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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens
Autoren: Elizabeth Scott
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Weg nach Hause, weil ich nicht an Ryan und Brianna denken will, wenn ich heimkomme. Ich will nicht die ganze Zeit »Was wäre, wenn« spielen, wie ich es jetzt schon halb tue. Ich will mich für Brianna freuen und sonst nichts.
    Aber als ich heimkomme, steht Ryans Auto in der Einfahrt.
    Ich parke meines daneben und mein Magen verkrampft sich, mein Herz (das dumme, verräterische) flattert in meiner Brust, bis mir schwindlig wird.
    Ich schaue zu unserer Veranda hinüber und sehe meinen Dad und Brianna und Ryan dort sitzen, alle drei im Schein der großen Milchglaskugel, die Mom für ihren zweiten Platz im »Perfekten-Veranda-Dinner« der Zeitschrift »Best Houses and Lifestyle« gewonnen hat. (Für ihren Mini-Hackbraten mit Honig-Senf-Saucen-Kruste und ihre Serrano-Chili-Maismuffins mit Honigbutter. Ich habe das alles oft genug zum Abendessen bekommen: ungefähr sechzigmal. Und es schmeckte auch gut – die ersten vierzigmal. Die letzten zwanzigmal waren ein Albtraum, aber Mom ist unerbittlich, bevor sie ihre Rezepte nicht in- und auswendig kann.)
    Ich sehe Ryan und Brianna an – zwinge mich dazu –und mein Herz hört auf zu flattern, weil es eben so ist. Das ist die Realität.
    Aber warum sind sie hier?
    »Hi, Sarah-Bär«, sagt Dad. Er steht auf und umarmt mich, als sei ich sechs und nicht siebzehn. Ich seufze, aber ich umarme ihn auch und bin froh, dass er nicht zusammenzuckt, weil ihm seine kranke Hüfte wehtut.
    »Warum bist du hier auf der Veranda?«, frage ich ihn und dann sehe ich Brianna an. »Und wie seid ihr vor mir hierhergekommen?«
    Brianna verdreht die Augen. »Du fährst wie ein alter Opa, Sarah«, sagt sie. Dann schaut sie meinen Dad an. »Ähm, war nicht persönlich gemeint, Mr Forster.«
    »Ich hab es auch nicht so aufgefasst«, lacht Dad und verwuschelt ihr die Haare. Ich hasse es, wenn er das bei mir macht, weil ich nicht dran erinnert werden will, dass meine Haare eine Katastrophe sind – nicht glänzend und perfekt gestylt, sondern so, als würden sie ständig durcheinandergewuschelt. Aber Brianna mag es – schon immer – und wirft Dad ein scheues Lächeln zu, bevor sie sich wieder Ryan zuwendet und ihm einen Arm um die Schulter legt.
    »Also jedenfalls«, sagt sie, »sind wir hier, um dich zu kidnappen. Ich kann nicht zulassen, dass meine beste Freundin am Freitagabend allein zu Hause rumsitzt. Das machst du doch sowieso die ganze Zeit!«
    Ich zucke unwillkürlich zusammen bei diesen Worten – Brianna hat recht, aber es tut trotzdem weh – und dann sagt Dad: »Du musst nicht vor ein Uhr zu Hause sein,Sarah-Bär, hörst du? Und an deiner Stelle würde ich sowieso die Flucht ergreifen.« Er grinst mich an. »Es sei denn, du willst dir unbedingt meinen Jura-Vortrag anhören. Oder mich daran erinnern, dass ich meine Tabletten nehmen soll, was deine Mutter schon zweimal getan hat, obwohl ich sie doch längst genommen habe.«
    Mein Dad ist schon ziemlich alt – er war fünfzig, als ich auf die Welt kam – und musste vor sieben Jahren seinen Beruf als Anwalt aufgeben. Er unterrichtet jetzt Teilzeit an der Crestwood University. Die Arbeit macht ihm Spaß, aber er vermisst seinen Anwaltsjob, das weiß ich. Dad hat Gelenkrheuma, eine Krankheit, bei der das Immunsystem die Gelenke angreift oder vielmehr, wie er immer betont, das Gelenkgewebe. (Ich kann da keinen Unterschied sehen. Ich weiß nur, dass es schrecklich ist und wehtut.) Mit der Zeit wurde es so schlimm, dass er nicht mehr voll arbeiten konnte, und deshalb musste er schließlich ganz aufhören.
    Ich weiß, was es bedeutet, wenn Mom ihn nach seinen Tabletten fragt, und sehe ihn an. »Was macht deine Hüfte?«
    »Immer noch dran am restlichen Gestell«, erwidert Dad grinsend und ich starre hilflos auf die Sneakers hinunter, die ich anhabe. Ich weiß, dass er Schmerzen hat, und kann nichts dagegen tun. Ich kann ihm nicht helfen, sosehr ich es mir auch wünsche.
    Die Sneakers, die ich trage, sind mein absolutes Lieblingspaar: knallpink, Futter und Zunge mit schwarz-weißemTotenkopfmuster, schwarze Stickereien und schwarze Sohlen und neonpinke Schnürsenkel.
    Was mich jetzt aber auch nicht aufmuntern kann.
    Dass Dad seinen Anwaltsjob aufgeben musste, bedeutet, dass sein Rheuma sich erheblich verschlimmert hatte. Die Krankheit kam nicht mehr schubweise – manchmal hatte er schlimme Anfälle, die aber irgendwann nachließen, und dann ging es ihm wieder gut –, sondern jetzt hatte er Dauerschmerzen. Letztes Jahr hat er sich sogar die Hüfte
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