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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens
Autoren: Elizabeth Scott
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dann könnte ich sehen, wie sie sich küssen. Die beiden sind zusammen, klar. Sie sind jetzt ein Paar – Ryan & Brianna. Das alles weiß ich.
    Aber ich sehe sie nicht an. Ich will nicht daran erinnert werden, dass sie miteinander gehen.
    Es tut so weh, die beiden zusammen zu sehen.
    Also konzentriere ich mich auf den Film. Vielleicht ist die beste Freundin in Wahrheit eine Attentäterin, die aus der Zukunft kommt und den Auftrag hat, einen durchgeknallten Wissenschaftler umzubringen, der sonst die ganze Menschheit vernichten würde.
    Plötzlich fliegt mir ein Sofakissen an den Kopf, und weil ich genau weiß, wer das war, sage ich nur: »Hey, Brianna, lass das – du willst doch nicht, dass ich die Handlung verpasse und nicht mehr mitkomme, oder?«
    Brianna lacht und ich zwinge mich, den Kopf zu ihr umzudrehen.
    Ihr Mund klebt jetzt nicht mehr an dem von Ryan und sie grinst mich an. »Also was ist? Kommst du heute Abend mit?«
    Ich beuge mich vor und blicke demonstrativ auf meine Uhr. Erst zehn. Zu früh, um ihr zu erzählen, dass ich nach Hause muss. Ich brauche dringend eine Ausrede, warum ich nicht mitkann. Mit ihr. Nein, mit
ihnen.
    »Ich kann nicht, Brianna. Ich muss morgen um fünf aufstehen und mit Mom einkaufen gehen. Sie will noch mal einen Testlauf mit ihren Rezepten machen, falls sie ins Finale kommt.«
    »Und warum musst du da mit?«, fragt Brianna.
    »Dad kann nicht, wegen seiner Hüfte, und Mom sagt, dass sie Hilfe beim Einkaufen braucht.«
    Das ist eine glatte Lüge. Meine Mutter braucht keine Hilfe beim Einkaufen. Sie kennt jedes Lebensmittelgeschäft in einem Umkreis von fünfzig Meilen wie ihre eigene Westentasche und weiß genau, wer wann welche Waren hereinbekommt, welche Läden die neuesten Produkte als Erste anbieten und welche am längsten aufhaben, falls ihr plötzlich um zehn Uhr abends noch irgendwas einfällt, das sie unbedingt sofort ausprobieren muss.
    Für Mom ist es das Höchste, neue Rezepte zu kreieren. Sie macht ständig bei irgendwelchen Kochshows mit und hat sich auch schon viermal »platziert«, was in der Kochshow-Sprache bedeutet, dass sie Zweite oder Dritte wurde. Mehr kann man nicht erwarten, meint sogar Mom, aber das stimmt nicht.
    Meine Mutter ist hundertprozentig auf Sieg aus, wenn sie ein Rezept einschickt. Das weiß ich. Kochen ist ihre Leidenschaft, klar, und sie erfindet auch gern neue Rezepte,aber sie lässt keinen einzigen Kochwettbewerb aus. Nicht dass sie viel Wirbel darum macht, so wie viele andere »Kandidaten«, die ich kennengelernt habe, aber ihr Kampfgeist ist enorm und hält sie bei der Stange.
    Mom war schon immer so ehrgeizig, glaube ich. Es ist kein Zufall, dass ich meistens mit Dad Quartett gespielt habe und nicht mit ihr, als ich noch klein war. Dad hat mich wenigstens manchmal gewinnen lassen.
    Dieses Jahr hat sie zwanzig Rezepte für das »Fabulous Family Cook-Off« eingeschickt, und die probiert sie jetzt an uns aus. Zwanzig ist nicht viel in der Welt der Kochshows, aber Mom wollte sich lieber auf »ein paar wenige Gerichte« konzentrieren, weil das ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg ist. Dad und ich essen das Zeug jetzt schon eine ganze Weile, denn meine Mutter will gewappnet sein, wenn sie genommen wird (ein »Falls« taucht auf ihrem Bildschirm gar nicht erst auf).
    Brianna weiß das leider auch. Das ist der Nachteil, wenn man seine beste Freundin schon seit dem Kindergarten kennt. Wir sind seit zwölf Jahren befreundet und natürlich weiß Brianna fast alles über mich und meine Familie.
    »Seit wann braucht deine Mom dich zum Einkaufen?«, sagt sie jetzt prompt. »Die kommt schon allein klar – sie kennt jeden verdammten Laden hier in der Gegend. Und sie hat doch ihr berühmtes System.« (Das stimmt: Mom hat wirklich ein System. Sie braucht nicht länger als eine Minute, um in jedem Laden alles zu finden, und das mit verbundenen Augen.)
    Meine Ausrede wird dadurch allerdings auch nicht glaubwürdiger.
    »Vielleicht will Sarah gar nicht zu der Party«, wirft Ryan ein und starrt auf das gerahmte Foto von Brianna, das sie an der Wand gegenüber aufgehängt hat. Ich habe es letztes Jahr gemacht, als ich den Fotokurs belegt habe, weil ich dachte, dass ich da locker eine Eins bekommen würde.
    Aber das war ein Irrtum. Ich habe gerade mal eine Zwei minus geschafft und jede Menge schlechte Fotos gemacht. Nur das von Brianna ist gut geworden: Sie sitzt auf der Treppe vor ihrem Haus und schaut in die Ferne und ich habe so lange mit dem
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