, dass sie nur zum Verkloppen taugen.”
    “Du bist total geschädigt, weißt du das?”, sagte Annika. “Das liegt wahrscheinlich daran, dass du mit drei Brüdern aufwachsen musst. So etwas kann ein sensibles Mädchen fürs Leben traumatisieren. Ich vermute, du wirst nie fähig sein, dich zu verlieben.”
    Ich wappnete mich seelisch für das Weltuntergangsdrama, von dem sie mir gleich erzählen würde. Doch dann bekam sie wieder diesen Gina-Blick und flehte mich förmlich an: “Und jetzt stell mich Chris vor, aber so, dass er gleich merkt, was ich für eine tolle Frau bin.”
    Was tut man nicht alles! Ich begleitete Annika zur Couch, schob Ronny und Sven zur Seite und sagte zu unserem Au-pair-Jungen: “Chris, I want you to meet my best friend Annika. She collects → skulls , spiders and other lovely stuff.”
    Annika stöhnte auf, aber nur ganz kurz, dann hatte Chris schon wieder sein Strahlelächeln angeschaltet, das auf Annikas Seele wie Balsam zu wirken schien. Sie sank förmlich neben ihm auf die Couch.
    “ → Live or dead spiders?”, fragte er.
    “Live spiders.” Sie zog doch tatsächlich zwei Fotos aus ihrem Geldbeutel und zeigte sie Chris. “This is Honey, and this one is Darling. I feed them insects.”
    “How fascinating. I think spiders are very → underrated → creatures .”
    “Schmieriger Charmebolzen”, raunzte Marco mir zu. “Gehen wir im Garten ein bisschen kämpfen, Nike?”
    “Warum nicht gleich hier?” Mit einem zackigen Schulterwurf beförderte ich ihn ohne Vorwarnung auf den Teppich. Marco ist zum Glück nicht zimperlich. Er sprang elegant auf die Füße, ging in Grundstellung und winkte mich näher. Normalerweise war er mir haushoch überlegen, aber nach allem, was passiert war, fühlte ich mich so voller Energie, dass ich ihn dreimal hintereinander zu Fall brachte.
    “Hast du heimlich trainiert?”, fragte er keuchend, als er sich das dritte Mal aufrappelte.
    “Ist alles eine mentale Sache.”
    Chris klatschte Beifall. “So you’re → into → martial arts . How fascinating.”
    “Absolutely”, sagte ich, auch etwas außer Puste. “It’s a very underrated sport.”

What a sweet little bear!
    Es klopfte. Wenn ich chattete, schien das Störenfriede ja geradezu magisch anzuziehen. Wieder mal war es Marco. Ich ging sofort in Abwehrhaltung, aber er winkte nur ab: “Für heute haben wir genug gekämpft. Ich wollte dir nur noch kurz etwas bringen, bevor ich gehe.” Er stellte mir einen kleinen Plüscheisbären auf den Schreibtisch. “Als Dankeschön. Ich hab
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