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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens
Autoren: Elizabeth Scott
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einen Schritt zurück und wird auf einmal ganz blass, und da weiß ich, dass ich sie immer noch treffen kann. Dass ich sie schon wieder verletze. Sie kennt mich so gut, dass sie mir ansieht, was zwischen Ryan und mir ist. Was aus meinem Herzen hervorleuchtet.
    »Er … er hat’s dir gesagt, stimmt’s?«, wispert sie. »Er hat dir gesagt, dass er dich liebt?«
    »Brianna …«
    »Oh«, sagt sie und ihre Stimme ist kaum noch hörbar. »Ich … das …« Sie schaut auf den Boden, blinzelt heftig und ich weiß, wie schlimm es für sie ist, sich so zu zeigen, so schutzlos, weil sie gelernt hat, ihre Verletztheit zu verbergen, außer wenn der Schock so groß ist, dass sie nicht dagegen ankommt. Wenn dieses Gefühl sie ganz ausfüllt.
    »Brianna«, sage ich wieder, dann verstumme ich, weil es nichts gibt, womit ich das hier wieder in Ordnung bringen kann. Ich kann nichts dafür, dass Ryan mich liebt. Ich kann ihn nicht daran hindern.
    Und selbst wenn, würde ich es nicht tun, weil ich ihn auch liebe. Ich will mit ihm zusammen sein und ich bin hergekommen, um Brianna zu sehen, weil ich sie vermisse, und ich würde viel darum geben, wenn es anders gelaufen wäre. Wenn ich besser mit der Situation umgegangen wäre.
    Aber das mit Ryan bereue ich nicht. Kann – und will – ich nicht ungeschehen machen.
    Brianna schaut mich an und Schweigen breitet sich zwischen uns aus. Eine Stille, in der ich höre, wie sie zu mir herschießt und mir zu Hilfe kommt, so wie damals, vor vielen Jahren. Jahre, in denen wir endlose Gespräche geführt und Filme miteinander angeschaut und zusammen Hausaufgaben gemacht haben. In denen wir shoppen und essen gegangen sind oder einfach nur zusammengesessen haben, schweigend, ein vertrautes Schweigen,wie es nur zwischen guten Freunden möglich ist, in einer Freundschaft, in der man sich ohne Worte verständigt.
    Ich höre uns auch reden, höre sie von ihrem Leben, ihren Eltern erzählen. Denke daran, wie ich ihre Hand hielt, wenn sie wieder mal vergeblich darauf wartete, dass ihre Eltern bei den Theateraufführungen erschienen, in denen Brianna auftrat. Ihre Highlights, wenn sie in eine andere Rolle schlüpfen konnte und alle Zuschauer in ihren Bann zog, die gekommen waren, um sie zu sehen, nur ihre Eltern kamen nie. Ich lausche und erinnere mich an alles, was unsere Freundschaft ausgemacht hat.
    Ihr Bedürfnis, bei meinen Eltern, in meinem Leben zu sein. Und wie sehr ich sie gebraucht habe – Brianna, die Strahlende, Unbesiegbare –, weil ich insgeheim hoffte, dass ich eines Tages auch so sein würde.
    Ich hätte nie gedacht, dass ich dann ohne sie auskommen muss.
    »Du hast ihm nichts von Greg erzählt, stimmt’s?«, sagt Brianna plötzlich und es ist nicht wirklich eine Frage. Mehr ein Staunen.
    Ich schüttle den Kopf.
    »Ich hätte es getan«, sagt sie. »Vielleicht hilft es dir, wenn du das weißt. Als ob dein ›Tut mir leid‹ was wert wäre. Als ob du besser wärst als ich.«
    »Nein«, sage ich. »Das ist nicht so. Und ich bin nicht besser als du.«
    Wieder schaut sie mich an, lange diesmal, dann schüttelt sie den Kopf.
    »Es geht nicht«, sagt sie. »Ich kann dich nicht wieder in mein Leben lassen. Ryan, das ist was anderes. Er ist bloß ein Typ. Aber du, Sarah, du warst meine beste Freundin. Die Einzige, die … von der ich wusste, dass sie da war. Immer.«
    Ja, klar bist du da. Weil du mich brauchst.
    »Ich bin immer noch da«, sage ich. »Aber … Brianna, warum können wir nicht auf Augenhöhe befreundet sein – so wie wir wirklich sind? Warum soll das nicht gehen? Warum darf ich nicht einfach ich selbst sein?«
    »He, Moment mal, hab ich mich jetzt verhört oder was? Hast du echt gesagt: ›Warum kann ich nicht einfach ich selbst sein‹? Du meinst wohl, warum ich nicht einfach mit einer Lügnerin befreundet sein will? Erwartest du das im Ernst von mir?«
    Ich schlucke. Sehe sie an. Es stimmt, ich habe gelogen. Ich habe dumme Sachen gemacht. Schlimme Sachen. Ich bin nicht vollkommen. Das ist niemand.
    Brianna auch nicht.
    »Ja«, sage ich. »Das erwarte ich«, und Brianna wird rot, schaut an mir vorbei. Sie weiß, was ich meine.
    Sie weiß genau, dass sie auch ihre dunklen Flecken auf der Seele hat, und ich sehe, wie sie sich zusammenreißt, wie sie sich wieder in die Brianna verwandelt, von der ich immer dachte, dass sie der Welt gehört, und nicht mir. Wie sie die Brianna wird, die alles leichtnimmt. Die aussieht, als könne nichts und niemand sie aus der Fassung bringen, an
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