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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs
Autoren: Martina Paura
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Sicherheit bringen kann, hat ihn eine Kugel am Bein getroffen und einen gelben Fleck auf seiner Jeans hinterlassen.
    »Zwei zu zwei«, sagt Tom. »Jetzt gilt es.«
    »Wer drei Treffer abbekommen hat, ist tot und der andere hat gewonnen«, erklärt die Teuser.
    »Mich gewonnen«, sage ich kopfschüttelnd.
    »Nein, die Tigerente«, schmatzt Tom.
    Ich seufze. »Das ist dasselbe.«
    Auf einem Monitor entdecke ich das Innere des Saloons und sehe, wie Max geduckt neben dem Eingang steht und über die brusthohen Schwingtüren späht. Daniel hat sich mittlerweile von der Tigerente entfernt, wie ich auf einem anderen Bildschirm erkenne. Er ist die Straße ein paar Meter hinuntergelaufen, wechselt nun die Seite und versteckt sich am Post-Office in einer Seitengasse. Es dauert eine Weile, bis ich ihn auf einem anderen Monitor wiederfinde.
    »Wie viele Kameras habt ihr denn in der Stadt installiert?«, frage ich staunend.
    »Zwölf«, antwortet Tom stolz. »Und noch mal so viele im Gelände. Pro Monitor drei Kameras. Die kann ich dann umschalten.«
    Er demonstriert es mir an einem der Bildschirme. Als dabei auch eine Aufnahme des Parkplatzes erscheint, sagt er: »An Ihr Auto kann ich mich übrigens erinnern. Diese Sheriffskiste. Sie waren schon einmal hier, stimmt‘s?«
    »Ja, zusammen mit dem Mann, dessen Sekundant Sie sind. Konnten Sie sich an den auch erinnern?«
    »Nein, nur an Ihr komisches Auto«, sagt Tom. »Hey, da kommt ja Tanja. Auch mit so ‚nem Affenzahn wie Sie eben. Mann, was ist denn so interessant daran, wer diese doofe Tigerente gewinnt ?«
    Der Alfa brettert über den Schotter und dreht sich einmal um die eigene Achse, als Tanja eine Vollbremsung hinlegt. Neben ihr sitzt Crocks und wirkt nicht im Mindesten verängstigt wegen ihres Fahrstils. Für jemanden, der Autos reihenweise zu Schrott fährt, war das vielleicht ein ganz normales Manöver. Die beiden haben sich wirklich gesucht und gefunden.
    »Haben Sie auch Ton?«, fragt die Teuser und deutet auf den Monitor, auf dem Daniel zu sehen ist, wie er gerade sein Handy ans Ohr hält.
    »Einen Moment«, sagt Tom und drückt ein paar Knöpfe an seinem Schaltpult. »Wir haben alles. Sogar Nachtsicht. Auf Wunsch schneiden wir für Gruppen Filme von ihren Turnieren zusammen. Und Sicherheitskräfte, die hier Übungen abhalten, brauchen die Filme zur anschließenden Auswertung und Manöverkritik. Aber ihr wolltet ja keinen Film. So, da haben wir es: Kamera sieben, Ton an.«
    Die Stimme von Daniel ist plötzlich zu hören. »... werde nicht abnehmen«, sagt er gerade in sein Handy. »Du sollst es nur klingeln lassen ... Solange es geht. Aber nicht sofort, erst in zehn Minuten, alles klar? Gut, danke, Anna.«
    »Raffiniert«, kommentiert Tom die Aktion. »Jetzt lässt er sein Handy dort hinten liegen und schleicht sich in die Nähe des Saloons. Und wenn der andere Typ dort drinnen in zehn Minuten das Handy in einiger Entfernung klingeln hört, wird er denken, er könne jetzt ungefährdet herauskommen. Und das war‘s dann für ihn.«
    Ich werfe der Teuser einen fragenden Blick zu. »Du glaubst doch nicht, dass die beiden sich von dem Ausgang dieses«, ich setze das nächste Wort mit meinen Fingern in Anführungszeichen, >Duells< in irgendeiner Weise beeindrucken lassen?«
    »Nun, Duelle hatten immer schon viel mit Ehre zu tun«, erklärt die Teuser. »Wie ich Daniel kenne, wird er sich an das Vereinbarte halten. Wenn er verliert, wird er Max das Feld überlassen und sich nicht länger um dich bemühen, Pia - auch wenn es ihm noch so schwerfällt. Bei Max bin ich mir nicht sicher. Ich kann nicht genau beurteilen, wie wichtig er seine Ehre nimmt.«
    Genau weiß ich das natürlich auch nicht. Aber ich würde sagen, auf einer Skala von eins bis zehn liegt Ehre bei Max ungefähr zwischen drei und acht. Enger kann ich das nicht eingrenzen. Ich selbst liege bei ihm schätzungsweise zwischen zwei und sieben.
    Als Tanja und Crocks hereinstürmen, kläre ich meine Freundin rasch über die wahre Natur des Duells auf. In ihren Augen kann ich Erleichterung sehen. Aber auch ein Schimmer Enttäuschung darüber, dass die Aktion nicht so aufregend und romantisch ist wie ein Kampf auf Liebe und Tod. In der Hölle werde ich also Gesellschaft haben.
    Während die zehn Minuten bis zum Läuten von Daniels Handy langsam herunterticken, schaue ich auf den Monitor und beobachte Max, der noch keine Ahnung hat, dass er gleich »tot« sein wird.
    Nach dem dritten Klingeln des Handys stürzt Max
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