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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens
Autoren: Elizabeth Scott
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ausgerenkt, was wieder in Ordnung gebracht wurde, aber sein Hüftknochen wird immer brüchiger.
    Ich will lieber nicht dran denken. Es ist eine schreckliche Vorstellung, dass der Körper die eigenen Knochen auffrisst. Und es macht mir Angst, wie krank mein Dad ist – und dass es noch viel schlimmer werden könnte.
    Ich will nicht, dass es so weit kommt. Ich will Dad und Mom bei mir behalten. Will sie immer um mich haben. Zu Hause. So wie Mom, die immer bei mir war, seit ich denken kann. Mom hat Geschichte studiert – ihr Spezialgebiet ist das Mittelalter – und sogar promoviert. Aber nachdem die beiden Jobs, die sie danach angenommen hat, mehr oder weniger im Sand verlaufen sind, hat sie aufgegeben und sich keine neue Arbeit gesucht. Stattdessen hat sie sich aufs Kochen verlegt und später auf ihre Kochshows.
    Ich bin viel mit Mom und Dad zusammen, was ich ehrlich gesagt okay finde. Ich mag meine Eltern und würde sie mit nichts und niemandem tauschen, und ich hab Angst um Dad, weil sein Rheuma nicht besser wird –oder auch nur zum Stillstand kommt –, trotz der Tabletten. Er kann jetzt nicht mehr fünf Meilen am Tag gehen, sondern nur noch drei oder weniger. An besonders schlimmen Tagen geht er überhaupt nicht aus dem Haus.
    »Also«, sagt Brianna und wedelt mir mit ihrer Hand vor den Augen herum, »du wirst gekidnappt, wie ich schon sagte. Ryan, schnell, pack sie, und dann los!«
    Das bringt mich auf Trab und ich stehe auf, damit Ryan nicht gezwungen ist, mich anzufassen. Ich will an ihm vorbeischauen, aber ich schaffe es nicht und sehe ihn doch an, als er zu mir herschaut.
    Ich schlucke und Dad sagt: »Keine Angst, Sarah-Bär, Ryan tut dir bestimmt nichts. Wahrscheinlich kann er dich noch nicht mal hochheben.«
    »Na, danke, Dad«, sage ich und er schüttelt den Kopf und sagt: »Aber Sarah, so war das doch nicht gemeint … du bist nicht dick, sondern zierlich, das weißt du doch. Ich meinte nur, Ryan ist nicht sehr groß – was jetzt nicht heißen soll, dass du keine Kraft hast, Ryan. Aber du siehst nicht so aus, als würdest du jeden Tag ins Fitnessstudio rennen und Gewichte stemmen …« Dad hält inne und räuspert sich. »Okay, ich geh dann lieber mal rein und seh nach, ob deine Mutter Hilfe braucht, ja?«
    »Dad«, sage ich, halb verlegen, halb besorgt, aber als ich ihm die Tür aufmache, schüttelt er den Kopf und sagt: »Geh schon, Sarah, und amüsier dich gut.«
    »Und vergessen Sie Ihre Tabletten nicht!«, ruft Brianna und mein Vater sagt lächelnd: »Ich werde mir einenZettel an die Stirn kleben, auf dem steht: ICH HABE MEINE MEDIZIN GENOMMEN, GROSSES EHRENWORT!« Dann wuschelt er ihr noch mal die Haare durch und geht hinein.
    »Er ist ein Schatz«, sagt Brianna und packt meine Hand. »Und jetzt komm, Sarah-Bär, beweg mal deinen mickrigen Arsch!«
    »Ich bin nicht mickrig«, sage ich und lasse mich seufzend von Brianna die Treppe hinunter zu Ryans Wagen ziehen. »Sondern zart gebaut.«
    Das ist meine Umschreibung dafür, dass ich keinen Busen und keinen Arsch habe, sondern den Körper einer Zwölfjährigen, auch von der Größe her. Ich bin nicht mal ganz 1,56. Für eine Zwölfjährige ist das okay, klar, aber ich bin siebzehn und habe eine Freundin, der alle Jungs hinterherstarren, selbst wenn sie mit einer anderen zusammen sind. Das ist dann nicht mehr so lustig.
    »Stimmt, du bist zierlich«, sagt Ryan hinter mir und Brianna meint: »Dann musst du dir erst recht einen neuen Wagen kaufen, Ryan. Weil Sarah so wenig Platz wegnimmt.« Sie grinst mir zu, als ich auf den Rücksitz rutsche. »Guck mal, sie ersäuft doch praktisch da hinten. Ein kleineres Auto wäre viel bequemer für sie.«
    »Ja, genau – Captain Tiny treibt hier hinten hilflos in den Meereswogen«, spotte ich und schnalle mich an.
    »Was, kein Mädchen über Bord?«, sagt Ryan mit einem raschen Lächeln zu mir, bevor er auf den Fahrersitz rutscht, und ich weiß, dass er auf den Klassenausflug letztes Jahr anspielt, als wir beide seekrank wurden unddie ganze Hin- und Rückfahrt einträchtig über der Reling hingen und uns gegenseitig trösteten.
    Ich werde rot, erfreut und erschrocken.
    »Ihr seid schon zwei komische Vögel«, meint Brianna. »Aber ich mag euch trotzdem.«
    »Danke«, sagen Ryan und ich wie aus einem Mund und Brianna lacht und küsst Ryan auf den Nacken.
    Ich lege meine Hände auf die Knie und starre zu den beiden nach vorne, nehme das flüchtige Aufblitzen von Fingerknöcheln wahr, wenn wir unter einer
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