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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens
Autoren: Elizabeth Scott
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Kapitel 2
    Brianna und Ryan küssen sich. Ich tu so, als ob ich nichts merke, aber das ist schwer, wenn man die Einzige im Zimmer ist, die nicht herumknutscht. Und der Film, den Brianna ausgesucht hat, ist auch nicht neu.
    Ich kenne ihn in- und auswendig.
    Ich habe ihn genau siebenunddreißigmal gesehen.
    Das klingt schrecklich, aber Brianna ist ganz wild auf den Film und er ist immer noch besser als das, was mich zu Hause erwartet: entweder Nachrichten oder alte Sitcoms – Dads Spezialität – oder irgendwelche DVDs, die Mom von ihren unsäglichen Kochshows gemacht hat. Seit sie bei »Fabulous Family Cook-Off« mitmacht, studiert sie sich selbst bei anderen Kochshows, um ihre »Vorarbeiten zu optimieren«, wie sie immer sagt.
    Mit anderen Worten: Ich kann meiner Mutter dabei zuschauen, wie sie sich selbst beim Zwiebelschneiden zuschaut. Und muss mir hinterher anhören, wie sie ihre eigene Arbeit kritisiert.
    Klar, dass ich mir lieber Briannas Film reinziehe, selbst wenn es jetzt das achtunddreißigste Mal ist. Die Handlung ist simpel: Mädchen trifft Jungen und verknallt sich in ihn, Junge verknallt sich in Mädchen, dann kriegt Junge Krebs und stirbt, aber Mädchen ist tapfer undweint nur einmal, ganz am Ende, als Junge sagt: ›Ich warte auf dich‹, und dann stirbt.
    Beim ersten Mal hab ich geweint, klar. Und beim zweiten Mal auch. Aber beim dritten Mal ging mir langsam die beste Freundin auf die Nerven, die ab und zu aufkreuzt, um die »Heldin« zu trösten – entweder bringt sie ihr Eis mit und/oder macht/sagt was Dummes – klemmt zum Beispiel ihren Rock in der Tür ein und zerrt daran, bis sie plötzlich ganz ohne Rock dasteht. Einmal singt sie sogar einen Regenschirm an, um die andere aufzumuntern.
    Also jedenfalls habe ich mich seit dem dritten Mal gefragt, warum die beste Freundin so eine Lachnummer sein muss. Und wie sie es aushält, immer nur die Trösterin zu spielen und pausenlos Eis zu essen. (Na ja, Letzteres ist vielleicht nicht so schlimm.)
    Und ich habe mir ausgemalt, wie das geheime Leben der besten Freundin aussieht, wenn sie nicht gerade ihren Rock verliert oder die Heldin anschleimt: »Wie kannst du nur immer so tapfer sein? Ich würde das nie schaffen.«
    In Gedanken habe ich ihr alles Mögliche angedichtet – unter anderem war sie
heroinsüchtig (in der Woche, als ich mit Ryan und Brianna in dem tollen Indie-Film über ein Model war, das sich Heroin spritzt, um dünn zu bleiben, und in allen Medien hochgejubelt wird, bis sie schließlich stirbt. Brianna hat mich mitgeschleppt, weil sie jemanden zum Reden haben wollte, falls ihr der Film zu langweilig wurde. Ich musste mir also ihre Kommentare über die neueste Folge von »Date a Rockstar«anhören, in der die Mädchen splitternackt ein Spiegelei braten müssen, ohne sich zu verbrennen. Der Film war trotzdem super, jedenfalls das, was ich davon mitbekommen habe, und hinterher bin ich noch mal mit meiner Mutter reingegangen. Mom fand ihn »deprimierend«, aber wenigstens hat sie mich nicht die ganze Zeit vollgequasselt, sodass ich diesmal den ganzen Film sehen konnte.)
eine Spionin (wegen dem tollen Plot natürlich!)
eine Superheldin, die die Welt retten will und sich zu diesem Zweck als harmloser Trampel tarnt (ebenfalls ein toller Plot)
verknallt in den Jungen und er in sie, und sie treffen sich heimlich – wenn das Mädchen auf einer ihrer Musikevents ist – und der Junge sagt der besten Freundin, dass er in Wahrheit sie liebt, aber das Mädchen nicht verletzen möchte, und die beste Freundin akzeptiert das, weil sie im Grunde genommen ein guter Mensch ist, obwohl sie sich in den Freund ihrer besten Freundin verliebt hat.
    Diese letzte Version verdränge ich immer ganz schnell, aber es gelingt mir nicht wirklich.
    Weil ich mir das so gut vorstellen kann (im Film natürlich) und die beste Freundin ist wirklich nett. Ich meine, sie kann doch nichts dafür, dass sie sich in den Typ verliebt hat. Echt nicht. Ich muss es wissen. Weil ich nämlich selber dieses Mädchen sein …
    Nein, halt. Warum soll ich lügen? Ich
bin
dieses Mädchen. Das Mädchen, das sich in den Freund ihrer besten Freundin verliebt hat. Mit anderen Worten: Ich bin ein Monster. Jedes Mädchen kennt das ungeschriebene Gesetz: Du darfst dich nicht in den Freund deiner besten Freundin verlieben.
    Natürlich weiß ich das auch. Und ich will nicht in Ryan verliebt sein. Er ist Briannas Freund und sie ist verrückt nach ihm. Ich müsste nur meinen Kopf ein bisschen drehen,
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