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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs
Autoren: Martina Paura
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sie meinem Freund in die Hand. »War das mit der Tigerente etwa deine Idee?«
    »Es sollte etwas Symbolisches sein«, verteidigt er sich.
    »Und da ist dir nur die Ente eingefallen!«
    »Wäre dir ein Frosch lieber gewesen?«
    »Vorsicht, Freundchen! Ich habe noch Munition in meiner Waffe«, warne ich ihn.
    »Die Tigerente ist wenigstens ein praktikables Symbol«, sagt Max und zeigt dann auf Daniel, der mit gesenktem Kopf über dem Geländer zum Festmachen der Pferde lehnt und aus seinem Herzen blutet. »Er wollte einen Fliederbusch.«
    Ich muss schlucken, als ich das höre und Daniel so traurig und einsam dastehen sehe. In mir drängt es, zu ihm zu laufen und ihn zu umarmen, vielleicht sogar zu küssen. Aber das wäre grausam - für ihn und für mich.
    Stattdessen sage ich zu Max: »Du darfst mich jetzt nach Hause bringen.«
    Ich laufe schnell vor, weil ich nicht will, dass Max und ich händchenhaltend an Daniel vorbeispazieren. »Kommt ihr?«, frage ich.
    Daniel schüttelt den Kopf. »Später.«
    Max klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. »Es wird schon dunkel.«
    »Oh, ja, das wird es«, sagt Daniel. »Ihr könnt ruhig gehen. Ich brauche noch einen Moment für mich alleine.«
    Ich bin schon dabei, einen Schritt auf ihn zuzumachen, um ihn einfach mitzuziehen, als ich plötzlich den Boden unter den Füßen verliere. Max hat mich auf seine Arme genommen und trägt mich über die staubige Straße aus Dodge City heraus.
    »Sogar an den Sonnenuntergang hast du gedacht«, sage ich.
    » Sonnenuntergang ?«
    »Am Ende reitet der Held immer in den Sonnenuntergang.«
    »Dann bin ich also dein Held«, sagt Max geschmeichelt.
    »Ich sagte, der Held reitet«, wiederhole ich. »Das trifft ja wohl eher auf mich zu. Ich bin der Held. Du bist mein Reittier.«
    »Dein Hengst«, sagt Max lachend.
    Ich enthalte mich jeglichen Kommentars. Schließlich möchte ich nicht abgeworfen werden. Kamele sind ja so empfindlich.
    Nach dem Duell in Dodge City fahren Tanja, Crocks, Beate und Daniel noch etwas trinken, um Daniel aufzuheitern. Ich habe Tanja darum gebeten, weil ich der Meinung bin, er sollte heute nicht den ganzen Abend alleine in seinem großen Haus sitzen. Und meine Gesellschaft wäre wohl im Moment nicht ganz passend. Außerdem will ich direkt nach Hause, um diesen Test zu machen, was ich natürlich niemandem auf die Nase binde. Nicht einmal Tanja habe ich etwas gesagt. Sie hätte sonst nur dabei sein wollen und nicht mehr zur Aufmunterung von Daniel zur Verfügung gestanden. Mein Auto habe ich mutigerweise Crocks anvertraut und lasse mich von Max chauffieren.
    Auf der Heimfahrt fragt mich Max, warum ich nun eigentlich Daniel erschossen habe und nicht ihn.
    »Das war Zufall«, antworte ich. »Eigentlich hatte ich ja auf dich gezielt.«
    »Jetzt mal im Ernst, Pia«, sagt er. »Du hast geweint, als du auf ihn geschossen hast. Ich habe es gesehen.«
    »Bei dir hätte ich mich in Tränen aufgelöst«, versichere ich ihm. »Ich gebe ja zu, wenn es dich nicht gäbe, hätte ich mich wohl in Daniel verliebt. Aber es gibt dich.« Ich zupfe ihn leicht am Ohr. »Da bist du. Und hier bin ich. Und du würdest mich von der Sonne holen, wenn es sein müsste. Und ich dich vom Mond. Alles andere ist unwichtig.«
    »Die Sonne ist weiter weg als der Mond«, sagt Max. »Und gefährlicher.«
    Ich schaue ihn streng an.
    »Mond ist okay«, sagt er schnell. »Man soll ohnehin die Sonne meiden. Woher weißt du, dass ich dich von der Sonne abholen wollte? Hat Beate dir davon erzählt?«
    Ich öffne meine Handtasche und hole Beates Beurteilung hervor. »Sie hat mir das gegeben. Ihre vorläufige Beurteilung unserer Beziehungsprobleme.«
    Ein kurzer Blick darauf genügt Max, um zu erkennen: »Das ist der Brief, den ich ihr geschrieben habe.«
    »Es tat gut, wieder einmal zu hören, dass du mich liebst«, sage ich. »Jetzt habe ich es sogar schwarz auf weiß.«
    »Dann hat meine Idee, einen Love Sheriff einzuschalten, also doch etwas gebracht.«
    »Könnte man so sagen.« Als ich den Brief zurück in meine Handtasche stecken will, fällt mir der Schwangerschaftstest heraus. Ich hebe ihn rasch auf, aber Max hat ihn bereits gesehen.
    »Du bist schwanger?« Vor Schreck kommt er kurz auf die andere Fahrbahn.
    »Nein. Guck auf die Straße! Ich glaube nicht, dass ich schwanger bin. Ich meine, es gibt ein paar Anzeichen, aber die können auch andere Ursachen haben. Fifty-fifty, schätze ich mal. Ich habe den Test noch nicht gemacht. Zuerst wollte ich alles andere
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