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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs
Autoren: Martina Paura
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Anmeldegebäude von Dodge City treffe ich auf Beate Teuser. Ihren weißen Porsche und den BMW von Max habe ich auf dem Parkplatz an mir vorbeihuschen sehen, als ich mit siebzig Sachen eingeparkt habe, dass die Schottersteine nur so wegspritzten. Für die Fahrt hierher habe ich keine halbe Stunde gebraucht. Dafür darf das Sheriff Department von Pinellas County mit zwei Strafzetteln wegen Geschwindigkeitsüberschreitung rechnen.
    »Wo sind sie?«, schreie ich die Teuser an. »Haben sie schon ... ?«
    »Oh, Pia, hast du es dir doch anders überlegt? Du kommst gerade noch rechtzeitig. Beinahe hättest du alles verpasst. Und das wäre doch jammerschade gewesen, weil es dich schließlich im besonderen Maße betrifft.«
    Sie läuft in einen Raum hinter dem Empfangstresen, aus dem sie offenbar auch gekommen ist, um mich abzupassen, und winkt mir, ihr zu folgen.
    »War das Duell deine Idee?«, frage ich sie, während ich hinter ihr herlaufe.
    »Nein, das hat sich Daniel ausgedacht. Aber erst nachdem ich den beiden klargemacht hatte, dass sie auf deine Entscheidung noch lange warten können. Und dass sie dann - so wie ich dich einschätze, Pia, entschuldige - das Produkt von Zufall und einer Laune des Augenblicks sein wird. Ich schlug vor, das Ganze abzukürzen, indem die Männer selbst eine Entscheidung herbeiführen. Und kurioserweise hat sich jeder von ihnen damit offenbar bessere Chancen ausgerechnet.«
    »Aber doch nicht mit einem Duell! Seid ihr alle verrückt geworden?«
    Die Teuser schaut mich verständnislos an. »Warum kein Duell? Vor hundert Jahren war so etwas noch ganz normal. Und damals haben sie mit scharfer Munition geschossen, nicht mit Farbkugeln.«
    Farbkugeln.
    »Oh«, mache ich und spüre eine gewaltige Erleichterung, aber zur gleichen Zeit auch eine winzige, unangebrachte Enttäuschung, für die ich mich schäme und wahrscheinlich in die Hölle komme.
    Der Raum, in den die Teuser mich geführt hat, ist schmal und düster und hat Ähnlichkeit mit einem Regieraum. Die vielen Monitore an der einen Längswand verstärken diesen Eindruck. An einem Bedienpult lümmelt sich ein junger, schlaksiger Mann auf einem Bürostuhl, hält in der einen Hand ein Wurstbrot und in der anderen eine Dose Bier und beobachtet das Geschehen auf den Bildschirmen.
    »Das ist Tom. Tom, das ist meine Kollegin Pia«, stellt die Teuser uns vor. »Tom ist hier angestellt und für die Sicherheit und Technik verantwortlich. Außerdem war er so freundlich, sich als Sekundant von Daniel zur Verfügung zu stellen. Ich bin die Sekundantin von Max.«
    »Und wo sind die beiden?«, frage ich.
    Tom macht eine ausholende Armbewegung, mit der er die Reihe der Monitore abfährt. »Die sind schon in Dodge City«, sagt er mit vollem Mund. »Spielen High Noon. Dabei ist es gleich vier. Die Jungs sollen sich mal beeilen, bevor es dunkel wird. Außerdem habe ich in einer Stunde Feierabend. Bis dahin müssen sie die Markierer und Schutzmasken wieder abgegeben haben.«
    »Sie werden bestimmt rechtzeitig fertig«, versichert die Teuser. »Immerhin haben beide bereits einen Treffer.«
    »Meiner hat noch einen abbekommen, als Sie gerade raus sind«, informiert Tom meine Kollegin. »Wollte sich heimlich an die Tigerente ranrobben. Hat nicht geklappt.«
    Tigerente ist mein Stichwort. »Könnte mir vielleicht einmal jemand erklären, was hier abgeht?«
    »Lustiges Spiel«, sagt Tom. »Sehen Sie hier auf dem Monitor oben rechts.« Ich schaue hin und erkenne einen Stuhl mitten auf einer staubigen Straße, die so aussieht, als wäre der einzige Verkehr, den sie kennt, die Postkutsche einmal die Woche. Auf dem Stuhl steht eine Tigerente aus Holz. »Unsere beiden Cowboys wollen beide die Tigerente haben«, fährt Tom fort. »Wer sie sich schnappt und in sein Lager bringt, hat gewonnen.«
    »Klingt, als wäre ein Samstagseinkauf im Supermarkt gefährlicher«, sage ich.
    »Dann schauen Sie mal hier.« Tom zeigt auf einen Bildschirm, auf dem Max zu sehen ist, in seiner Hand einen Farbmarkierer, über seinen Augen eine Schutzbrille. Er klettert an einem der Holzhäuser der Westernstadt hoch und läuft geduckt über eine Galerie, bis er in der Nähe der Tigerente an einem anderen Gebäude, das ein großes Schild mit der Aufschrift LOCKSMITH als Schmiede erkennbar macht, wieder vorsichtig herunterklettert. Er ist noch nicht auf dem Holzgehweg aufgekommen, als plötzlich Daniel hinter einem Strohballen hervorkommt und das Feuer eröffnet. Ehe Max sich im Saloon in
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