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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs
Autoren: Martina Paura
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Erklärungen. Bei so viel Stress, wie ich in letzter Zeit hatte, spielt der Körper dir schon einmal ein paar Streiche.
    Ich setze mich auf die Treppe und krame in meiner Handtasche nach dem Schwangerschaftstest, um mir die Anleitung durchzulesen. Dabei fällt mir das Kuvert von der Teuser in die Hände, ihre Beurteilung meiner Beziehungsprobleme mit Max.
    Eigentlich wollte ich es ihr ja auf den Schreibtisch legen. Aber jetzt habe ich es schon aufgerissen, also was soll‘s?
    Mit mäßigem Interesse fange ich an zu lesen. Und dann lese ich intensiver. Und dann lese ich noch einmal, diesmal verschwommener.
    Ich krame mein Handy hervor und rufe Beate an, erreiche aber nur ihre Mailbox. Bevor ich auflegen kann, höre ich mich ein paar Worte draufsprechen: »Hallo, Beate, hier ist Pia. Ich habe gerade deine Beurteilung gelesen. Und ich muss sagen, die ist dir gut gelungen. Hätte ich dir, ehrlich gestanden, gar nicht zugetraut. Vielen Dank, Love Sheriff.«
    Ich fasse einen Entschluss. Vielleicht läuft das Klärungsgespräch zwischen Max und Daniel noch. Und vielleicht sollte ich daran teilnehmen. Ich habe, glaube ich, etwas mitzuteilen.
    Als ich im Auto sitze und bereits die Hälfte der Strecke zurückgelegt habe, bekomme ich einen Anruf - von Crocks!
    »Pia! Du musst etwas unternehmen!«, ruft er aufgeregt. »Max und dein Brunner ... Das sind solche Schwachköpfe!«
    Wenn Crocks jemanden als Schwachkopf bezeichnet, ist das sehr, sehr besorgniserregend. »Was ist mit Max und Daniel?«, dränge ich. Crocks‘ Stimme überschlägt sich fast, als er antwortet: »Ich glaube, diese Vollidioten wollen sich duellieren!«
    Um ein Haar wäre ich auf meinen Vordermann aufgefahren. »Du machst Witze!«, rufe ich erschrocken.
    Aber Crocks beteuert, dass es ihm ernst sei. Er habe es auch gerade erst erfahren, als er zu Max wollte, um zu schauen, ob die berühmte Aussprache schon vorüber sei.
    »Eigentlich war ich nur neugierig und wollte mir diesen Brunner mal ansehen«, gesteht Crocks. »Aber in eurer Wohnung war niemand mehr. Dann habe ich meinen Bruder auf dem Handy angerufen und er hat mir gesagt, heute sei der Tag der Entscheidung. Er sei unterwegs nach Dodge City, wo er sich mit Brunner duellieren werde. Und dann hat er noch gerufen: >Showdown< und aufgelegt.«
    »Das ist doch verrückt!«, rege ich mich auf. »Niemand duelliert sich heutzutage mehr wegen einer Frau. Wegen eines Parkplatzes vielleicht, aber nicht wegen einer Frau. Und schon gar nicht wegen mir!«
    Aber wenn ich darüber nachdenke, ist Daniel durchaus solch eine verrückte Idee zuzutrauen. Wer weiß, welcher tiefere philosophische Unsinn dahintersteckt. Die elementare Liebe. Vielleicht glaubt er, man könne sich ihr nur als würdig erweisen, wenn man bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Der elementare Liebesbeweis.
    Elementarer Schwachsinn! Blutvergießen ist kein Liebesbeweis, selbst dann nicht, wenn es Herzblut ist. Die Größe der Liebe misst man nicht in Litern, sondern in Karat.
    Weiß doch jeder.
    Offenbar hat die Liebessonne, von der Daniel einmal gesprochen hat, ihm den Verstand verbrannt, als bei ihm das Rollo hochging. Ein Duell! Du meine Güte! Duelle sind doch schon ewig aus der Mode. Seit sich dabei mal einer verletzt hat. Zusammen mit Anstand, Ehre und Schulterpolstern wurden sie auf dem Müllplatz der Geschichte entsorgt.
    Und Max macht bei so einer hirnrissigen Aktion auch noch mit! Also, eins weiß ich: Wenn die beiden das überleben sollten, bring ich sie um!
    »Mein Bruder klang ziemlich entschlossen«, sagt Crocks. »Außerdem hat er aus einem Auto heraus telefoniert. Ich habe deutlich die Fahrgeräusche gehört. Und jetzt nimmt er nicht mehr ab. Wenn ich nur wüsste, was er mit Dodge City meint? Das gibt es doch nur im Western, oder?«
    »Ich weiß, wo es liegt«, sage ich.
    »Wirklich? Holst du mich ab? Dann können wir zusammen ...«
    »Keine Zeit. Wo ist Tanja?«
    »Sie müsste eigentlich bald auftauchen«, sagt Crocks. »Sie hatte einen Termin bei ihrer Wohnungsgesellschaft. Ein paar Sachen klären, weil wir doch zusammenziehen werden. Anschließend wollte sie zu mir kommen.«
    »Du ziehst zu Tanja?«, frage ich überrascht.
    »Ja, also, wir haben uns gedacht...«
    »Schon gut. Später. Wenn Tanja kommt, soll sie dich hinfahren. Sie weiß ebenfalls, wo es ist. Ich muss mich jetzt beeilen. Ich rufe dich an, wenn ich mehr weiß.«
    Dann lege ich auf, schalte fluchend die Sirene und das Warnlicht an und gebe Gas.
    Im
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